Nebel zwischen den Bäumen (gelöscht)

Rhea_Gift

Mitglied
die erste Struphe ist echt stark - die zweite würde ich umdrehen, dann hast du auch einen Schluss mit dem lyrischen Ich nach den Bildern - fände ich schöner:


schwarze Äste
Geisterhände
krallen sich in den Nebel -
keinen Mut
noch einmal in den Wald zu gehen.

Was meinst du?

LG, Rhea
 

monday

Mitglied
Liebe Rhea,
vielen Dank für Deine Einschätzung und Deine konstruktive Kritik.
Die von Dir vorgeschlagene Reihenfolge hat auf jeden Fall etwas für sich und ich habe lange darüber nachgedacht. Ich komme aber zu dem Schluß, dass die ursprüngliche Form, eher dem entspricht, was ich ausdrücken wollte.
Steht das lyrische Ich am Ende wird mir das Gedicht zu sehr Landschaftsbeschreibung (und man könnte sogar die letzten beiden Zeilen weglassen). Auch ist so der bedrohliche Eindruck für sich abgeschlossen und das Ich kann sich ihm am Ende durch Verweigerung entziehen. Stehen die beiden Zeilen aber am Versanfang (also mittiger), will sich das Ich zwar entziehen, aber es befindet sich quasi noch mittendrin.

Verstehst Du, was ich meine?

lG monday
 

Rhea_Gift

Mitglied
Ja, versteh ich - und gebe dir Recht, würde den Tonus ändern -
trotz alle dem würde ich nicht mit "die sich..." relativisch enden, stärker wirkt einfach

"krallen sich in den Nebel" - das hängt dann noch so bedrohlich in der Luft und hat nen entsprechend abrupten Abbruch am Ende - nach dem Motto krallen sich in den Nebel - UND DANN?? Regt die Fantasie an, sich das Bedrohliche weiter auszumalen...ist nur ne Geschmackssache als Idee...

was meinste?

LG, Rhea
 

monday

Mitglied
Findest Du stärker? Das ist interessant! Ich empfinde es genau andersherum.
Mir war das "krallen" als letztes Wort immer wichtig, eben weil es ein so starkes Wort ist und so am Schluss noch eine neue, leicht aggressive Note mitbringt, und auch wegen des schön-schaurigen Echos, das es als letztes Wort erzeugt.

Was ich an Deinem Vorschlag aber wirklich mag, ist das plötzliche Ende. Man wird quasi im Regen (bzw. Nebel) stehen gelassen. Das gefällt mir!

Trotzdem mag ich mich von meiner ursprünglichen Version nicht so recht trennen...

lG monday
 

Rhea_Gift

Mitglied
Deswegen sag ich Geschmackssache - wer was stärker empfindet, eben nur "gefühlt"... muss für DICH stimmig sein - wenn du es also lieber so lassen willst, lass es ruhig so...

LG, Rhea
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo,

für mich ist dein Werk und auch der Vorschlag von Rhea_Gift
zu sehr Naturbeschreibung, dabei denke ich, es geht hier, oder soll gehen, um das Ende einer Beziehung (Was ich aber nicht so sehr aus dem Werk, eher aus den Kommentaren herauslese.)

Daher hier mein Vorschlag, vielleicht magst du ja darüber nachdenken:

wie grausam
die Stimmen in der Luft

in der Kälte
bersten die Bäume

keinen Mut
noch einmal in den Wald zu gehen


Lieben Gruß
Franka
 

monday

Mitglied
Liebe Franka,

nein, mir ging es nicht um das Ende einer Beziehung - was man als Leser damit verbindet (oder ob man überhaupt etwas damit verbinden kann), ist jedem natürlich selbst überlassen. Im Grunde ist es die metaphorische Darstellung eines inneren Gemütszustands.

Lieben Gruß, monday
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Ups,

das habe ich nun wirklich nicht heraus gelesen, aber so ist es wohl häufig in der Lyrik.

LG Franka
 



 
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