Nun verlässt du uns...

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Alper-Isa

Mitglied
Nun verlässt du uns, du edler Mensch
in den Nachtstunden, wo kein Licht mehr brennt
Was ich tun werd, wenn ich dich das letzte Mal seh?
Einsam und verlassen am entrückten Bahnhof steh?

dann kehre ich zurück ins Haus, wo alles begann
mit leisen Schritten mit leisen Füßen
durchs Treppenhaus mit stumpfen Ton, mit stumpfen Klang
zu deinen Ehren mit meinen Grüßen

Wie kann mein Zustand beschreiben?
Stets zwischen ein Bangen und Hoffen
sehne ich mich nach besseren Zeiten
doch das Leben hat mich so getroffen

Wie könnte ich mich dir beschreiben?
Viele Zigaretten , nun auch graues Haar
Das Leben hat mich eben gezeichnet
Viel zu viel. Ich komm kaum mehr nach

Dich zu ersetzen? Dich zu hassen?
Kann ich mich auf dich verlassen?
An deiner Stelle jemanden zulassen?
Ich? Du von allen guten Geistern verlassen?

Wie könnte ich sprechen
solange mein Mund schweigt?
Mein Schweigen brechen
solange das Herz weint?

Schweigen werde ich
solange das Herz schreit
ein wenig leiden
solange die Hand schreibt

Nur so lange bis wir uns wiedersehen
solange du nicht da bist
Wie könnte ich bloß widerstehen
deinen Augen, die so klar sind?

Ich warte dann unten
genau vor der Haustür
dreh hier und da meine Runden
die mich zurück ins Haus führen

Von dort in die tiefsten meiner Seele
in die tiefsten Tiefen
der einzige Ort, an dem ich noch lebe
ich bleib jetzt erst mal liegen


Werde mich wenden, ein wenig nachsinnen
und mich fragen worüber der Tote klagt
dann schaue ich auf den schimmernden Nachthimmel
jedes Jahr zur selben Zeit an deinen Todestag
 
K

koollook

Gast
Das Gedicht ist gut.

Streckenweise fallen zwar "billige" Zweckreime auf, die dem Ganzen nicht gut tun, wieso es hier auch eher negative Punktzahlen gibt, aber im Ganzen gefällt es mir. Die Stimmung kommt gut rüber und deine Worte klingen "echt".
 



 
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