ohne grund

5,00 Stern(e) 9 Bewertungen
ja, alles ist sehr bedrückend. aber der avatar eigentlich nicht.
ein freund hat ein portrait von mir gemalt. das wirkt hier vielleicht ein bisschen dunkel.

sind wir dichterinnen sinngebend? ich weiß nicht. in einem meiner lieblingsgedichte von
jan skácel schreibt er:

Ich bin nur ein dichter, ein radar unter den linden.
Nicht an mir ist‘s zu antworten. Ich frage.

und ich glaube, ich male auch nur ein bild, wie es ist. vielleicht gibt es gar keinen sinn.

danke für deine intervention!
liebe grüße
charlotte
 
Hi Charlotte

Ich habe lange überlegt was ich schreibe. Letztlich ist alles in einem Seufzen gelöst. Übrig geblieben sind nur ein paar völlig unbedeutende Worte: Es ist wunderbar, wie du auch hier mit den Gegensätzen arbeitest und alles unter deinen astralen Dichterinnenhänden richtiger wird als die Einzelteile, irgendwie ein Einrasten im kosmischen Gleichgewicht...
 
lieber dio,
vielen dank! das ist ein schöner gedanke.
in wirklichkeit versuche ich nur, nicht unterzugehen.
liebe grüße
charlotte


von jan


Zuweilen geschieht‘s, dass die menschliche seele stinkt
wie regennasses hundefell.
Darüber lästere ich nicht. nur will ich, dass er
____schmerz
wirklich schmerzt und die träne träne ist.
 

petrasmiles

Mitglied
Ich finde das LyrI stark, nicht düster.
Ein bisschen resignativ, aber wenn man das konstatiert
auch die sterne lasse ich
sich drehen wie sie wollen
dann hat jemand ziemlich viel Zeit damit verbracht, mindestens den Mond anzuheulen - und das bleibt selten unbemerkt.

Wenn man sich müht, hat man die Hoffnung, dass die Kraft nicht verschwendet ist, aber da gibt es eben die Momente des Zweifels - nicht nur an der Umwelt oder äußeren Bedingungen, sondern auch an sich selbst, seine Kraft, seine Stimme. Etwas ist aus seinem Aggregatszustand geraten.

Allen Stürmern und Drängern geht das so. Es ist eine Art Metamorphose.

Liebe Grüße
Petra
 
liebe Petra,
das ist auch ein schöner gedanke. und vielleicht macht eine metamorphose auch einfach nur angst, solange sie noch nicht abgeschlossen ist.


lieber manfred,
mich quält es, wenn ich es noch nicht in worte bringen kann. danach auch noch, aber anders. es wird mir dann auch zum gegenüber.

liebe grüße
charlotte
 

fee_reloaded

Mitglied
Ich finde den Titel für dein Gedicht äußerst spannend gewählt, liebe Charlotte,

kann sich doch der Grund sowohl als Anlass gemeint auf das Gedicht an sich beziehen, aber auch das Fehlen eines Grundes unter den Füßen gemeint sein, wenn man den Text erst mal gelesen hat. Das resignierte, ratlose Schulterzucken mit dem Entschluss, den Sternen einfach ihre Richtung zu lassen...da schwingt sanfte Melancholie für mich in und zwischen den Zeilen und dieser Schwebezustand zwischen Nicht-wissen-was-man-will und Nicht-wollen-sollen-müssen, bis man sich wieder geerdet fühlt. Ich kenne das auch, diese seltenen "winterlichen" Tage mit dem Nachhall des Duftes der eigenen Blüte.

Sehr schön!
LG,
Claudia
 

sufnus

Mitglied
Hey Charlotte,
das klingt wirklich ganz mächtig wunderbar nach einer gemeinsamen Freundin, der Frau S. aus L.
Bin äußerst bezaubert! :)
LG!
S.
 



 
Oben Unten