Olga Kurylenko (gelöscht)

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Hallo Archi....
dass es in endlose Diskussionen ausgeartet ist, war überhaupt nicht in meinem Sinne.
Ich wollte eigentlich nur kurz mein Entsetzen darüber ausdrücken, dass ich es nicht gut finde, dass die Leidensgeschichte von Jesus – Fiktion hin, Fiktion her -, die ja für eine Katholikin wichtig ist, so runtergezogen wird. Als jon überhaupt keine Ruhe gab, habe ich immer wieder geantwortet.
Seine Meinung wird man ja wohl noch vertreten dürfen. Wenn es dir und den anderen Bewertern gefällt, ist auch okay.
Als ich begann, die Geschichte zu lesen, fand ich sie gut und spannend, doch wie gesagt, es hat mich dann die Ironie
Ich muss grinsen, als ich an die Show denke. All die Soldaten, das grölende Volk, die weinenden Frauen zu meinen Füßen... Schmerzen hatte ich natürlich nicht gefühlt.
doch geschockt.

Dies ist aber mein letzter Kommentar zu der Geschichte.

Es grüßt Marie-Luise
 

Andyk

Mitglied
Ich musste bei Deinem Protagonisten immer an die Romanfigur "Jack Reacher" denken. Er ist in brenzligen und gefährlichen Situationen ebenfalls immer ruhig und bewahrt den Überblick, bis er in einem entscheidenden Moment die Situation für sich entscheiden kann.
Sprachtechnisch fand ich den Text auch sehr schön, nur inhaltlich passt für mich nicht alles zusammen.
Warum erzählt der Protagonist eigentlich seinem Date davon, wer er wirklich ist? Wollte er sich nicht mit ihr "vergnügen"? Nach so einem "Unsinn" würde jede normale Frau vor dem Spinner doch das Weite suchen.
 

Elfenengel

Mitglied
Mir gefällt die Geschichte sehr gut. Aber das kann auch daran liegen, dass ich ein Fable für Römer habe. Naja auf jeden fall eine sehr schöne Geschichte.
 
H

Hans Zimmermann

Gast
Jesulein

Nein, nicht schon wieder das liebe Jesulein! Und schon wieder Maria Magdalena als Schlampe. Schade um den peppigen Schreibstil, denn diese beiden "Pointen" sind miserabel. Ich erinnere mich an einen Freund, der ein Kurzdrama schreiben wollte über eine Begegnung Hitlers mit Jesus in der Hölle. Gewiss muss man nicht immer kleine Brötchen backen, vor allem dann, wenn mann einen verbalen Comic Strip schreibt, der die Klischees übertreiben will, aber dann greife man sich peppigere Gummikörper als jene beiden Verkannten. Das ist gewiss nicht einfach: Etwa der ewig böse Nero (Quo vadis), der ewig verurteilte Judas (Dante) - das wäre genauso billig, denn es wäre schon wieder zu klischeegrell und abgenutzt. Warum dann nicht irgendein kleiner, schelmischer Hundertjähriger, der aus dem Fenster stieg und verschwand, in Wirklichkeit aber an allen historischen Wegmarken auftauchte wie ein zweiter, tausendster, nullter Forrest Gump?
 

Tammuz

Mitglied
Hallo Hans Zimmermann. Du schreibst:

Nein, nicht schon wieder das liebe Jesulein! Und schon wieder Maria Magdalena als Schlampe.

Du wirfst mir klischeehafte Pointen vor - dein gutes Recht. Sind es aber nicht Klischees, die du in meine Figuren hineinprojizierst? "Meine" Maria M. jedenfalls ist keine "Schlampe". ´Warum auch? Bloß weil sie - als Olga - gelegentliche One-Night-Stands praktiziert? Das ist das gute Recht jeder Frau. Vielleicht solltest du dein Frauenbild an moderneren, nämlich feministischen Standards auskalibrieren. Ich jedenfalls tue das.

Und inwiefern "mein" Jesus "lieb" ist, entgeht mir gleichfalls. Auch hier erkenne ich nur eine Projektion deinerseits, die mit meiner Figur aber auch gar nichts zu tun hat.
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Ich sah auch weder das liebe Jesulein noch die Schlampe. Ich verstehe aber den Vorwurf, dass oft und gern auf die "ganz großen Figuren" zurückgegriffen wird - das wirkt fantasielos. Das hab ich auch lange so empfunden. Nur gibt es keine sinnvolle Alternative, jedenfalls nicht als DIE Lösung.

Eine Figur, die durch die Zeit reist, muss man nicht als "XY war in Wirklichkeit dieser Typ, deshalb war er so schlau/begabt/stark/…" verkaufen, man muss sie nicht mal Forrest-Gump-artig mit solchen Größen verquicken, sondern kann sie auf den "stinknormal"-Ebenen agieren lassen – aber das ist so ziemlich genau einmal spannend-neu, schon der zweite Text dieser Art, den man liest, wirkt wieder nur wie "die gleiche Idee".

Dazu kommt, dass man sowas nur in einem Roman oder einer Reihe von Erzählungen unverkrampft hinbekommt. Bei einer Kurzgeschichte braucht man sehr markante "Zeigerelemente", da man eben keinen Raum hat, so lange "drumrumzureden", bis die historische Verortung sichtbar wird.

Dass große Namen publikumswirksamer sind, sei hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt.
 
H

Hans Zimmermann

Gast
Ja, liebe Ulrike, Du triffst die Nägel gut auf die Köpfe. Ich denke, daß der Ausdruck "das liebe Jesulein" eine paradoxe Verniedlichung ist, die das Klischee des Allzupräsenten, Allzuallgegenwärtigen, Allzuallverantwortlichen auf den Punkt bringt. Ich weiß, daß der Autor das Jesusklischee gerne benutzt hat, um Eindruck zu schinden, ja um zu schocken. Es macht ja auch richtig Spaß, sich über Leute zu mokieren, die davon tatsächlich geschockt werden: Sie geraten in den Kartoffelsack, "selber schuld, alles Projektion", und man hat gleich noch viel Lust und Freude daran, sie weiter zu pieksen: "Geschockt? Selber schuld. Ich wars nicht. Ich hab nur die Wahrheit gesagt, denn die liegt bei mir, dem Autor, nicht beim Leser mit seinen Projektionen". Das ist miserabel, denn als Autor biete ich dem Leser die Formen und Förmchen für dessen Projektionen, sie sind mir immer höchst willkommen, das ist die kommunikative Vereinigung meines Textes mit dessen Imaginationskraft.
Dazu kommt dann auch, daß sowohl Jehoshua, der Nasir als auch Maria aus Magdala zu den literarisch und künstlerisch am schlimmsten mißbrauchten Gestalten der Medien-, Propaganda- und Prototypen-Geschichte gehören. Ich nannte sie einfach "die Verkannten".
Die Johannesevangelium-Zitate passen nicht in den Comic Strip. Peinlich. Mehr als peinlich.
 

MIO

Mitglied
Olga Kurlylenko

Ich kann auch nicht verstehen das dieser Text " Bester des Monats"
wurde. Ich finde es schade das soviel Potezial für einen
tollen Text scheinbar da ist und doch für mich hier nicht wirklich
etwas rüberkommt. Ich hoffe nicht das diese vulgäre Sprache die
lirerarische Zukunft ist.
Liebe Grüße MIO
 

Martha Pfahl

Mitglied
Gefällt mir sehr gut. ich selbst orientiere mich beim schreiben auch gerne an bekannten Stereotypen, warum auch nicht.

Ich werde auf jeden Fall sehr gerne mehr von dir lesen.
 
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