Wieder das nächtliche Knarzen der Treppe.
Schlurfende Schritte. Er kommt.
Der kleine Junge denkt: Gleich öffnet sich die Tür, die greise Hand greift nach dem Schlüssel.
"Gell, du schläfst noch nicht, hast auf mich gewartet?"
Der kleine Junge stellt sich schlafend, wie immer.
"Opa hat Schokolade!"
Der kleine Junge: Nein, nein!
Der Schlüssel dreht sich im Schloss.
Der kleine Junge denkt: Bitte, bitte, nicht schon wieder!
Der Greis im Flanellschlafanzug setzt sich auf die Bettkante.
Der kleine Junge denkt: Jetzt muss ich wieder weglaufen...im Kopf...und der andere Junge sein.
Die zittrige Hand grabscht unter die Bettdecke.
Der kleine Junge denkt: Wenn ich sie spüre, muss ich schnell der andere Junge sein, nicht ich. Ich will das nicht!
Die knochige Hand streichelt über die bettwarmen, kindlichen Schenkel.
Der kleine Junge bebt vor Angst und Abscheu, presst die Lippen zusammen, ein Schreien erstickt im Hals. Jetzt, jetzt bin ich der andere.
Und der beginnt leise zu singen: Schlafe, mein Prinzchen...!
Die Hand greift lüstern nach dem kleinen Glied, befingert und befummelt es.
"Magst du, was Opa mit dir macht? Ja, ich weiß es!"
Der Kleine ist schweißnass.
Der andere singt lauter.
"Komm, ich tu dir auch nicht weh", und fasst nach seinem eigenen schlaffen Penis, lagt ihn in die kleine Hand des Jungen.
Aus seinen Mundwinkeln rinnt Speichel, sein begieriger Blick trifft den nackten kindlichen Unterleib.
Der Bub krümmt sich wimmernd.
Der andere in ihm tröstet: Morgen früh kommt die Sonne, bald. Gleich ist es vorbei.
"Nicht so laut, sonst kommt Mamma und schimpft, dass du noch nicht schläfst."
Er schlägt die Bettdecke völlig zurück.
"Opa will deinem <kleinen Mann> ein Küsschen geben."
Das Kind krampft sich weinend zusammen. Das andere betet.
Der Alte nimmt den <kleinen Mann> zwischen seine sabbernden Lippen, beginnt zu stöhnen, ein abgehacktes Röcheln.
"Du darfst aber Mamma nicht sagen, dass Opa dich so doll lieb hat!"
Der Kleine ist völlig erstarrt, die Augen weit aufgerissen.
Der andere in ihm verfällt in ein schrill gellendes Lachen, erst leiser, dann immer kreischender in grenzenloser, einsamer Verzweiflung.
Opa zieht die fleckige Hose hoch.
Im Hinausgehen: "Iss deine Schokolade! Morgen bringe ich dir Gummibärchen."
Die Tür fällt ins Schloss.
"Schön, dass du jeden Abend nach dem Buben schaust", hört man die Mutter im Flur sagen. "Schlaf recht gut, Vater!"
Der Junge ist Mann geworden. Zwiespältig, dissoziiert, zerbrochen, lebenslang traumatisiert.
Immer, wenn die grausigen Erinnerungen ihn plagen, flüchtet er sich in den anderen kleinen Jungen, der in ihm lebendig blieb.
Vor Frauen fürchtet er sich, sein Glied ekelt ihn an, die Pubertät war eine Tragödie.
Alles hat er in sich verschlossen, in Schubladen ohne Schlüssel, sich niemandem anvertraut, seine quälenden Schuldgefühle verdrängt.
Die Psychotherapie bedurfte vieler Jahre.
Großvater ist verstorben. War ein ehrenwerter Mann, ein echt liebender Opa. Wie hing doch das Kind an ihm...!
(So oder so ähnlich in jeder vierten Familie!)
Schlurfende Schritte. Er kommt.
Der kleine Junge denkt: Gleich öffnet sich die Tür, die greise Hand greift nach dem Schlüssel.
"Gell, du schläfst noch nicht, hast auf mich gewartet?"
Der kleine Junge stellt sich schlafend, wie immer.
"Opa hat Schokolade!"
Der kleine Junge: Nein, nein!
Der Schlüssel dreht sich im Schloss.
Der kleine Junge denkt: Bitte, bitte, nicht schon wieder!
Der Greis im Flanellschlafanzug setzt sich auf die Bettkante.
Der kleine Junge denkt: Jetzt muss ich wieder weglaufen...im Kopf...und der andere Junge sein.
Die zittrige Hand grabscht unter die Bettdecke.
Der kleine Junge denkt: Wenn ich sie spüre, muss ich schnell der andere Junge sein, nicht ich. Ich will das nicht!
Die knochige Hand streichelt über die bettwarmen, kindlichen Schenkel.
Der kleine Junge bebt vor Angst und Abscheu, presst die Lippen zusammen, ein Schreien erstickt im Hals. Jetzt, jetzt bin ich der andere.
Und der beginnt leise zu singen: Schlafe, mein Prinzchen...!
Die Hand greift lüstern nach dem kleinen Glied, befingert und befummelt es.
"Magst du, was Opa mit dir macht? Ja, ich weiß es!"
Der Kleine ist schweißnass.
Der andere singt lauter.
"Komm, ich tu dir auch nicht weh", und fasst nach seinem eigenen schlaffen Penis, lagt ihn in die kleine Hand des Jungen.
Aus seinen Mundwinkeln rinnt Speichel, sein begieriger Blick trifft den nackten kindlichen Unterleib.
Der Bub krümmt sich wimmernd.
Der andere in ihm tröstet: Morgen früh kommt die Sonne, bald. Gleich ist es vorbei.
"Nicht so laut, sonst kommt Mamma und schimpft, dass du noch nicht schläfst."
Er schlägt die Bettdecke völlig zurück.
"Opa will deinem <kleinen Mann> ein Küsschen geben."
Das Kind krampft sich weinend zusammen. Das andere betet.
Der Alte nimmt den <kleinen Mann> zwischen seine sabbernden Lippen, beginnt zu stöhnen, ein abgehacktes Röcheln.
"Du darfst aber Mamma nicht sagen, dass Opa dich so doll lieb hat!"
Der Kleine ist völlig erstarrt, die Augen weit aufgerissen.
Der andere in ihm verfällt in ein schrill gellendes Lachen, erst leiser, dann immer kreischender in grenzenloser, einsamer Verzweiflung.
Opa zieht die fleckige Hose hoch.
Im Hinausgehen: "Iss deine Schokolade! Morgen bringe ich dir Gummibärchen."
Die Tür fällt ins Schloss.
"Schön, dass du jeden Abend nach dem Buben schaust", hört man die Mutter im Flur sagen. "Schlaf recht gut, Vater!"
Der Junge ist Mann geworden. Zwiespältig, dissoziiert, zerbrochen, lebenslang traumatisiert.
Immer, wenn die grausigen Erinnerungen ihn plagen, flüchtet er sich in den anderen kleinen Jungen, der in ihm lebendig blieb.
Vor Frauen fürchtet er sich, sein Glied ekelt ihn an, die Pubertät war eine Tragödie.
Alles hat er in sich verschlossen, in Schubladen ohne Schlüssel, sich niemandem anvertraut, seine quälenden Schuldgefühle verdrängt.
Die Psychotherapie bedurfte vieler Jahre.
Großvater ist verstorben. War ein ehrenwerter Mann, ein echt liebender Opa. Wie hing doch das Kind an ihm...!
(So oder so ähnlich in jeder vierten Familie!)