Noch scheint der EntgiftungsEntschlackungsEntrümpelungstrend nicht im Duden angekommen zu sein. Wohl nur eine Frage der Zeit, bis es Detox nach dorthin schafft ...
Eine deutsche Entsprechung speziell für Digital Detox, etwa das digitale Entschlacken, hat sicherlich nicht das Zeug, salonfähig zu werden.
Bleibt die Frage, ob es mit der Eindeutschung von Detox bei der englischen Aussprache ("Dietox") bleibt oder sich parallel auch ein gesprochenes "Detox" etablieren wird.
Auch im Deutschen wird bereits hier und da das Verb benutzt, siehe folgendes Internet-Beispiel: einfach & richtig detoxen. Da finde ich es noch naheliegender als beim Nomen, die Vorsilbe analog zu deaktivieren, dekonstruieren usw. deutsch auszusprechen.
Und wer sich jetzt noch immer unglücklich fühlt, der wird sicher aus der Fülle der Detox-Ratgeber das für ihn Passende finden, wie wärs z.B. mit Detox your life. Loslassen und entrümpeln in allen Lebensbereichen
Schon interessant: Zunächst die Sehnsucht nach Kommunikation ohne Grenzen. Kommunikation für alle - immer und überall. Und deren Kommerzialisierung. Angesichts der allgegenwärtigen digitalen Kommunikation dann die gegenläufige Sehnsucht nach Innehalten, nach Entschlacken, nach "ich bin raus". Und deren Kommerzialisierung.
Dein Pkw-Fasten, Bernd, scheint zumindest sprachlich (im Sinne eines zugehörigen Schlagworts) noch nicht endgültig eingetütet zu sein. Autoverzicht trifft es ganz gut. Ob da bald noch was auf neudeutsch geht? Bist du nur die Vorhut?
Aber die Sehnsucht bleibt doch: nach Heraustreten, nach Reduktion, nach dem Wort, das nicht gesagt wurde. Nach der Taste, die nicht gedrückt wurde. Nach den Abgasen, die nicht in die Atmosphäre geblasen wurden. Nach einer Art Bremse, nach einer Art Stille und Unversehrtheit.