Hallo Manfred,
wie bereits in Isfahan
http://www.leselupe.de/lw/titel-Isfahan-111236.htm greifst Du auch hier auf eine Stadt mit persischem Namen zurück.
Diesmal ein Ort, der der Zerstörung anheim gefallen ist.
Beim Lesen dieser Gedichte dachte ich unwillkürlich: "genius loci, der an einem Ort herrschende Geist".
Zwischen den Ruinen spielen
Die erste Zeile sagt, es ist Unbefangenheit. Es ist jetzt.
Fast schon erzählen diese zwei Zeilen drei Geschichten.
Ein leichtes Zweifeln schwingt dann an im "Noch" vor "habe ich Schatten" (womit ich kein Problem habe - weder, noch).
Noch habe ich Schatten
hinter verlassenen Gräbern
fließen heiße Winde
kalte Nächte
gnädig in den weichen Sand
Dann das Verfließen der Kontraste heiß und kalt, der Phänomene Wind und Nacht.
erinnert mich hier - an dieser Stelle und dem Vorangegangenen folgend - an eine Welle; kein Kracher, vielmehr eine, die flüstert.
Einzig rätselhaft mag manchem der Bezug zum Städtenamen bleiben. Muss aber nicht.
Eine fein verwobene Anatomie prägt die einfach anmutende Gestalt dieses Gedichtes.
Grüße von Elke