Plosen

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Tilmann

Mitglied
Wenn du dich schlägst, ach Gebirgsbach
durch die felsigen Trümmer
durch feuchtgrüne Wälder zum Tale

Und dein sachtes Plätschern im Nebel verhallt
dann verharre ich eingedenk meiner Sterblichkeit
und lausche dir ewigem Barden.

Wenn du dich ziehst, träger Mäander
durch die feuchten Wiesen
durch einsam versprängtes Gedörf zum fernen Delta

Und dein leises Rauschen den Apfelplantagen schmeichelt
dann verharre ich und danke der Mutter Natur
für ihre liebreizenden Gaben.

Wenn du dich verläufst, tosende Flut
in den Weiten des Meeres
im unendlichen Blau unter glühendem Himmel

Und man nur noch die Wellen vernimmt
dann verharre ich im staubigen Sand
und erwarte den nahenden Abend.
 

anbas

Mitglied
Hallo Tilmann,

zunächst einmal herzlich willkommen in der Leselupe!

Dieses Gedicht hinterlässt bei mir einen gemischten Eindruck. Einerseits entstehen vor meinem inneren Auge Bilder, die mir gefallen. Es sind Bilder, die weitergehen als das, was Du beschreibst. Solche Textze gefallen mir sehr, sie hinterlassen "Spuren".

Schwierigkeiten habe ich dagegen mit einigen Formulierungen
ach Gebirgsbach,
eingedenk,
liebreizenden Gaben
Das ist mir irgendwie zu dick aufgetragen, wirkt gekünstelt, nicht echt. Für meinen Geschmack benötigt dieser Texte solche Formulierungen nicht.

Auch die direkte Ansprache an den Bach ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Ich könnte mir vorstellen, das es auch anders geht. Aber da denke ich dass Dir diese Form wichtig ist.

Unglücklich finde ich auch den Beginn.
Wenn du dich schlägst...
Hört sich irgendwie nach einer Prügelei an. Ich weiß, was Du meinst. Mein erster Gedanke "schlägst" durch "schlängelst" zu ersetzen, passt daher nicht so gut. Vielleicht, wenn Du überhaupt an Textarbeit interessiert bist, fällt Dir oder jemand anderem eine Lösung ein (OK, wenn ich hier gerade eine Minderheitenmeinung vertreten sollte, werde ich nix weiter sagen :D).

Viel Spaß weiterhin und liebe Grüße

Andreas
 
A

arra

Gast
Für Gebirgsbach würde ich vielleicht "verläufst" verwenden.
Für die Flut "verirrst"

...ist schwierig

Aber gefällt mir gut!

LG
arra
 

Tilmann

Mitglied
Plose

Wenn du dich gräbst, fideler Gebirgsbach
durch die felsigen Trümmer
durch feuchtgrüne Wälder zum Tale

Und dein sachtes Plätschern im Nebel verhallt
dann verharre ich meiner Sterblichkeit bewusst
und lausche dir ewigem Barden.

Wenn du dich ziehst, träger Mäander
durch die feuchten Wiesen
durch einsam versprängtes Gedörf zum fernen Delta

Und dein leises Rauschen den Apfelplantagen schmeichelt
dann verharre ich und danke der Mutter Natur
für ihre reichen Gaben.

Wenn du dich verirrst, tosende Flut
in den Weiten des Meeres
im unendlichen Blau unter glühendem Himmel

Und man nur noch die Wellen vernimmt
dann verharre ich im staubigen Sand
und erwarte den nahenden Abend.
 

Tilmann

Mitglied
@arra & anbas:
Danke für die konstruktive Kritik und die Vorschläge.
Ich hoffe ich konnte das Gedicht so noch verbessern :)
 
A

Architheutis

Gast
Huhu Tilmann,

mich stört sehr dieses "Wenn-Dann-Gebilde". Die Bilder, die Du malst, brauchen sie das? Ich meine nein, ich meine, im Gegenteil: Durch die Wiederholung weckst du die Neugier auf eine Frage, deren Beantwortung nicht dieses ständige Wiederholen rechtfertigt.

Ich würde den Text kahl rasieren. Vorschlag:

[blue]gräbst dich
durch felsige Trümmer
und feuchtgrüne Wälder

Sachtes Plätschern verhallt im Nebel
und ich verharre, meiner Sterblichkeit bewusst,
und lausche dem ewigem Barden.[/blue]

[red][strike]Wenn du dich ziehst, träger Mäander
durch die feuchten Wiesen
durch einsam versprängtes Gedörf zum fernen Delta

Und dein leises Rauschen den Apfelplantagen schmeichelt
dann verharre ich und danke der Mutter Natur
für ihre reichen Gaben.[/strike][/red]

[blue]Wenn du dich verirrst
in den Weiten des Meeres
dann verharre ich im staubigen Sand
und erwarte den nahenden Abend.[/blue]


Das ist aber nur meine Sicht, wie ich den Text stimmiger lesen könnte.

Lieben Gruß,
Archi
 

Tilmann

Mitglied
@Architheutis:
Ich verstehe was du meinst, aber für mich ist diese Kontruktion "Wenn...Dann" ein unverzichtbarer Bestandteil des Textes.
Eine so knappe Form wie du sie vorschlägst wäre vielleicht moderner und direkter in der Ansprache, ist aber meiner Meinung nach ein neues, anderes Gedicht!

lg Tilmann
 
A

Architheutis

Gast
Lieber Tilmann,

das ist für mich OK. Mir gefällt das Wenn-Dann nicht aus dargelegten Gründen. Ich bin aber nur eine Einzelmeinung. Ob und was Du Dir davon annimmst, bleibt Dir überlassen.

Lieben Gruß,
Archi
 



 
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