Rat an alle heiratsfähigen Männer
Beim Weiblichen in der Natur
ist nie von Schönheit eine Spur.
Es fängt schon an beim Federvieh,
der Hahn mit lautem Kikeriki.
Wie prachtvoll erst ist sein Gefieder,
die Hühner gackern grau und bieder.
Wunderschön schmückt sich der Pfau,
ganz schmucklos braun ist seine Frau.
Der Elefant zeigt stolz die Zähne,
der Löwe ebenso die Mähne.
Selbst beim Fisch, im tiefsten Meer,
gibt das Männchen meist mehr her.
Der Männlichkeiten Farbenpracht,
hat immer schon was her gemacht.
Sieht man Tiere, schmucklos trist,
es meist dann unser Weibchen ist.
Schimpft ein Weib sich erstmal Dame,
hat auch die Regel, die Ausnahme.
So sieht man es beim Menschenweib,
es streicht sich Farbe auf den Leib.
Es wird gepinselt und getuscht,
man der Natur ins Handwerk pfuscht.
Was die Natur ihr nicht gegeben,
sie kauft es sich und macht es eben.
Wo vorher herrschte nacktes Grauen,
kann man nicht seinen Augen trauen.
Wisst, diese ganze Prozedur,
dient einzig ihrer Paarung nur.
Durch Ehe, so beim Mensch die Paarung,
ist ausgesorgt für Heim und Nahrung.
Wenn somit ist erreicht das Ziel,
schon oft die schöne Larve fiel.
Nun endlich fällt es auf, dem Herrn,
wenn er erkennt des Pudels Kern.
Und wie es so im Leben geht,
es ist wie oft, dann viel zu spät.
Drum prüfe wer sich ewig bindet,
was unter der Farbe sich befindet.
Denn besser erst am Lack gekratzt,
als bis zur Insolvenz gelatzt.
©RT