Märchentante
Mitglied
Reine Nervensache
„Jetzt hab ich aber die Faxen dicke!“, schrie Gabi, sie war am Boden zerstört. „Warum tust du mir das an? Was um Himmels Willen habe ich dir nur getan?“ Doch ihr Gegenüber stellte sich dumm, ignorierte sie einfach. Tiefes Schweigen erfüllte das Zimmer.
Gabi starrte ihn an: „Das gibt es doch gar nicht“, murmelte sie, stand auf und verließ den Raum. Grübelnd ging die attraktive Frau in die Küche, um sich einen starken Kaffee zu kochen, oder sollte sie lieber zu etwas Hochprozentigem greifen? Besser nicht, in dieser Situation brauchte sie einen klaren Kopf. Sie hatte sich doch bisher nie unterkriegen lassen, von nichts und niemandem. Leise gurgelnd lief das Wasser durch die Kaffeemaschine. Gedankenverloren nahm die junge Frau ihren Lieblingsbecher aus dem Küchenschrank. „Gabi, mein Schatz“ stand darauf. Gabi lachte bitter auf. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie sich so gehen lassen. Je wütender sie wurde, desto ruhiger wurde er, bis schließlich eisiges Schweigen zwischen ihnen herrschte. Er hatte es sogar geschafft, dass sie ihn schlug.
„Mein Gott“, dachte sie verzweifelt, ob das jetzt wohl das Ende unserer Beziehung ist?“ Sicher, ihre beste Freundin Sabine hatte sie von Anfang an vor ihm gewarnt, doch Gabi war immer der Meinung gewesen, dass ihre Freundin sich zurückgesetzt fühlte und deshalb eifersüchtig auf ihn reagierte. Oft genug hatte Sabine ihr geraten, sich von ihm zu trennen. „Nur so findest du wieder zu dir selbst“, riet sie ihr, „merkst du denn nicht, wie er dich auffrisst? Du vernachlässigst deine Freunde in sträflichster Weise für diesen, diesen...“
„Ach, hör doch endlich auf, ständig über ihn herzufallen“, hatte Gabi ärgerlich geantwortet, ihr seid doch alle nur neidisch, ich verbringe sehr gerne meine Zeit mit ihm.“
Gabi goss den dampfenden Kaffee in den Becher und nippte vorsichtig daran. Vielleicht befand sich ihre Freundin ja doch im Recht. Gabi sah zur leise tickenden Wanduhr hinüber, die gerade elfmal schlug. „Ich rufe sie jetzt einfach an“, sagte die gedemütigte Frau entschlossen, „Sabine ist eh eine Nachteule, außerdem weiß sie immer Rat.“ Sie stellte die Tasse auf dem Küchentisch ab, setzte sich auf einen der Stühle und griff zum Handy. Am anderen Ende tat sich nichts. Schon wollte Gabi enttäuscht auf die Beenden Taste drücken, als sie plötzlich ein undeutliches Gemurmel vernahm: „Moment, ich eile, bin gleich zurück“, nuschelte jemand, der eine heiße Kartoffel im Mund zu haben schien, und schon war die Stimme wieder weg.
„Na so was“, sagte Gabi erstaunt und stierte ihr Telefon an. Einen Augenblick später war die Stimme wieder da.
„Wer will mich zu so später Stunde noch sprechen?“, japste Sabine ins Handy. Als Gabi sich meldete, rief sie erfreut: „Mensch Gabi, du bist es, hast ja lange nichts von dir hören lassen. Ich war gerade beim Zähneputzen, als dein Anruf kam. Schieß los, was gibt es? Du rufst doch sicher nicht grundlos um diese Uhrzeit bei mir an.“
„Du hast Recht, Sabine“, antwortete die Freundin kleinlaut, „ich habe wirklich etwas auf dem Herzen. Wie soll ich nur anfangen?“
„Quatsch einfach los“, rief Sabine fröhlich. Ja, so war sie, immer gut drauf, hilfsbereit und stets ein offenes Ohr für die Sorgen ihrer Freunde. Bei Gabi regte sich das schlechte Gewissen. „Und wie bin ich zu ihr“, dachte sie bekümmert, „ich habe die Gute aufs Schlimmste vernachlässigt.“
„Nun mach schon, so fürchterlich wird es sicher nicht sein“, ermunterte Sabine ihre Freundin.
Gabi nahm sich zusammen und erzählte ihren ganzen Kummer. Zwischendurch trank sie den Kaffee in kleinen Schlücken. Sabine hörte bis zum Ende geduldig zu, ohne ihre Freundin zu unterbrechen.
Dann atmete sie hörbar durch und meinte lakonisch: „Da haben wir den Salat, meine Liebe. Ich kann dir nur raten, schmeiß ihn raus, dann hast du deine Ruhe.“
„Meinst du wirklich?“, fragte Gabi niedergeschlagen, „ohne ihn fühle ich mich irgendwie hilflos. Stell dir vor, ich habe ihn sogar angegriffen“, heulte sie laut auf.
„Du hast was?“, schrie Sabine am anderen Ende empört, „soweit hat er meine beste Freundin also schon getrieben, dass aus einem sanften Lämmchen ein brutaler Schläger wird!“
Gabi schluchzte: „Ich war einfach außer mir. Seine Launen treiben mich noch in den Wahnsinn. Oft sind wir stundenlang in schönster Harmonie zusammen, doch dann, urplötzlich, fängt er aus heiterem Himmel an, mich mit seinen Macken ganz verrückt zu machen, so von jetzt auf sofort.“
„Ja, ich kann mir vorstellen, wie anstrengend das für dich sein muss“, sagte Sabine mitleidig. „Aber in solchen Momenten gibt es nur eines, cool bleiben, Mädchen. Manchmal reicht es schon, wenn man so einen Typen für eine Weile einfach ignoriert. Zeige ihm, dass er Luft für dich ist und schlafe eine Nacht darüber. Hin und wieder berappelt sich diese Art tatsächlich wieder und findet auf den Boden der Tatsachen zurück. Allerdings rate ich dir trotzdem zur Trennung, Mädchen, es gibt genug andere, die besser sind.“
Gabi seufzte tief: „Es fällt mir wirklich schwer, auf ihn zu verzichten. Ich bin mittlerweile so an ihn gewöhnt, außerdem brauche ich ihn auch dringend für, na du weißt schon, Sabine.“
Die Freundin schnaufte ärgerlich durchs Handy: „Na hör mal, das glaube ich jetzt nicht. Menschenskinder, wie hast du das denn vor ihm gemacht? Hattest du deine Hände nur für ihn?“
Gabi wurde das Gespräch allmählich immer unangenehmer, sie wollte es beenden. „Weißt du was, Sabine“, meinte sie nervös, „ich werde über deinen Vorschlag nachdenken. Ganz lieben Dank dafür, dass du mir zugehört hast. Ich gehe gleich zu Bett. Morgen sieht vielleicht wieder alles ganz anders aus. Gute Nacht, Sabine.“
Gabi legte das Telefon zurück, schniefte sich geräuschvoll die Nase und schlurfte tieftraurig in ihr Schlafzimmer.
Nach unruhiger Nacht stand sie wie gerädert auf. Schlagartig fiel ihr das ganze Theater vom Vorabend wieder ein. „Ja, Sabine hatte Recht. Bevor sie sich mit ihm abgegeben hatte, war ihr Leben in ruhigeren Bahnen verlaufen. Sie würde sich nicht fertig machen lassen, nicht von ihm! Noch bevor sie das Bad aufsuchte, musste sie sich jetzt endgültig Klarheit verschaffen. Mit energischen Schritten und wehendem Nachthemd betrat sie das Zimmer der gestrigen Auseinandersetzung.
„Na, wie ist es?“, polterte Gabi gleich los, „Krieg oder Frieden?“ Als sie sich zu ihm setzte und keinerlei Reaktion erfolgte, sprang sie so wütend auf, dass ihr Sessel mit den Rollen quer durch den Raum sauste. Erst das Bücherregal beendete seine rasante Fahrt. Zornesröte überzog ihr wütendes Gesicht, als sie zum Telefonhörer griff und den Computer - Notdienst anrief.
„Jetzt hab ich aber die Faxen dicke!“, schrie Gabi, sie war am Boden zerstört. „Warum tust du mir das an? Was um Himmels Willen habe ich dir nur getan?“ Doch ihr Gegenüber stellte sich dumm, ignorierte sie einfach. Tiefes Schweigen erfüllte das Zimmer.
Gabi starrte ihn an: „Das gibt es doch gar nicht“, murmelte sie, stand auf und verließ den Raum. Grübelnd ging die attraktive Frau in die Küche, um sich einen starken Kaffee zu kochen, oder sollte sie lieber zu etwas Hochprozentigem greifen? Besser nicht, in dieser Situation brauchte sie einen klaren Kopf. Sie hatte sich doch bisher nie unterkriegen lassen, von nichts und niemandem. Leise gurgelnd lief das Wasser durch die Kaffeemaschine. Gedankenverloren nahm die junge Frau ihren Lieblingsbecher aus dem Küchenschrank. „Gabi, mein Schatz“ stand darauf. Gabi lachte bitter auf. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie sich so gehen lassen. Je wütender sie wurde, desto ruhiger wurde er, bis schließlich eisiges Schweigen zwischen ihnen herrschte. Er hatte es sogar geschafft, dass sie ihn schlug.
„Mein Gott“, dachte sie verzweifelt, ob das jetzt wohl das Ende unserer Beziehung ist?“ Sicher, ihre beste Freundin Sabine hatte sie von Anfang an vor ihm gewarnt, doch Gabi war immer der Meinung gewesen, dass ihre Freundin sich zurückgesetzt fühlte und deshalb eifersüchtig auf ihn reagierte. Oft genug hatte Sabine ihr geraten, sich von ihm zu trennen. „Nur so findest du wieder zu dir selbst“, riet sie ihr, „merkst du denn nicht, wie er dich auffrisst? Du vernachlässigst deine Freunde in sträflichster Weise für diesen, diesen...“
„Ach, hör doch endlich auf, ständig über ihn herzufallen“, hatte Gabi ärgerlich geantwortet, ihr seid doch alle nur neidisch, ich verbringe sehr gerne meine Zeit mit ihm.“
Gabi goss den dampfenden Kaffee in den Becher und nippte vorsichtig daran. Vielleicht befand sich ihre Freundin ja doch im Recht. Gabi sah zur leise tickenden Wanduhr hinüber, die gerade elfmal schlug. „Ich rufe sie jetzt einfach an“, sagte die gedemütigte Frau entschlossen, „Sabine ist eh eine Nachteule, außerdem weiß sie immer Rat.“ Sie stellte die Tasse auf dem Küchentisch ab, setzte sich auf einen der Stühle und griff zum Handy. Am anderen Ende tat sich nichts. Schon wollte Gabi enttäuscht auf die Beenden Taste drücken, als sie plötzlich ein undeutliches Gemurmel vernahm: „Moment, ich eile, bin gleich zurück“, nuschelte jemand, der eine heiße Kartoffel im Mund zu haben schien, und schon war die Stimme wieder weg.
„Na so was“, sagte Gabi erstaunt und stierte ihr Telefon an. Einen Augenblick später war die Stimme wieder da.
„Wer will mich zu so später Stunde noch sprechen?“, japste Sabine ins Handy. Als Gabi sich meldete, rief sie erfreut: „Mensch Gabi, du bist es, hast ja lange nichts von dir hören lassen. Ich war gerade beim Zähneputzen, als dein Anruf kam. Schieß los, was gibt es? Du rufst doch sicher nicht grundlos um diese Uhrzeit bei mir an.“
„Du hast Recht, Sabine“, antwortete die Freundin kleinlaut, „ich habe wirklich etwas auf dem Herzen. Wie soll ich nur anfangen?“
„Quatsch einfach los“, rief Sabine fröhlich. Ja, so war sie, immer gut drauf, hilfsbereit und stets ein offenes Ohr für die Sorgen ihrer Freunde. Bei Gabi regte sich das schlechte Gewissen. „Und wie bin ich zu ihr“, dachte sie bekümmert, „ich habe die Gute aufs Schlimmste vernachlässigt.“
„Nun mach schon, so fürchterlich wird es sicher nicht sein“, ermunterte Sabine ihre Freundin.
Gabi nahm sich zusammen und erzählte ihren ganzen Kummer. Zwischendurch trank sie den Kaffee in kleinen Schlücken. Sabine hörte bis zum Ende geduldig zu, ohne ihre Freundin zu unterbrechen.
Dann atmete sie hörbar durch und meinte lakonisch: „Da haben wir den Salat, meine Liebe. Ich kann dir nur raten, schmeiß ihn raus, dann hast du deine Ruhe.“
„Meinst du wirklich?“, fragte Gabi niedergeschlagen, „ohne ihn fühle ich mich irgendwie hilflos. Stell dir vor, ich habe ihn sogar angegriffen“, heulte sie laut auf.
„Du hast was?“, schrie Sabine am anderen Ende empört, „soweit hat er meine beste Freundin also schon getrieben, dass aus einem sanften Lämmchen ein brutaler Schläger wird!“
Gabi schluchzte: „Ich war einfach außer mir. Seine Launen treiben mich noch in den Wahnsinn. Oft sind wir stundenlang in schönster Harmonie zusammen, doch dann, urplötzlich, fängt er aus heiterem Himmel an, mich mit seinen Macken ganz verrückt zu machen, so von jetzt auf sofort.“
„Ja, ich kann mir vorstellen, wie anstrengend das für dich sein muss“, sagte Sabine mitleidig. „Aber in solchen Momenten gibt es nur eines, cool bleiben, Mädchen. Manchmal reicht es schon, wenn man so einen Typen für eine Weile einfach ignoriert. Zeige ihm, dass er Luft für dich ist und schlafe eine Nacht darüber. Hin und wieder berappelt sich diese Art tatsächlich wieder und findet auf den Boden der Tatsachen zurück. Allerdings rate ich dir trotzdem zur Trennung, Mädchen, es gibt genug andere, die besser sind.“
Gabi seufzte tief: „Es fällt mir wirklich schwer, auf ihn zu verzichten. Ich bin mittlerweile so an ihn gewöhnt, außerdem brauche ich ihn auch dringend für, na du weißt schon, Sabine.“
Die Freundin schnaufte ärgerlich durchs Handy: „Na hör mal, das glaube ich jetzt nicht. Menschenskinder, wie hast du das denn vor ihm gemacht? Hattest du deine Hände nur für ihn?“
Gabi wurde das Gespräch allmählich immer unangenehmer, sie wollte es beenden. „Weißt du was, Sabine“, meinte sie nervös, „ich werde über deinen Vorschlag nachdenken. Ganz lieben Dank dafür, dass du mir zugehört hast. Ich gehe gleich zu Bett. Morgen sieht vielleicht wieder alles ganz anders aus. Gute Nacht, Sabine.“
Gabi legte das Telefon zurück, schniefte sich geräuschvoll die Nase und schlurfte tieftraurig in ihr Schlafzimmer.
Nach unruhiger Nacht stand sie wie gerädert auf. Schlagartig fiel ihr das ganze Theater vom Vorabend wieder ein. „Ja, Sabine hatte Recht. Bevor sie sich mit ihm abgegeben hatte, war ihr Leben in ruhigeren Bahnen verlaufen. Sie würde sich nicht fertig machen lassen, nicht von ihm! Noch bevor sie das Bad aufsuchte, musste sie sich jetzt endgültig Klarheit verschaffen. Mit energischen Schritten und wehendem Nachthemd betrat sie das Zimmer der gestrigen Auseinandersetzung.
„Na, wie ist es?“, polterte Gabi gleich los, „Krieg oder Frieden?“ Als sie sich zu ihm setzte und keinerlei Reaktion erfolgte, sprang sie so wütend auf, dass ihr Sessel mit den Rollen quer durch den Raum sauste. Erst das Bücherregal beendete seine rasante Fahrt. Zornesröte überzog ihr wütendes Gesicht, als sie zum Telefonhörer griff und den Computer - Notdienst anrief.