Rotztag

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J

jester

Gast
hallo stoffel,

es gefällt mir ausgesprochen gut, jedoch würde ich fast noch härter werden im zweiten teil, beispielsweise:
kannst du denn nicht ein taschentuch benutzen?

"als mich" empfinde ich als überflüssig.

zur "backen vs wangen"-diskussion: "Backe" oder "Bäckchen" wird im duden offiziell aufgeführt, und nur mit dem artikel "der" als landschaftlich. selbst im "spiegel" und in der luther-bibel wird dies synonym gebraucht und sollte es trotzdem noch regionale unsitte sein, unter "Backe" nur die po-backen zu verstehen, dann erinnere ich hier noch an den "Backenbart" und den "Backenzahn". es gibt vielleicht ein breiteres interpretationsspektrum, wenn man eine po-behaarung und den ugs. ausruf "sich in den a*** beißen" miteinbezieht, aber in erster linie sind diese zusammengesetzten substantive für sich sprechend :D
zu "rotz" gehört einfach "backe" :)

liebe grüße vom rotzfrechen jester ;)
 
S

Stoffel

Gast
Hallo jester,

herzlichen Dank. Hab da was verändert.
Würde ich "endlich" schreiben, würde es doch was erheblich verändern, oder?

Danke für die Erklärung in Sachen "Backen";)

lG
Stoffel
 
J

jester

Gast
hallo stoffel,

so wie du es geändert hast, gefällt es mir besser! :)

das "endlich" würde ich eher bei einer "rotzwoche" einbauen ;), außer der tag war wirklich mit das mieseste, was das jahr zu bieten hatte; dann würde auch ein "endlich" noch gut reinpassen!

lg,
jester
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Sanne,

mir hat es besser gefallen, als der Tag noch das "Ich" als Taschentuch nahm.
Das war schärfer und sarkastischer.

cu
lap
 
S

Stoffel

Gast
guten Morgen,

ja Lapi, heute nochmal nachgedacht, spiegelt es nun so, wie ich es wieder..veränderte, das wider, was ich an solch einem "Rotztag" empfinde. Nicht jammern, klagen, aber genervt sein. Hab das "endlich" zugefügt.

Danke für den Denkanstoß

lG
Stoffel
 
J

jester

Gast
@lapsimont:
bei mir wirkte es so, dass durch die ersten zeilen bereits klar wurde, dass das lyrische ich auch mit dem taschentuch gleichzusetzen ist, deshalb war mein vorschlag das "als mich "wegzulassen", i.s. von wiederholung gemeint, was vielleicht dazu führt, dass der leser kurz innehält und nochmal genauer darüber nachdenkt, was mit "taschentuch" gemeint ist.
aber das ist natürlich nur meine bescheidene meinung, die intention der autorin kann ja eine ganz andere sein bzw. die interpretation des lesers ebenfalls.

lg,
jester
 
S

Stoffel

Gast
hallo jester,

genau an DAS hab ich eben auch gedacht. Wie du sagst, steht ja oben schon "mir"...
war da echt am Grübeln.

lG
stoffel
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Interessanterweise hab ich es eher so gelesen, das der Tag niest und das Ich zufällig in der Bahn steht.
Daraus muss ja nicht unbedingt eine Absicht herleitbar sein.

cu
lap
 
S

Stoffel

Gast
auch das..

ist eine Interpretation, die sehr gut ist.
Ich dachte eher an so einen echten Scheisstag. Wo es Rechnungen hagelt, mich der Nachbar anmacht, ich in ein Fettnäpfchen trete, ich mir den Ellebogen an der Tür anschlage, man mir den Job kündigt..mein Freund mir sagt, er hätt ne andere..etc..das alles an EINEM Tag..und dann der Seufzer, etwas wütend langsam:siehe Gedicht.

Bin übrigens sehr zufrieden damit und danke Euch allen:)

So..rein in einen rotzfreien Tag (so hoffe ich doch)
lG
Stoffel
 
Hi Stoffel,

klingt sehr frisch und rotzig. Die Personifizierungen sind eines deiner Stilmittel, glaube ich. Jedenfalls tatest du es auch schon mit der „wahren Liebe“, die niemandem begegnet ist.

Zum Thema Backen und Wangen:

Als ganz junger Pennäler und Anfänger in Liebesangelegenheiten hatte ich eine Quasi-Freundin, in die ich total verliebt war. Wir gingen im Winter spazieren. Hand in Hand.
Irgendwann sagte ich zu dem Mädel, das verdammt klug und gut in der Schule war: Deine Backen sind ganz rot!
Sie fixierte mich und sagte sehr ernst und gewichtig: Meine Backen sind woanders!
Ich fand das sooo daneben, sooo himmelschreiend unsensibel und wäre am liebsten in den Boden versunken. Seitdem sage ich konsequent zu der Gesichtspartie links und rechts der Nase „Wange“. Insofern kann ich Lapismont gut verstehen, denn man ist auf der sicheren Seite.

Aber der gestrenge Duden (neuste Auflage) sieht die Sache inzwischen auch lockerer: Als Bedeutung für „Backe“ gibt er an erster Stelle „Wange“ an und erst an nachfolgender „Gesäß“. Insofern sehe ich kein ernsthaftes Verständnisproblem für dein Gedicht.

Viele Grüße
Monfou
 
S

Stoffel

Gast
Hi Monfou,

och Mönsch...:(
ja, es sind diese unsensiblen Menschen, die einen fürs ganze Leben prägen können.
Aber ich denke mal, nach dem hier..können auch Sie wieder getrost Ihrem liebsten Menschen die Backe tätscheln, nicht wahr;)

Danke schön
hat mich gefreut
lG
Stoffel
*gernemalinbackekneift*
 



 
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