Hallo, narrisch,
willkommen in der Leselupe.
Ich sehe, Dein Gedicht ist ohne Kommentar, deswegen gebe ich Dir als erster ein Feedback.
Wobei es mir nicht ganz einfach fällt. Schließlich ist es Dein erster Text hier und da hoffst Du sicher erst einmal positives Feedback zu bekommen, ging zumindest mir so bei meinen ersten Texten.
Allerdings kann ich Dir damit nicht so ganz dienen, hoffe aber trotzdem, dass meine Anmerkungen konstruktiv sind und Dir helfen.
Vom Gesamteindruck dachte ich nach dem ersten Lesen, dass ein Titel wie "Der Narzist" besser passen würde. Der Text besingt die Schönheit an sich, steril und unreal, in sich selbst verliebt.
Ich schwanke auch zwischen Liebes- und Trennungsgedicht, wird mir nicht klar.
Denn, da fehlt das Feuer der Leidenschaft für die Liebe, der Du dieses Gedicht widmest, nichts, was die angebetete Liebe so besonders macht für Dich, was Du an ihr magst...Schönheit?
Bereits in der ersten Strophe nur "Schönheit".
An die Schönheit der Weide
Kommst du nicht dran.
An die Schönheit des Mohnes
Kommst du nicht dran.
An die Schönheit der Libelle
Kommst du nicht dran.
Versuche hier bereits das zu beschreiben, was die Weide, den Mohn, die Libelle so schön sein läßt in Deinen Augen.
Sind es die Bewegung der Weide im Wind
der betäubende Duft des Mohns
die schlanke Gestalt der Libelle?
Die Wiederholungsverse "kommst Du nicht dran" sind einfach platt: An ein Buch oben auf dem Regal kommt man nicht dran, aber so jemanden anzusprechen? Ist weder sprachlich noch poetisch akzeptabel.
Deine Schönheit ist dein Selbst!
Dein Ich,
Welches meinem ähnelt
Und doch so sehr anders ist.
Hier muß ich zugeben, das habe ich nicht verstanden, da kam mir zum ersten Mal dieser Narzismus in den Sinn.
Diese Strophe kann ich daher nicht kommentieren, da ich es nicht interpretieren kann.
In den nächsten drei Strophen scheinst Du die ersten Bilder (Weide-Baum, Mohn-Rose, Libelle) wieder aufgreifen zu wollen. Dann würde ich aber an Deiner Stelle konsequent die obigen Bilder ausbauen (also Weide und Mohn, statt Baum und Rose) und nun mit Deiner Liebe verbinden. Werde dazu immer mal Textfragmente einfügen, die aber ausgearbeitet werden müssen und nur als Anregung dienen sollen, es sind schließlich Dein Thema und Deine Liebe.
Deine Hand,
Die meine drückt,
Wie es kein Baum vermag.
Hey, hat sie so knorrige Hände, also der Vergleich hinkt.
Wenn Du die Bilder weiterführst, könnte etwas stehen, wie:
...die Berührung Deiner Hände
unter der Weide...
Dein Gedanke an das Leid.
An die Rose, die verblüht
Und dich nicht mal erahnt.
Was willst Du damit sagen?
Weiter mit den Bildern:
...wir laufen durch wilden Mohn...
Dein lachendes Gesicht,
Welches Spott und Freude zeigt.
Die Libelle, die dich erfreut,
Erfreut sich nicht an deinem Sein.
Der letzte Vers klingt jetzt aber ziemlich garstig, auch wenn es sicher nicht so gemeint ist.
Bilder fortführen:
...schweben wie die Libellen...
Keine Farbenpracht, kein Blätterkleid,
Keine noch so grazile Gestallt,
Bewirkt in mir
diesen Wunsch nach Zweisamkeit
wie...wie was...?..wie Du?
Jetzt ein konsequenter Abschluß, die Ode an Deine Liebe, der Höhepunkt des Gedichtes:
...in Zweisamkeit...
...so schön bist Du...
So, nun habe ich aber genug gemeckert. Wenn Du dieses Gedicht überarbeiten möchtest, stell es in das Forum "Schreibwerkstatt", dort helfen Dir sicher einige mit ganz konkreten Text- bzw. Änderungsvorschlägen.
Ich habe hier nur mal Möglichkeiten angerissen, die sich aus Deinem Text ergeben könnten.
Sollte es allerdings ein Trennungsgedicht sein (wie gesagt, wird mir nicht klar), dann gib mir Bescheid und ich überarbeite meinen Kommentar hier.
Ich hoffe, den richtigen Ton getroffen zu haben. Ich bin genauso Hobbydichter, wie viele hier und habe einfach meine Gedanken hier aufgeschrieben, was Dein Gedicht für mich ausmacht oder eben nicht.
Ob Du an Deinem Text etwas ändern möchtest, bleibt letztendlich Dir überlassen.
Eine Bewertung habe ich Dir nicht gegeben, falls Du etwas ändern/überarbeiten möchtest, dann schaue ich gern wieder vorbei.
Mit liebem Gruß
Mako