Schostakowitsch

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Justina

Mitglied
Ich mag den mozart´schen Einheitsbrei in den meisten Fällen nicht. Egal, ob Orchesterwerke, Kammermusik oder was auch immer. Es fehlt mir schlichtweg die große musikalische Inspiration kombiniert mit wahrer Empfindung. Da ist Schostakovitsch schon viel besser! Und wenn ich Konzerte besuche oder eine Übertragung im Fernsehen oder Radio verfolge, ist es mir so was von egal, ob junge oder alte Menschen spielen. Hauptsache, das Dargebotene ist beseelt und technisch gut gespielt. Ich kann da nur auf eine unglaublich mitreißende Einspielung des Chopin-Nocturnes Op. 48.1 des greisen Artur Rubinstein hinweisen.

So, nun zum Text: ich konnte zunächst nicht erkennen, ob das Ganze als Huldigung gemeint ist, als bittersüße Kindheitserinnerung, als Kritik an der Aufführungspraxis sog. klassischer Musik, oder ob es um das Infragestellen älterer Interpreten geht. Irgendwie unklar. Durch Deine Antworten glaube ich aber Dein Anliegen zu erkennen. Es geht um Vorbilder, „Versager“, Talent, Disziplin und um einen Menschen, der sich in (schwierige) Kindheitstage zurückgeworfen fühlt.
Egal wie, mir gefällt Dein Text. Er gibt viele Interpretationmöglichkeiten her.

LG
Justina

Übrigens: ich liebe David Oistrach und habe kürzlich noch eine alte Platte ersteigert, auf der er das Violinkonzert von Mendelssohn mit dem Philadelphia Orchestra unter Eugene Omandy spielt. Hach, ist das schön! Oder das hier (Claire de lune):
http://www.youtube.com/watch?v=SKd0VII-l3A
 

Justina

Mitglied
Hi bluefin,

ich meine nicht das schnuckelige Schlaflied, sondern den dritten Satz aus der Suite bergamasque von Debussy. Und der heißt Clair de lune und ist sooooo schön.

LG
Justina
 
B

bluefin

Gast
verdammt, @justina, mach nicht den smalltalk kaputt...*smile*...

debussy mag ich nicht so besonders - zuckerwatte, molto impressionistico, aber teuflisch schwer zu spielen. *la fille aux cheveux de lin*: ein arrangierter albtraum für's tiefe blech...

lg

bluefin
 
K

Kasper Grimm

Gast
Also, Debussy und Zuckerwatte - da muß ich doch energisch protestieren: ist eher ein schwerer süßer Wein, der tief eindringt und traumschiffend durch die Aderkanäle strömt!
 
K

Kasper Grimm

Gast
Wenn man Dich so hört, bekommt man eh das Gefühl, daß man, verglichen mit Dir, von nichts eine Kenntnis hat.
Aber trotzdem Dank für den mir durchaus gemundet habenden akustischen Bordeaux!
 
B

bluefin

Gast
wer sich in gefahr begibt, @grimm, kommt bekanntlich darin um. eigentlich war mein komentar, dem du ungefragt widersprochen und wobei du einen auf debussy-kenner gemacht hast, diesem stückchen zuckerwatte http://www.youtube.com/watch?v=MswHKA4dako&feature=related gewidmet.

es steht in ges-dur. wenn du mit der ansage "tiefes blech" etwas anfangen könntest, wüsstest du auch, worin der besagte albtraum besteht.
 
K

Kasper Grimm

Gast
Bluefin, ich habe mich nicht als Kenner geriert - das ist so eine Deiner ungenauen Wahrnehmungen, daß Du ihnen allen Deine Interpretation unterlegst. Ich habe vielmehr eine Metapher dafür gesucht, wie Musik von Debussy auf mich wirkt, und mir fiel da nun mal spontan der süße schwere Wein ein. Was ja nicht ausschließt, daß er auch leichteren Bordeaux gekeltert haben könnte. Pelléas et Mélisande ist für mich z.B. so ein ölig besoffen machend runtergehendes Zeug, aber auch der Nachmittag eines Fauns ist imstande mich zu lähmen vor musikalischer Beglückung. Was "beweist" dagegen denn Dein Musdikbeispiel - daß er nur klebriges Zuckerwasser abgesondert hat? Tut mir leid, da muß ich bei aller zugegebenen Unbildung dennoch energisch widersprechen.
 

gareth

Mitglied
abschließend, was diesen thread angeht,
will ich die chance nutzen, dass ich hier sowohl spontan als auch assoziativ sein darf, wenn ich vorher den richtigen knopf gedrückt habe :eek:)

und deshalb sei von mir rasch mal noch spontan assoziiert, bluefin, wie sehr mich diese art deiner diskussion, bestehend aus banalen Schlauheiten, Besserwisserei, Hochnäsigkeit, Allgemeinplätzen und abstoßender Angeberei, angeödet hat. sehr enttäuschend, mein lieber.

Ich nehme an, du wirst nicht wissen, von was die rede ist. das macht aber nix :eek:)

gareth

p.s. das war jetzt kein diskussionsbeitrag, sondern eine abschließende meinungsäußerung. es wird also keine antwort von mir geben. ab und zu mach ich mal sowas.
 
B

bluefin

Gast
es gibt bereiche, @grimm, da langt ein bisschen googlen halt nicht, wenn man unbedingt mitschnabeln will.

bluefin schrieb:
debussy mag ich nicht so besonders - zuckerwatte, molto impressionistico, aber teuflisch schwer zu spielen. *la fille aux cheveux de lin*: ein arrangierter albtraum für's tiefe blech...
damit habe ich meine wertschätzung debussy gegenüber zum ausdruck gebracht und diese auch begründet. du hast, ausser "debussy", bestimmt noch "impressionismus, musikalisch" und "tiefes blech" in die suchmaschine getippt (das wort "arrangiert" hast du dabei übersehen). ich glaube aber nicht, dass dir diese suche recht viel weiter geholfen hat - der witz meiner botschaft steckt in der kombination von begriffen, und da hat der blechtrottel, wie wir alle ja wissen, seine schwächen.

du schriebst:
Also, Debussy und Zuckerwatte - da muß ich doch energisch protestieren: ist eher ein schwerer süßer Wein, der tief eindringt und traumschiffend durch die Aderkanäle strömt!
im gegensatz zu bluefin teilst du keine persönliche meinung mit, sondern stellst abstruse behauptungen über den besagten komponisten auf. wessen kreislauf du dabei bemühst, sagst du uns nicht, sondern bleibst allgmeinverbindlich. ich habe dir nur deshalb geantwortet, @grimm, weil ich nicht möchte, dass debussy mit billigem fusel gepanscht wird.

zuckerwatte dagegen ist ganz und gar nichts negatives, sondern zur richtigen zeit am richtigen ort durchaus empfehlenswert. sie isst sich geradeso angenehm, wie debussys musik angenehm zu hören ist - vorausgesetzt, sie werden gut zubereitet bzw. gut gespielt. und da, mein lieber, haperts oft...

tipp: nimm ein paar stunden blockflöten-unterricht und probier dann die ersten zwei takte von "the girl with the flaxen hair". und schon wirst du begereifen, wie schwierig die herstellung musikalischer zuckerwatte ist...

lg

bluefin
 
M

mirami

Gast
Hallo Odilo,

und heute 27.09. um 23.35 Uhr (3Sat), falls es dich interessiert, spielt er (David Oistrach) Dimitri Schostakowitsch. Eine Aufzeichnung aus der Berliner Staatsoper. Sah ich gerade zufällig in der Programmzeitschrift und musste gleich an deine Geschichte hier in der Leselupe denken. :)

Einen schönen Abend
wünscht Dir
mirami
 
B

bluefin

Gast
wer von euch mit pachelbel was anfangen kann und ein bisschen spass versteht, sollte http://www.youtube.com/watch?v=QjA5faZF1A8 mal reinhören.

@penelopeia schrieb dazu unlängst:

Der Hinweis auf Feuer, Leidenschaft, dionysisch-orgiastische Enthemmungen, Verrücktheiten, Entartungen im Bereich klassischer Musik ist goldrichtig und müsste all den ernst-andächtigen Liebhabern sogenannter klassischer Musik ins Ohr gebrüllt werden. (Aber die sind meist eh taub für ehrliche Meinungen.)
liebe grüße aus münchen

bluefin
 

Odilo Plank

Mitglied
Hallo, bluefin,
gewiss, ich lag damals nur auf dem Sofa und schlief, wegen der vergangenen Nacht. Ich erwachte von diesem Kanon von Pachelbel. Ich hörte ihn zum ersten Mal und hatte nur einen Gedanken: Das ist der Himmel und ich bin drinn.
Mitgemischt habe ich nebenbei auch, als Chorsänger, meist T1. Nach drei Stunden Chorprobe wusste ich oft nicht mehr, ob ich ein Männlein oder ein Weiblein bin.
Liebe Grüße aus Eurer ehemaligen Rheinprovinz! Odilo
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Moderation:

Wenn ich mir die Kommentare so ansehe, vor allem die von mir ausgeblendeten, wobei ich da sehr großzügig war, hätte dieses Werk schon lange ins Lupanum verschoben werden müssen.
Also noch einmal die "Arbeitsanleitung" lesen und dann erst den Kommentar veröffentlichen.

LG Franka
 
B

bluefin

Gast
liebe @franka,

im namen aller aufrichtigen musikliebhaber danke ich dir für dein verständnis und hoffe, dass wir uns auch weiter darauf verlassen dürfen - eine verschiebung des themas wär ungefähr so, als ob du den (leise spielenden) radio einfach ausknipst, obwohl noch ein paar in der stube sitzen, die zuhören wollen.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 



 
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