Seele und Leib

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Wittgenstein

Mitglied
Dem Text geht nur eines ab: Ein Komma.
Ansonsten Gratulation. Das ist Humor der allerfeinsten Sorte.
Tiefgründig, verdichtet und nicht vorhersehbar.
Höchstwertung.

Lob und Gruß,
Wittgenstein
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber gareth,

irgendwo habe ich da einen Denkfehler und komme deswegen Deinem Text nicht auf die Spur.

[blue]Tief wärmt mein Herz der Paare Glück

[/blue]

Das habe ich so verstanden, dass das Lyri seine Wärme aussendet zu glücklichen Paaren, auf dass sie noch glücklicher werden; so wie man auf einer Hochzeit dem jungen Paar ja auch Glück wünscht.

Vielleicht hast Du aber gemeint, dass das Herz des Lyri selbst erwärmt wird durch das Glück der Paare.

In dem Falle bedeutet der Text ja etwas ganz anderes, als ich mir dachte.

Dann könnte ich es so lesen, jetzt als Mann gesprochen:

Mein Herz wird erwärmt durch das Glück der Paare. Gerne wäre auch ich auf diese Weise glücklich, aber immer dann, wenn mir eine Frau "entspricht" mein innerstes Wesen anspricht, gehört sie zu den Frauen, deren Körperfülle ich leider nicht einfach so übersehen kann. Der Seelenverbindung steht dann die Körperfülle leider im Wege, so dass diese Frau und ich kein glückliches Paar abgeben können. Wie gemein! Warum habe immer ich so ein Pech?!

Bitte hilf mir auf die Sprünge, hast Du es so gemeint?

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

gareth

Mitglied
Liebe, verehrte Vera-Lena,

ja, ja und nochmals ja.

...Mein Herz wird erwärmt durch das Glück der Paare...

aber!....


So ist es gemeint. Nur so.

Die weiter führenden Gedankengänge sind allerdings schlichter und grundsätzlicher. Die von mir gedachte Situation und Befindlichkeit des Erzählers ist vielleicht am anschaulichsten in der Fabel: "Der Fuchs und die Trauben" dargestellt. Dort allerdings in mehr als zwei Zeilen :eek:)

Vielleicht habe ich doch nicht lange genug an der ersten Zeile gefeilt, um die andere, von Dir aufgezeigte Lesart auszuschließen.

Ich danke Dir sehr für die Frage und die Beschäftigung mit dem Text.

Liebe Grüße
gareth
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber gareth,

nun bin ich schon mal froh, dass ich Deinen Text inhaltlich verstanden habe. Mit manchen Menschen liegt man gedanklich besser auf einer Wellenlänge als mit anderen, wofür die Bemerkungen unter Deinem Text ein deutliches Beispiel sind.

Die Fabel vom Fuchs und den Trauben ist mir bekannt. Der Fuchs kommt an die Trauben nicht heran, sie hängen einfach zu hoch und deshalb äußert er sich verächtlich über die Weinbeeren und behauptet, ohne davon gekostet zu haben, sie seien ohnehin sauer, also brauche er sich auch nicht die Mühe zu machen, da herankommen zu wollen.

Ich mache Dir jetzt keinen Verbesserungsvorschlag. Ich will hier nur aufschreiben, auf welche Weise ich es besser hätte verstehen können.

Leib und Seele

Es wärmt mein Herz der Paare Glück.
Beseelte Fraun sind meistens dick.​

So wäre bei mir vielleicht der Groschen schneller gefallen.

Herzlich grüßt Dich
Vera-Lena
 

Wittgenstein

Mitglied
Langsam wird der letzte Witz aus dem Gedicht herausinterpretiert.

Was da alles zu bedenken sein soll.

Für mich ist's nur dann gut, wenn das Gedicht auf den reinen Wortlaut reduziert wird.

Nur dann ist die überraschende und charmante 180°-Wende dieser schlichten und in ihrer Widersprüchlichkeit herrlichen Aussage gewährleistet.

Sollte der Verfasser tieferen Sinngehalt (natürlich unter Berücksichtigung des Titels) im Auge gehabt haben, müsste ich meine Wertung revidieren.

Im Vertrauen, dass dem nicht so ist, grüßt

Wittgenstein
 
M

Märchenfee

Gast
Nun ja, ich hab vorher zwei ganz andere Texte von dir gelesen, so hab ich mich nicht sofort wieder rausgeklickt. Ich vermute mal, du meinst die Dominanz in Beziehungen. Hier hast du sie dem weiblichen Geschlecht zugeordnet, genausogut könnte es der Mann sein, es gibt in der Realität ja beides.
Aber so wirklich gut find ich deinen Zweiteiler nicht, es ist zu wenig Farbe in einem zu engen Rahmen. Klingt wirr, ich weiß-lach-, ich hab grad keine anderen Worte.
LG von Petra, die dich sehr gern wieder besucht und liest
 

Druidencurt

Mitglied
alles falsch!!!

>Tief wärmt mein Herz der Paare Glück
>doch find ich oft die Frau zu dick

typisches denken....
einer standesbeamtin---
oder eines bestatters...

MfG
DC
 

gareth

Mitglied
ich bin wieder im Begriff mich zu verkrampfen :eek:)

Danke, Druidencurt, für die thematische Öffnung des Sachverhalts

gareth :eek:)
 

Druidencurt

Mitglied
entkrampft euch gareth,

der druide hat sich geirrt....!
entschuldigt!

typischen denken
eines flirtchatmoderators!

MfG
DC
 
P

Peter Waldnacht

Gast
Ich argwöhne ja, dass dieses wahrlich kleine, uninspirierte Ding am Ende eine einzige Funktionen hatte. Nämlich die, dem Autor an gegebener Stelle folgenden Kommentar zu ermöglichen:

wenn man dann die ersten Reaktionen hat, klärt sich so langsam die Art der möglichen Wirkungen eines Textes auf seine Leser. Vorher weiß man´s immer nie so genau.
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Peter,

da Du gareth nicht kennst, verstehe ich, dass Du auf so eine Vermutung kommst. Ich denke mir aber, dass gerade gareth so etwas nicht benötigt, sondern auf direkten Wegen seine Ziele ansteuert.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

gareth

Mitglied
Danke, Vera-Lena, jetzt muss ich nicht mehr unbedingt auf Peter Waldnacht losgehen :eek:)

Aber vergessen tu ich ihm das natürlich nicht. Uninspiriertes Ding! Das merk ich mir.

gareth
 

gareth

Mitglied
...und jetzt will ich endlich HerbertH meinen Dank aussprechen, bevor es noch vergessen wird.

Er hat nämlich (s. Seite 1) auf den Punkt gebracht, um was es mir geht, und wofür ich viele Stunden im Cafe opfere :eek:). Auch in diesem [...} Ding, bei dem Peter Waldnacht den Verdacht hegt, ich hätte es nur geschrieben, um später einen Kommentar dazu verfassen zu können. Also echt... ts, ts, ts.

Freundliche Grüße
gareth
 

petrasmiles

Mitglied
Hier also mein fettes Grinsen, von einer, die 'gemeint' sein könnte - mit beidem.
Ich habe mich intensiv mit Beziehungsthemen befasst, weil ich nämlich eines Tages bewusst nicht mehr allein sein wollte und Mittel und Wege suchte (und fand), diesen Zustand zu beenden.
Ich habe mein Glück gefunden - um nicht immer den Deckel und den Topf zu bemühen -, und kann rückblickend sagen, dass ich 'vielen' Männern begegnet bin, die diesen Weg aus sich heraus nicht geschafft haben. Das ist keine Frage der 'Anima', der 'die' Frau gleichen muss, es ist eine Art Lebensangst.

In diesem harmlos daherkommenden Zweizeiler steckt ein inneres Drama, das sich verzweifelt bemüht, an der Oberfläche zu bleiben.
Frauenfeindlich ist das ganz und gar nicht, es wird doch viel mehr über den Betrachter ausgesagt - den dicken Damen ist das herzlich schnuppe :)
Worum geht es denn im Leben und in der Liebe?

"Der Mensch ist allein, weil er kein Ziel hat, er findet den anderen nur unterwegs und findet sich nur durch den anderen; er findet nichts, wenn er nicht aufbricht."
Werner Bräunig, Rummelplatz

Liebe Grüße
Petra

P.S. Muss ich noch sagen, dass ich Dein geronnenes Drama richtig gut finde, Gareth?
 



 
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