Rainbow Warrior
Mitglied
Sehr verehrter Leser!
Sehr verehrter Leser! Wir befinden uns auf dem Gang eines vier-Sterne-Hotels. Auf der linken Seite halten wir an der achten Tür. An der Türklinke hängt ein Schild: “Bitte nicht stören!” Doch lassen Sie uns trotzdem einen Blick hinter diese Hoteltür werfen.
In dem größten Zimmer steht ein kleiner quadratischer Tisch und auf ihm eine kugelrunde Vase mit Frühlingsblumen. Ein junges Ehepaar sitzt an diesem Tisch und unterhält sich.
Sie sagt: ”Das ist wundervoll! Wenn du annimmst - das tust du doch? - werden wir uns bald ein eigenes Haus kaufen können! Denk nur, wie schön das für die Kinder wird!”
Er sagt: ”Natürlich nehme ich an! So eine Chance bekommt man nur einmal! Stell dir vor, wir können uns alles leisten - gehören zum oberen Mittelstand. Die Kinder schicken wir aufs Gymnasium - die sollen nur fleißig lernen - und auf die Universität!”
Sie: “Und wir fahren jedes Jahr zweimal in Urlaub!”
Er: “Und wir kaufen einen Computer!”
Sie: “Und eine neue Waschmaschine!”
Er: “Und eine Digitalkamera!”
Und so zählen sie sich gegenseitig ihre großen und kleinen Wünsche auf, die sie noch erfüllen wollen. Doch etwas stimmt nicht mit den beiden. Ihre Unterhaltung lässt vermuten, dass sie sich freuen und lachen und durch das Hotelzimmer tanzen, welches von der zukünftigen Firma des Mannes bezahlt wurde. Nichts von dem geschieht. Noch immer sitzen sie fast regungslos an dem quadratischen Tisch mit der kugelrunden Blumenvase, in der Frühlingsblumen stehen. Wohl ist ein Ausdruck von Freude in ihren Gesichtern zu erkennen, doch ihre Augen blicken trübe. Lassen Sie und versuchen, dem auf den Grund zu gehen.
Er denkt: “Dann ziehen wir wieder in eine Großstadt. Dabei ist mir das Haus ihrer Eltern zu einem rechten Heim geworden. Hier müssten wir erstmal in einer stickigen Mietwohnung Unterkunft finden.”
Sie denkt: “Ob ich Vater und Mutter allein lassen kann? Sie ist doch sehr krank. Wenn sie meine Hilfe braucht?”
Er: “Sie wünscht sich so sehr eine eigenes Haus!”
Sie: “Ich kann ihm seine Karriere nicht verbauen!”
Er: “Dabei wollte ich nie wieder in die Stadt. Auf dem Lande ist’s so schön!”
Sie: “Damals ist er für mich von seinen Eltern fortgegangen.”
Er sagt: “Also, dann ziehen wir hierher.”
Sie sagt: “Wir ziehen hierher.”
Die beiden umarmen, halten sich. Einer hofft, der andere merke seinen Kummer nicht. Sie mache Toilette und legen sich zu Bett. Er träumt von Kindern, die unter tobenden Automassen begraben werden; sie träumt vom am Grabe trauernden Vater.
Sehr verehrter Leser!
Und wir können nichts tun.
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müsste dieser text noch ausgebaut, bzw. ausgeschmückt werden? (lohnt es sich überhaupt?) wenn ja, welche stellen wirken noch zu kahl? ich freue mich über jede kritik.
danke!
rainbow warrior
Sehr verehrter Leser! Wir befinden uns auf dem Gang eines vier-Sterne-Hotels. Auf der linken Seite halten wir an der achten Tür. An der Türklinke hängt ein Schild: “Bitte nicht stören!” Doch lassen Sie uns trotzdem einen Blick hinter diese Hoteltür werfen.
In dem größten Zimmer steht ein kleiner quadratischer Tisch und auf ihm eine kugelrunde Vase mit Frühlingsblumen. Ein junges Ehepaar sitzt an diesem Tisch und unterhält sich.
Sie sagt: ”Das ist wundervoll! Wenn du annimmst - das tust du doch? - werden wir uns bald ein eigenes Haus kaufen können! Denk nur, wie schön das für die Kinder wird!”
Er sagt: ”Natürlich nehme ich an! So eine Chance bekommt man nur einmal! Stell dir vor, wir können uns alles leisten - gehören zum oberen Mittelstand. Die Kinder schicken wir aufs Gymnasium - die sollen nur fleißig lernen - und auf die Universität!”
Sie: “Und wir fahren jedes Jahr zweimal in Urlaub!”
Er: “Und wir kaufen einen Computer!”
Sie: “Und eine neue Waschmaschine!”
Er: “Und eine Digitalkamera!”
Und so zählen sie sich gegenseitig ihre großen und kleinen Wünsche auf, die sie noch erfüllen wollen. Doch etwas stimmt nicht mit den beiden. Ihre Unterhaltung lässt vermuten, dass sie sich freuen und lachen und durch das Hotelzimmer tanzen, welches von der zukünftigen Firma des Mannes bezahlt wurde. Nichts von dem geschieht. Noch immer sitzen sie fast regungslos an dem quadratischen Tisch mit der kugelrunden Blumenvase, in der Frühlingsblumen stehen. Wohl ist ein Ausdruck von Freude in ihren Gesichtern zu erkennen, doch ihre Augen blicken trübe. Lassen Sie und versuchen, dem auf den Grund zu gehen.
Er denkt: “Dann ziehen wir wieder in eine Großstadt. Dabei ist mir das Haus ihrer Eltern zu einem rechten Heim geworden. Hier müssten wir erstmal in einer stickigen Mietwohnung Unterkunft finden.”
Sie denkt: “Ob ich Vater und Mutter allein lassen kann? Sie ist doch sehr krank. Wenn sie meine Hilfe braucht?”
Er: “Sie wünscht sich so sehr eine eigenes Haus!”
Sie: “Ich kann ihm seine Karriere nicht verbauen!”
Er: “Dabei wollte ich nie wieder in die Stadt. Auf dem Lande ist’s so schön!”
Sie: “Damals ist er für mich von seinen Eltern fortgegangen.”
Er sagt: “Also, dann ziehen wir hierher.”
Sie sagt: “Wir ziehen hierher.”
Die beiden umarmen, halten sich. Einer hofft, der andere merke seinen Kummer nicht. Sie mache Toilette und legen sich zu Bett. Er träumt von Kindern, die unter tobenden Automassen begraben werden; sie träumt vom am Grabe trauernden Vater.
Sehr verehrter Leser!
Und wir können nichts tun.
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müsste dieser text noch ausgebaut, bzw. ausgeschmückt werden? (lohnt es sich überhaupt?) wenn ja, welche stellen wirken noch zu kahl? ich freue mich über jede kritik.
danke!
rainbow warrior