Imagine
Hallo AIIAN GAP,
ich versuche einmal zu klären, warum ich glaube das dieses Gedicht nicht funktioniert. Meines erachtens hat das verschiedene Gründe:
Von oben nach unten:
Da ist zum einmal die Titelflut
Titel 1: Nach über dreißig Jahren
Titel 2: Kater Stimmung
Wenn ich so sagen darf, hift dem Leser beim Einstieg in diesen Text keiner von beiden.
So wie ich es lese, ist das entscheidenden Stichwort „Lennon“, das meines Erachtens nach viel zu spät platziert wird. Erst mit dem Stichwort „Lennon“ eröffnet sich mir wohin ddie Reise inhaltlich bei deinem Stück gehen soll.
Ich würde vorschlagen darüber einmal nachzudenken.
Dann empfinde ich jeglichen aufkommenden Rhythmus durch deine Wortsetzung unterbrochen.
Es hat zu viele „Halbsätze“. Ich denke das ist gewollt. Nichtsdestotrotz will ich dir sagen, das jegliche Melodie, und vor allem, eine durch die Sprache vorgebene rhyhmische Lesart nicht vorliegt.
In diesem Sinne empfinde ich zum großen Teil deine Strophensetzung als willkürlich:
vor allem in Strophe vier und fünf.
Die grundsätzlich spärlich gesetzte Interpunktion ist gerade hier nicht hilfreich.
Lennons Brille hat überlebt.
Worte raufen mit Stille.
Dasein aufgeweckt;
Botschaft schneidet Grimassen.
Haaransatz : Schmerz erlebt
seine Gedanken - Träume?;
So getrennt und zwar mit deutlichen Punkten dazwischen lese ich es.
Immer eine Zeile, aus der für mich keine Strophe wird.
Dazu möchte ich sagen, das es nach meinem Empfinden nicht oft angebracht ist die grammatischen Strukturen des deutschen Satzbaus absichtlich zu zerstören. Natürlich erkenne ich die Itention einer Aufzählung. Aber du erreichst mich hier nicht.
z. Bsp.
klirrend reißt am Morgen
Stimme vom Plattenteller
Rhythmus spült ins Blut;
„klirrend reißt am Morgen Stimme vom Plattenteller“, ist kein Satz – er muß es ja auch nicht sein, wenn der Inhalt die gewählte Form trägt. Das tut es hier aber m.E. Nicht.
Warum nicht:
klirrend reißt am Morgen
„eine“ Stimme vom Plattenteller?
Durch das kleine „eine“ entsteht ein Satz und eine Vebindung zwischen den Zeilen.
Schlußendlich:
Wenn ich es richtig lese sind hier zwei Stimmungen miteinander verwoben:
Zum einen eben besagte Katerstimung nach einer durchzechten Nacht, und zum anderen -.sehr spät in diesem Stück - John Lennons Idee von einer anderen, friedlicheren Welt.
Beides lyrische Inhalte, aber für mich ergibt sich in deinem Stück nicht ein Ganzes daraus.
Frohes Schaffen
und einen lieben Gruß
Ralf