Sie saßen im Garten

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Walther

Mitglied
Hi Alferich,

die idee ist gut. das metrum bedarf der kompletten bearbeitung. wenn man mit einem zweihebigen jambus beginnt, sollte man ihn durchziehn.

in s2 ist in v1 die falsche zeit verwendet.

weiterhin frohes dichten!

lieber gruß W.
 
Lieber Walther,

Danke für deine Anregungen.
Wo ist denn das Metrum deiner Meinung nach abweichend? So oft ich das Gedicht auch skandiere, kann ich nur einen zweihebigen Jambus feststellen und das durchgehend.

Was die abweichende Tempusverwendung anbelangt, ist das vollkommen absichtlich gesetzt. Da es sich inhaltlich hier um den Höhepunkt der "Handlung" handelt, ermöglicht der Wechsel vom Präteritum ins Präsens ein unmittelbareres szenisches Erleben; ein stilistischer Kunstgriff der vor allem in Prosatexten häufig verwendet wird. Wenn du dir auch einmal den zweiten Vers der zweiten Strophe ansiehst, wirst du feststellen, dass dort ebenfalls das Verb im Präsens und nicht wie zuvor im Imperfekt steht.

Viele Grüße
Alferich
 

Walther

Mitglied
Hi,

du wechselst zwischen Amphibrachys und Jambus. egal wie man das liest, es holpert, u.a. weil satzmelodie und erzwungener takt nicht zusammengehen.

in s2 sind das verb in v1 und v2 präsenz, in v4 vergangenheit. du kannst nicht einfach die zeiten durcheinanderwerfen, weil's "reimatisch" besser paßt: s1 ist ebenfalls vergangenheit.

lieber gruß W.
 
Hallo,

Es tut mir leid, aber egal wie oft ich diese Verse lese, kann ich keinen holpernden Takt feststellen.

Zu deiner Anmerkung zum Tempus:
Ja, weil in Vers vier der "Höhepunkt" auch wieder vorbei ist. Das Präsens bezieht sich - wenn man so will - nur auf die Verse 1-3 der zweiten Strophe.

Gruß
Alferich
 

Walther

Mitglied
Lb. Alferich,

wenn du das nicht lesen kannst, dann wird es wohl richtig sein. und wie du feststellst, sind in der tat die zeiten unterschiedlich.

der rest ist deine sache.

lieber gruß W.
 
Auch wenn du der Metrik-Experte bist, lieber Walther, möchte ich dir widersprechen.
Wenn ich es lese, holpert es nicht.

Er leckt[blue]`[/blue] ab ihr Herze
Und schmeckt[blue]`[/blue] ihre Qual
Im grausamen Scherze -
Das Licht fiel so fahl.

Mit Apostrophen ist die „richtige Zeit“ hergestellt.

Ich kann mich aber mit

Er leckt` ab ihr Herze
so gar nicht anfreunden.

Viele Grüße,
Marie-Luise
 

anbas

Mitglied
Hi Walther,

was die Metrik betrifft, so liegst Du hier aus meiner Sicht daneben (hey, was ist los mit Dir ... :D ?). Ich lese es so:

Sie saßen im Garten.
Da war es so schön.
Er konnte nicht warten.
So ist’s dann gescheh’n:

Er leckt ab ihr Herze
Und schmeckt ihre Qual
Im grausamen Scherze -
Das Licht fiel so fahl.
So gelesen, ergibt sich ein sauberes Metrum.


Ansonsten, lieber Alferich Weber, versuche ich mich derzeit etwas mit den sog. "unsauberen Reimen" anzufreunden, und sage deshalb nix weiter dazu. Aber ich zucke bei Reimen auf Herz, Herzen usw. immer etwas zusammen - auch, wenn es hier kein Herz-Schmerz-Reim ist. Ich warte noch auf eine "Verwendung", die mir nicht "weh tut" ;).

Insgesamt spricht mich dieses Gedicht leider nicht so an.

Liebe Grüße

Andreas
 



 
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