Es schneit. Kleine weiße Flocken drängen hastig dem Erdboden zu. Der Abend hängt schwer atmend am Himmel, dumpf der Straßenlärm, der einer keuchenden Lawine gleich sich nähert und wieder entfernt. Das Licht scheint schwefelgelb, fast unwirklich, nur ganz allmählich macht die allgemeine Unruhe einer fast heiteren Besinnlichkeit Platz...
Die Stille sitzt erhobenen Hauptes im Lehnstuhl des greisen Dezembers und spielt versonnen mit seinem Zepter, das dieser an das offene Fenster gelehnt hat. Die Zeit scheint stillzustehen, nur irgendwo von fern bringt ihr das Pendel einer Uhr Stück um Stück die Unendlichkeit näher.
Im Kamin versinkt knisternd das Jahr. Von seinen Monaten ist nichts übrig außer staubigen Erinnerungen an vertane Zeit und verpasste Gelegenheiten, wozu, hat man längst vergessen, was war da noch, ein leichter Hauch von irgendwoher bringt die Gänsehaut im Nacken
jetzt eine Jacke
selbst die Stille fröstelt, als sie dem alternden Dezember über die Schwelle hilft. Noch hat er zuweilen das jungenhafte Flackern in den Augen wie die Kinder beim ersten Schnee... doch sein Rücken ist gebeugt, selbst für ihn sind so viele Tage kein Pappenstiel. Jeder von ihnen eine weiße Strähne in seinem wallenden Haar. Schon spürt er in den müden Gliedern das nahe Vergehen und die Sehnsucht nach immerwährender Ruhe.
Arm in Arm mit der Stille bewegt er sich nun langsam am Kamin vorbei, dann gleitet er vorsichtig in seinen Lehnstuhl. Sein Zepter beschreibt mit ausholender Geste einen großen Bogen im Raum, als wolle es abrunden, vollenden. Leise schliesst sich nun das Fenster, und die Eisblumen zaubern malerisch die Endlichkeit auf die gläsernen Scheiben eines großen Tagwerks.
Es ist volbracht.
(Dezember 1997)
Die Stille sitzt erhobenen Hauptes im Lehnstuhl des greisen Dezembers und spielt versonnen mit seinem Zepter, das dieser an das offene Fenster gelehnt hat. Die Zeit scheint stillzustehen, nur irgendwo von fern bringt ihr das Pendel einer Uhr Stück um Stück die Unendlichkeit näher.
Im Kamin versinkt knisternd das Jahr. Von seinen Monaten ist nichts übrig außer staubigen Erinnerungen an vertane Zeit und verpasste Gelegenheiten, wozu, hat man längst vergessen, was war da noch, ein leichter Hauch von irgendwoher bringt die Gänsehaut im Nacken
jetzt eine Jacke
selbst die Stille fröstelt, als sie dem alternden Dezember über die Schwelle hilft. Noch hat er zuweilen das jungenhafte Flackern in den Augen wie die Kinder beim ersten Schnee... doch sein Rücken ist gebeugt, selbst für ihn sind so viele Tage kein Pappenstiel. Jeder von ihnen eine weiße Strähne in seinem wallenden Haar. Schon spürt er in den müden Gliedern das nahe Vergehen und die Sehnsucht nach immerwährender Ruhe.
Arm in Arm mit der Stille bewegt er sich nun langsam am Kamin vorbei, dann gleitet er vorsichtig in seinen Lehnstuhl. Sein Zepter beschreibt mit ausholender Geste einen großen Bogen im Raum, als wolle es abrunden, vollenden. Leise schliesst sich nun das Fenster, und die Eisblumen zaubern malerisch die Endlichkeit auf die gläsernen Scheiben eines großen Tagwerks.
Es ist volbracht.
(Dezember 1997)