Es könnte Satire sein... Es ist Satire!
Darum möchte an dieser Stelle eine Lanze für Cythias Gedicht brechen.
Denn es die perfekt auf den Punkt gebrachte Form der wohl am häufigsten auftretenden alltaglichen Gespräche und Gesprächsfetzen. Man könnte sogar behaupten, dass sie ihr eigener Sinn sind. Dabei ist nicht der Inhalt die Aussage, sondern die bloße Existenz des Dialogs. Die Menschen könnten anstatt dessen X-Beliebiges sagen.
Es tut ihnen einfach gut. Das Leben scheint so anstrengend, dass die Leere regelrecht genossen wird. Sie kann zwar nichts bewirken, aber eben auch nichts anrichten. Darum geht es. Und nähme man den Leuten diesen kleinen „Austausch“, wären sie totunglücklich.
Und Preise könnte man damit auch gewinnen. Gerade der Leere wegen. Wie schon gesagt. Der Dialog tut keinem was. Da er im täglichen Leben so häufig vorkommt, bräuchte er aber dringend eine andere Frisur, wegen des Klischee-Vorwurfs. Und er müsste selbstverständlich einen harmlosen (correcten) Handlungszusammenhang bekommen.
PS: Da Satire stets hintenherum attackiert, wäre diese Betrachtung geeignet, das Werklein zur Satire zu machen. Sicher gäbe es auch andere Erklärungen, um eine Satire zu konstituieren. Irgendwie bin ich aber der Meinung, dass ich mit meiner Interpretation gar nicht so falsch liege. Denn lehrt nicht die Literaturkritik auch, dass vieles ungewollt, über Umwege und Unbewusstes ins Werk fließt? Intentionen sowieso!
Oder wie ?
Viel Grüße. abo