Korrekturvorschläge:
Diese hinreißende Geschichte verdient es, fehlerfrei zu sein.
Sommersprossen in meinem Spiegelbild
Mein Adrenalinspiegel steht auf Hochfrequenz(Komma) sobald du an der Türe läutest.
Habe ich dich etwa geboren(Komma) damit du mir Kummer bereitest?
Vor allen Leuten sagst du mir, wie furchtbar ich heute wieder gekleidet bin, während ich mich schön und jugendlich finde. Zuviel Ehrlichkeit kann schädlich wirken.
Ich führe dir deine Sommersprossen auch nicht täglich vor Augen, oder?
Ja, richtig, ich habe dir immer gesagt, du sollst ehrlich sein, frei sagen(Komma) was du denkst.
Nun bestrafst du mich durch dein Verhalten für meine Erziehungsfehler? Habe ich das verdient?
Als du damals meine Spardose geklaut hast, konntest du noch nicht einmal rechnen, doch das viele Geld gabst du am Kiosk für Gummibärchen und anderen Schnickschnack aus, lebtest auf meine Kosten frei nach dem Motto "Freibier für alle".
So etwa: „Freibier für alle“. Unseren Sommerurlaub mussten wir streichen. Aber welch ein Glück für dich, du hattest neue Freunde gewonnen.
Beim Schlafwandeln liefst du nachts auf der Strasse und suchtest mich(Komma) obwohl ich vor dir stand. Du erkanntest mich nicht mal, deine panischen, schrillen Schreie,(kein Komma) erschreckten die Nachbarschaft zutiefst. Sie schickte uns wegen Kindesmisshandlung (!!!) das Jugendamt auf den Hals.
Dem Nachbarn Jürgen,(kein Komma) fiel beim Essen vor Schreck die Gabel aus Mund und Hand, als er dich auf dem Dachfirst unseres Hauses balancieren sah. Seine Aufregung war nicht nötig, es war nur eine deiner typischen Mutproben.
Du warst die jüngste Raucherin in unserem Gebiet. Anfangs drehtest du dir Kippen aus Herbstlaub. Dein allergisches Husten hörte sich an wie das Bellen einer Bulldoge.
Später klautest du die Zigaretten im Supermarkt, ich musste dich dort abholen, die ganze Familie bekam Hausverbot, für zwei Jahre. In dieser Zeit wurden Papa und ich schlanker, logisch, denn der Fußweg zum nächsten Supermarkt betrug hin und zurück zehn Kilometer.
Dein Lehrer bestellte mich in die Schule,(kein Komma) wegen deiner Gossensprache, ich wusste vorher nicht(Komma) wie vielfältig dein Wortschatz auf diesem Gebiet war. Wie eine kahl geschorene Hure,(kein Komma) saß ich anschließend bei meiner besten Freundin und heulte Rotz und Wasser.
Unsere Mieterin zog aus, weil sie deine Frechheiten nicht mehr ertrug. Dauernd,(kein Komma) erklärtest du ihr(Komma) wie verfressen sie sei. "Du hattest ja recht, aber musstest du ihr das so unverblümt sagen?"
Dem Pastor zeigtest du den Stinkefinger, als du das „Vater Unser“ aufsagen solltest. Er rächte sich bitter, du wurdest nicht konfirmiert.
Die Lehrer deiner Schule atmeten sichtlich erleichtert auf, als du zur Berufsausbildung gingst. Beim Abschlussball machtest du dem Rektor seine Unfähigkeit als Schulleiter klar, während ich, neben dran stehend, mit hochrotem Kopf,[blue] versuchte stotternd einzulenken[/blue] (stotternd versuchte, einzulenken).
Dein dickster vergifteter Fisch war eine gerichtliche Vorladung. Du hattest das Auto eines Freundes für eine Spritztour geknackt und es schrottreif gefahren. Das kostete dich deinen Job und raubte uns die letzten Nerven. Dein Vater verzichtete darauf, Presbyter zu werden.
Für den Schaden musste wieder mein Erspartes dran glauben, diesmal so viel, dass ich mir kein neues Auto mehr leisten konnte. Na, wunderbar, seit (zusammen)dem habe ich Sportlerbeine und einen Knacka..... vom vielen Fahrradfahren.
Einen aufdringlichen Freier packtest du am Schlafittchen, verpasstest ihm eine schallende Ohrfeige, schleiftest ihn quer durch die Grillhütte und setztest ihn auf einem Tisch ab.
Mehr als dreihundert Leute schauten auf dem Dorffest zu.
Freundinnen gab es genug, sie fühlten sich sicher, wenn du dabei warst. Keine war so mutig wie du.
Deinen jüngeren Bruder konnte ich dir immer anvertrauen, einmal belästigte ein Besoffener ihn durch anrempeln. Du klärtest die Situation sofort, verpasstest dem Anrempeler einen Kinnhaken, er fiel k.o. zu Boden, seine gesamte Cliquè suchte eilig das Weite. Hurensöhne, riefst du spuckend hinterher.
Seit(zusammen)dem nannte man dich die Killerlady. Im weiten Umkreis unserer kleinen Stadt traute sich kein gleichaltriger Junge an dich ran.
Beim Einkaufen triebst du mich wie eine alte Eselin durch den Discount, ich soll mich beeilen, du bereutest zutiefst(Komma) dass du keine Peitsche dabei hattest.. Aber in deinem Blick lag der pure Schalk.
Im Kaufhaus sind wir prustend vor Lachen in die Tiefkühlung gefallen, als du die gerupften Hähnchen zum Verlieben schön fandest.
Wirst du immer deine Witze,(kein Komma) machen ?
Als ich letztes Jahr eine leichte Grippe hatte, kamst du jeden Mittag in deiner knappen Pause nach Hause, um zu schauen,[blue] ob bei mir o.k. alles war[/blue] (ob bei mir alles o.k. war).
Zu meinem fünfzigsten Geburtstag hast du sämtliche Einkäufe allein erledigt und die Kuchen gebacken.
Du decktest den Tisch, faltetest Servietten, holtest mir mein Kleid aus der Reinigung, schobst mich ins Bad vor den Spiegel, und drücktest mir eilig die Bürste in die Hand. „Beeil dich(Komma) Mama.“
Ich sah mein Gesicht und natürlich deines.
Hast du im Spiegelbild,(kein Komma) bemerkt(Komma) dass ich heimlich meine Falten zählte?
Werde ich jemals dein typisch freches Grinsen vergessen?
Kann ich auch noch in zwanzig Jahren das Funkeln in deinen Augen entdecken?
Und wie lang habe ich Freude an diesem Zartrosa deines Mundes, der wie eine Rose erblüht?
Jede deiner Bewegungen gleicht einem Spiel; die unbefangene Sinnlichkeit deines Körpers ist ein Genuss.
Ich ergötze mich an deiner natürlichen Schönheit mit den Sommersprossen auf der zierlichen Nase.
Wirst du immer so sein?
Habe ich dich geboren, damit ich in meinem Leben Frieden finde?