Erst mal herzlichen Dank für eure Antworten, Lob und Kritik gleichermaßen. Es freut mich, dass der Text zu kontroversen Sichtweisen beiträgt.
wirena,
deine Interpretation trifft sehr gut meine Intention einen gedanklichen Wechsel der Perspektive zu vollziehen, dabei Vogel- und Froschperspektive gleichzeitig möglich sein zu lassen. Es ist keine reale Ansicht, sondern eine simulierte. Der Schuh setzt einen Bezugspunkt zu einer Belebung, die eventuell passieren kann. Du sprichst in deiner Antwort von einer Kugel, aber da muss ich dich enttäuschen: Es ist eine Scheibe.
Walther,
wie soll ich dir widersprechen? Deine Einlässe sind rein sachlich korrekt, betreffend Städtebau und realen Perspektiven. Nur spricht mein Text nicht von wirklichen Relationen: siehe dazu Antwort an wirene.
Archi,
ganz richtig stellst du fest: vorausgesetzt es gibt jemand der darstellt, einen Simulator oder einen (perspektivischen) Zeichner, der den Blick von oben und unten gleichzeitig fassen kann, wird diese Betrachtungsweise möglich. (Bei einer mehrfachen Spiegelung, etwa.)
Ob man im Gedicht etwas schreiben kann wie: unversehrter Blick oder dem Preisgeben von etwas Unsichtbaren, nur im Sichtbaren erklärbar, wie einer Stromlinie (gibt es ja nur in „stromlinienförmig“) mag dahingestellt sein.
Ursprünglich lautete der Titel des Textes „Scheibe“, woraus ersichtlicher war, wohin es mir damit ging. Meine Änderung wollte etwas Natürliches - weg von der reinen Utopie - in der Vorstellung des Lesers bewirken, hat letztendlich aber mehr zur Verwirrung beigetragen.
LG
Charmaine