1. Stark. 07.07.2004
Sie war immer stark gewesen.
Kreuzte ihre Augen irgendein Blick, so hielt sie ihm Stand. Sie hielt ihm stand, bis ihr Gegenüber geschlagen die Augen zu Boden richtete und sie gewinnen ließ.
Ihre wohl größte Stärke aber, lag darin, dass sie selber wusste, wie sie stark war. Das machte sie selbstbewusst und durch dieses Selbstbewusstsein, entwickelten sich auch andere Stärken, die ihr stets zu Gunsten kamen.
Sie hatte sich nie bei Gott bedankt, nie bei ihren Eltern bedankt, sie hat nie daran gezweifelt, dass es allein sie war, die Ihr etwas beibrachte, etwas gab oder sie einfach erschaffen hatte.
Das war eine ihrer Schwächen, aber wie alles andere an sich, was ihr nicht gefiel auch, beachtete sie diese nicht.
Sie war immer die Herrscherin über sich selbst, sie konnte es nicht zulassen, noch nicht mal den Gedanken daran, dass es auf der Welt auch andere Menschen gab, die genauso wie sie waren, genauso stark, genauso selbstbewusst, genauso von Gott erschaffen, wie sie es auch war.
Ihr Leben bestand aus einer Seifenblase, welche eigentlich schon längst geplatzt war, nur nicht für sie.
Für sie war sie da, und für sie würde diese Scheinwelt auch immer bestehen.
Wenn sie ein Buch aufmachte, sah sie Tinte – keine Buchstaben oder gar Wörter. Wenn sie sich einen Menschen anschaute, sah sie, dass seine Augen zu weit auseinander standen – nicht, dass sie an sich wunderschön waren.
Sie hatte auch nicht vor etwas an dieser Tatsache zu ändern. Warum sollte sie auch, sie war doch so selbstbewusst. Sie konnte alles erreichen.
Wenn man stark ist, kann man sich im Leben durchboxen, man geht über Leichen der anderen, nicht von einem selbst. Das war es immer, was sie dachte, versuchte man ihr etwas anderes zu erzählen, so hielt sie ihre Ohren geschlossen, als wäre sie allein, als würde allein sie die Welt verstehen.
Eines Tages ging das Mädchen auf die Straße und sie sah viele Leute versammelt. Es waren unübersichtlich viele Leute, alle, die sie kannte und auch die, die sie nicht kannte. Es war als hätte sich die restliche Welt versammelt, alle außer ihr. Die Leute unternahmen kaum etwas, wenn aber doch, dann zusammen. Es kam ihr vor, als täten sie alles synchron. Aber keiner von ihnen guckte sie an.
Keiner würdigte sie eines Blickes, und sie hatte das Gefühl, dass sie zum ersten mal in ihrem leben, den Blicken nicht standhalten hätte können.
Sie wäre es, die beschämt auf den Boden geguckt hätte, die weggelaufen wäre, hätten die Leute sie angeguckt.
Aber sie taten es nicht, sie war nicht da, so schien es jedenfalls.
Und dann spürte sie, wie die Seifenblase, in der sie gelebt hatte, nicht zerplatzte, sondern nur noch größer wurde. Mit jeder Sekunde, wurde sie dicker, und umhüllte sie so, dass sie kaum noch die anderen sah.
Sie hatte es geschafft, sie lebte in einer eigenen Welt, bloß in einer, die nicht existierte.
Sie war immer stark gewesen.
Kreuzte ihre Augen irgendein Blick, so hielt sie ihm Stand. Sie hielt ihm stand, bis ihr Gegenüber geschlagen die Augen zu Boden richtete und sie gewinnen ließ.
Ihre wohl größte Stärke aber, lag darin, dass sie selber wusste, wie sie stark war. Das machte sie selbstbewusst und durch dieses Selbstbewusstsein, entwickelten sich auch andere Stärken, die ihr stets zu Gunsten kamen.
Sie hatte sich nie bei Gott bedankt, nie bei ihren Eltern bedankt, sie hat nie daran gezweifelt, dass es allein sie war, die Ihr etwas beibrachte, etwas gab oder sie einfach erschaffen hatte.
Das war eine ihrer Schwächen, aber wie alles andere an sich, was ihr nicht gefiel auch, beachtete sie diese nicht.
Sie war immer die Herrscherin über sich selbst, sie konnte es nicht zulassen, noch nicht mal den Gedanken daran, dass es auf der Welt auch andere Menschen gab, die genauso wie sie waren, genauso stark, genauso selbstbewusst, genauso von Gott erschaffen, wie sie es auch war.
Ihr Leben bestand aus einer Seifenblase, welche eigentlich schon längst geplatzt war, nur nicht für sie.
Für sie war sie da, und für sie würde diese Scheinwelt auch immer bestehen.
Wenn sie ein Buch aufmachte, sah sie Tinte – keine Buchstaben oder gar Wörter. Wenn sie sich einen Menschen anschaute, sah sie, dass seine Augen zu weit auseinander standen – nicht, dass sie an sich wunderschön waren.
Sie hatte auch nicht vor etwas an dieser Tatsache zu ändern. Warum sollte sie auch, sie war doch so selbstbewusst. Sie konnte alles erreichen.
Wenn man stark ist, kann man sich im Leben durchboxen, man geht über Leichen der anderen, nicht von einem selbst. Das war es immer, was sie dachte, versuchte man ihr etwas anderes zu erzählen, so hielt sie ihre Ohren geschlossen, als wäre sie allein, als würde allein sie die Welt verstehen.
Eines Tages ging das Mädchen auf die Straße und sie sah viele Leute versammelt. Es waren unübersichtlich viele Leute, alle, die sie kannte und auch die, die sie nicht kannte. Es war als hätte sich die restliche Welt versammelt, alle außer ihr. Die Leute unternahmen kaum etwas, wenn aber doch, dann zusammen. Es kam ihr vor, als täten sie alles synchron. Aber keiner von ihnen guckte sie an.
Keiner würdigte sie eines Blickes, und sie hatte das Gefühl, dass sie zum ersten mal in ihrem leben, den Blicken nicht standhalten hätte können.
Sie wäre es, die beschämt auf den Boden geguckt hätte, die weggelaufen wäre, hätten die Leute sie angeguckt.
Aber sie taten es nicht, sie war nicht da, so schien es jedenfalls.
Und dann spürte sie, wie die Seifenblase, in der sie gelebt hatte, nicht zerplatzte, sondern nur noch größer wurde. Mit jeder Sekunde, wurde sie dicker, und umhüllte sie so, dass sie kaum noch die anderen sah.
Sie hatte es geschafft, sie lebte in einer eigenen Welt, bloß in einer, die nicht existierte.