Teil 3 * Im Netz

Pablo, den Besitzer des Netzcafés, kannte Lucia seit drei Jahren. Damals hatte sie sich in Unkosten gestürzt, um über das Netz an Freier zu kommen. Einziges Ergebnis einer Stunde in diversen Vidchatrooms war, dass Pablo ungeduldig an die Tür klopfte: »Die Zeit ist um!«
Ohne ihre Antwort abzuwarten, schob er die Tür auf. Lucia saß im Body, mit Pumps, Strümpfen und Strapsen zwischen den nun erloschenen Videowänden. Vor die Linsen der abgeschalteten Kameras schoben sich Schutzhüllen und sie stand vom Hocker auf. Pablo lachte: »Na, du siehst aber geil aus!«
Er selbst sah auch geil aus: breite Schultern, sehr helle Haut, ein schönes Gesicht mit blauen Augen und schwarze, gelockte Haare. »Hast du jemanden aufgerissen?«, fragte er.
Frustriert schüttelte Lucia den Kopf: »Die wollen alle nur quatschen und wichsen, aber nichts bezahlen.«
»Na, so eine Hübsche wie du und kein Mann!« Er lachte. »Bezahlen will ich aber auch nicht.«
Er kam auf sie zu und Lucia hob abwehrend die Hände. Grob stieß er sie beiseite und schlug sie ins Gesicht. Lucia wimmerte: »Du hast doch genug Geld mit diesem Laden hier.«
»Ich habe genug Schulden mit diesem Laden hier und muss auf jeden Dollar achten.« Lucia trat nach ihm, doch er packte ihren Fuß und streichelte ihr Bein. »Ich mach dir ein Angebot: du brauchst für heute nichts zu bezahlen und darfst umsonst in den Vidchat, wenn eine Kabine frei ist. Ist eh nicht viel los, die Gringos haben alle kein Geld mehr.«
Sie schwieg. Er nahm das als Zustimmung und zog sie in die Mitte des Raumes. Grob drehte er ihr den Arm auf den Rücken und zwang ihren Oberkörper nach unten, so tief, dass sie vornüber gestürzt wäre, wenn er sie nicht festgehalten hätte. Mit der freien Hand zog er den Slip herunter und legte ihren blanken Po frei. Gedemütigt schluchzte Lucia und sein Schlag trieb ihr noch mehr Tränen in die Augen. »Elendes Flittchen!« Wieder schlug er zu und nun begriff sie. Sie langte hinter sich, nestelte seinen Hosenstall auf und zog den dicken und harten Lustquirl heraus. Sie überlegte, ihm die Eier zu quetschen, doch sein harter Griff um ihren Arm machte ihr klar, dass er ihr dann den Arm gebrochen hätte. So kraulte sie seinen Sack und wichste das Ding, um zu sehen, ob es noch größer würde, und führte die Eichel an ihre fleischerne Irisblende. »Moment«, keuchte er und drückte ihr etwas hinten rein. Es war wie ein Zäpfchen und alles wurde intensiver. Ihr Darm glühte. Haahhh! Oohh!
»Hat mir ein Gringo gegeben, der seine Vidchatrechnung nicht bezahlen konnte.« Pablo lachte. »SPEID makes you speedy, hat er gesagt. Schützt auch vor AIDS, so brauchen wir kein Kondommmh!«
Groß und hart fuhr sein U-Bahn-Zug in ihre fleischige Tunnelröhre, füllte sie ganz aus. Lucia schrie und ließ Schmerz und Demütigung hinaus, presste ihren Hintern gegen ihn und fickte sachteooohhh! So konnte sie es ertragen, stetiger, ziehender Schmerz rann durch ihren ganzen Körper, bis zum Scheitel und den Fußspitzen. Pablo begann zu stoßen und sein Ding fuhr wie ein Meißel in ihr Inneres und sandte weißglühende Kugelschalen purer Qual durch sie. Hätte sie sich losgerissen, hätte er ihren Arm gebrochen und so ertrug sie alles, die Beine gespreizt und auf Zehenspitzen stehend.
Er kam überhaupt nicht, warum kam er nicht und tat ihr so weh?
Eine Ewigkeit der Qual verging, konnte es so viel Qual geben?
Heiß schoss etwas in sie, spritzte er ab?
Ja, er spritzte ab und ließ sie seinen Saft trinken.
Wie manche Männer verabreichte ihr Pablo hinterher noch eine Tracht Prügel. Sie sah an seinem Blick, was kommen würde, und beugte sich ergeben vor und ließ seine Hand über ihre Hinterbacken und Oberschenkel tanzen.
»Perverses Luder, du legst es darauf an!«
»Machst du mich zu deiner Geliebten?« Nie wieder Strich und besser ihn als einen hässlichen fetten Gringo. Lucia lächelte. »Dann kannst du es immer mit mir machen.«
»Das kann ich auch so.«
Sie senkte den Kopf: »Stört es dich nicht, dass andere Männer mich benutzen?«
»Wenn ich auf eine Toilette gehe, waren da auch andere Männer drauf!«
Toilette!
Sie war eine Toilette.
Eine öffentliche Toilette.

Lucia musste weiter auf den Strich gehen und bekam von Pablo nur kostenlos SPEID und gelegentlich eine freie Vidchat-Kabine. Darüber Freier zu finden, hatte sie aufgegeben. Von denen traf sie genug auf der Straße und ins Netz ging sie, um sich zu bilden. Archive und Diskussionsforen öffneten ihr eine neue Welt. Sie unterhielt sich mit Transen aus Übersee wie Verena, einer alternden Transsexuellen aus Deutschland, die Lucia je nach Gemütslage durch eine umfassende Bildung oder erschreckende Bösartigkeit auffiel. »Ja, die arabische Revolution ist gescheitert, weil ihre Protagonisten zu naiv und planlos waren«, sagte Verena. »Aber seitdem hat die Welt ein Sprichwort: nach der Revolution ist vor der Revolution.«
Damals hatte Lucia nicht gewusst, dass es in den arabischen Ländern Volksaufstände gegeben hatte. Regierten da nicht immer dieselben Herrscher? Nur kannte heute keiner mehr ihre Namen, weil ihre Länder in Bedeutungslosigkeit abgestürzt waren.
Verena hatte auch erzählt, »zu ihrer Zeit« hätten die Menschen Planeten in anderen Sonnensystemen entdeckt und gehofft, die Eroberung des Weltraums würde sie aus der selbst verursachten Misere reißen und ihnen wieder Lebensmut geben. Lucia hatte nicht geglaubt, dass man über viele Billionen Kilometer Planeten finden konnte und das für ein Hirngespinst gehalten. Später fand sie in einem alten Archiv eine Notiz, der zufolge eine »Finanzkrise« dazu geführt hatte, dass die Regierungen die Suche nach »extrasolaren Planeten« einstellten. Verena nickte, als ihr Lucia beim nächsten Vidchat davon erzählte.
»Ja, sie wollten lieber die Probleme auf der Erde lösen. Nur werden sie nicht die Probleme lösen, sondern die Probleme sie!« Damals hatte Lucia Verenas apokalyptisches Gerede nur genervt, doch nun musste sie wieder daran denken. Der Gringo gestern sah wie ein Vorbote von Verenas finsteren Visionen aus. Sie war vor einem Jahr gestorben und so konnte Lucia sie nicht danach fragen. Überraschenderweise hatte die betagte Transsexuelle anstatt Schulden ein kleines Vermögen gehabt, von dem Lucia tausend Dollar erbte. Das war der Grundstock für ihre Flucht aus La Perdida.
Verena hätte vielleicht gewusst, was der Gringo gestern mit »Südamerika« gemeint hatte. Nun musste Lucia es selbst herausfinden. Sie stöckelte in das Vidchatcafé und sah zur Anzeige der Kabinen hoch. »Alle belegt«, sagte Terésa, die am Empfang saß, gleichmütig. »Nur der ist noch frei.« Sie deutete auf einen altertümlichen Monitor neben einem klobigen Gehäuse. »Für deine Freier reicht das aber nicht.«
»Dafür komme ich auch nicht hierher!«, entgegnete Lucia. »Ich recherchiere!«
»Ah, nuestra profesara!«, lästerte Terésa. »Wann machst du denn dein Diplom?«
»Sei still!«, zischte Lucia, wandte sich abrupt ab und schaltete den Rechner ein. Für Vidchat und großformatige Filme war seine Bandbreite zu gering, doch als Lucia herausfand, was in Südamerika geschehen war, war sie froh, es nur in Text und statischen Bildern zu erhalten.
Neben all den gewöhnlichen Verbrechen und Morden von Todesschwadronen, die sich nicht mit dem Sozialismus in vielen südamerikanischen Ländern abfinden wollten, fand Lucia Hinweise auf Ritualmorde. Vor zehn Jahren waren verstümmelte Leichen aufgetaucht und Gerüchte über Satanismus und Voodoo machten die Runde. Es war auch von Schlangen die Rede und einer Wiederbelebung indianischer Kulte mitsamt ihren Menschenopfern. Die meisten Opfer der Ritualmorde stammten aus den Armenvierteln, wo die Menschen nach einer Generation »libertären Sozialismus« das schlimmste Elend überwunden hatten. Verena hatte Lucia einmal vorgeschlagen, in ein sozialistisches Land auszuwandern, doch dort kannte sie niemanden. Jetzt war sie froh, es nicht getan zu haben. Die Ritualmorde hatten die Menschen in Angst versetzt und die Polizei fahndete ebenso rabiat wie erfolglos nach den Urhebern. Eine Intrige der Gringos, dachte Lucia. So war es immer. Irgendwo in Lateinamerika versuchte ein Land oder eine Bewegung aus der ewigen Armut heraus zu kommen und die USA vereitelten es. Man wusste, dass sie es waren, doch konnte es weder beweisen noch sich dagegen wehren. Am Ende arrangierten sich alle so gut es ging mit den Gegebenheiten.
Nun fiel Lucia ein, dass es eine Zeit gegeben hatte, in der dank der Förderung US-amerikanischer und britischer Firmen im Golf von Mexiko der Ölpreis extrem niedrig gewesen war. Deshalb hatten die auf Öleinnahmen angewiesenen arabischen Staaten kein Geld mehr gehabt. Hatten die Gringos so die »arabische Revolution«, von der Verena erzählt hatte, zum Scheitern gebracht? Lucia zuckte mit den Schultern. Jetzt war das Öl so teuer wie nie zuvor und nach mehreren Umweltkatastrophen durch aus Bohrinseln im Golf von Mexiko auslaufendes Öl mieden die Touristen die Strände an der mexikanischen Karibikküste.
Die Gringos! Überall waren die Gringos!
Noch immer fand die Polizei in Caracas oder Rio de Janeiro Leichen mit aufgerissenem Brustkorb und aufgeschlitzten Bäuchen und die Menschen schlossen aus Angst wieder ihre Haustüren ab. In den letzten Jahren war der »Kult« aber auch in Ländern aufgetaucht, in denen der Sozialismus nicht hatte Fuß fassen können. Immer mehr Opfer gehörten zu denen, für die das 21. Jahrhundert gemacht war: Touristen aus Übersee, Journalisten, Geschäftsleute, Kirchenfunktionäre, Gotteskrieger, Zetas, Diplomaten. Kamen die Täter nicht an hochrangige Opfer heran, schlachteten sie deren Leibwächter ab.
Now, things have changed, dachte Lucia zynisch. See Armageddon on CNN powered by McSnake, the snakeburger with the big snake which brings you straight to your holidays in hell!
Unwillig rief sie sich zur Ordnung. Sie dachte schon wie Verena!
Der Computer machte leise »ping« und ein Fenster schob sich vor die Ergebnisse ihrer Recherchen. Es war eine Eilmeldung eines lokalen Zeitungssenders und Lucia machte sich nicht die Mühe, den Text zu lesen. Zu der Meldung gehörte das Bild eines Touristen, der tot auf den Stufen der Kathedrale des Sieges lag, eine klaffende Wunde in der Brust.
Nur weg!
Sie stand auf und rannte hinaus, achtete nicht auf Terésa, die rief: »Pablo will dich!«
Sollte Pablo sich selbst ficken! Lucia wollte weg, so schnell wie möglich und sie wusste auch, wer ihr das ermöglichen würde. Heute war der Erste, da würde er Geld auf dem Konto haben.

Nach einem langen Arbeitstag trottete Wolodyn müde zu seinem Bungalow. Der Mord an einem dänischen Touristen hatte in der Kolonie der ausländischen IT- und Biotech-Fachkräfte für Unruhe gesorgt. Bisher waren Diebstähle und die Korruption eines Behördenapparates, der nur mit Schmiergeldern rund lief, eine allgegenwärtige Plage gewesen, aber die Plastikmützen besaßen wenigstens so viel Verstand, Gewaltverbrechen gegen höhere Angestellte und Manager der in La Perdida ansässigen Firmen rigoros zu unterbinden. Nun das! Ein toter Tourist, kackfrech vor die Kathedrale gelegt. Die Polizei hatte herausgefunden, dass er woanders ermordet worden war und sein Herz fehlte. Dick hatte einen Mord vermutet, um das Herz für eine Transplantation zu verwenden, doch Wolodyn schien das Opfer dafür zu alt und zu dick.
Was kam als nächstes?
Sollte Omega beschließen, wegen fehlender Sicherheit seine Niederlassung in La Perdida zu schließen, konnte es gut sein, dass das Management den Umzug an einen anderen Standort dazu nutzte, bei den Angestellten zu sieben. Wolodyn ging auf die Sechzig zu und würde dann entlassen werden, um am neuen Standort durch einen Jüngeren ersetzt zu werden. Für ihn hieße es dann zurück in die Ukraine und mit viel Glück ein Leben im Dorf mit Haus, Garten und Selbstversorgung. Nach vierzig Jahren Lernen, Studieren und Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten nur noch Bauer!
Wolodyn traten die Tränen in die Augen. Da könnte er sich gleich hier tot vor die Kathedrale legen wie der Tourist! Es war alles so sinnlos! Warum war Lenins Mumie nicht aufgestanden und hatte 2017 zum hundertsten Jahrestag der Oktoberrevolution dem ganzen Kapitalistendreck ein Ende gemacht!
Langsam beruhigte er sich. Vielleicht blieb der Mord ein perverser Einzelfall, die Plastikmützen griffen durch und Omega blieb in La Perdida mit ihm an den Geräten. Die Jungspunde hatten sowieso keine Ahnung von irgendwas, hielten Marx für Tomatenketchup, Lenin für das russische Pendant zu Coca Cola und die Unschärferelation für einen Abnutzungsparameter von Rasierklingen. Er musste lächeln. Eroberte die Prozessortechnik die Subquantenebene, würde er noch mit Siebzig bei Omega rumwuseln und im Labor sterben. Egal, so hatte er es hinter sich und versauerte nicht in einem Dorfkaff!
Vor seinem Bungalow ging eine schlanke Gestalt mit langen Beinen und einem Hauch von Minirock auf endlos hohen Stöckeln auf und ab. Wolodyns Schwanz erkannte die geile Transe sofort und pochte gegen die Innenseite seines Hosenbundes. Zu gerne hätte er die Nutte vor dem Eingang durchgefickt, doch an der Kreuzung lungerten zwei Plastikmützen herum. Einer kam auf ihn zu und bellte: »Die Transe?!«
»Schon in Ordnung«, erklärte Wolodyn. »Ich kenne sie.«
»Viel Spaß.« Der Polizist grinste, wurde aber wieder ernst. »Passen Sie auf sich auf. Es sind einige Subjekte in der Stadt, die ihre Grenzen überschritten haben.«
»Ich weiß.«

Lucia hatte den Plastikmützen fünf Dollar geben müssen, damit sie ihr erlaubten, vor dem Bungalow von Wolodyn zu warten. Nervös überlegte sie, dass sie oft genug jemanden einen hatte blasen müssen, um fünf Dollar zu bekommen und es möglich war, dass sie das Geld umsonst ausgegeben hatte. Dollar, Dollar, Dollar, alle gierten nach Dollar, die Nutten und die Plastikmützen noch mehr.
Wann hatte sie das letzte Mal den mexikanischen Peso in der Hand gehabt? Es musste gewesen sein, bevor sie mit der Prostitution angefangen hatte. Alle zahlten nur noch mit dem Dollar und wie beim Geld, so unterwarf sich Mexiko auch in der Politik dem großen gehassten Nachbarn im Norden. Konservative Parteien gewannen stets die Wahlen und so blieb den USA nach Kuba ein zweites sozialistisches Nachbarland erspart. Während in Süd- und Zentralamerika die Todesstrafe geächtet war, fanden in Mexiko wieder Hinrichtungen statt. Auch hier passte sich das Land den USA an und folgte ihm auch bei den Kampf gegen einen »Terror«, den viele Menschen für einen Fake hielten.
Nur in der Religion drifteten die beiden Länder immer weiter auseinander: die USA waren überwiegend protestantisch, wohingegen sich viele Mexikaner aus Protest gegen die Abhängigkeit von den USA in einen militanten Katholizismus flüchteten. Zum Skandal kam es, als Papst Urban für seine Forderung nach einer Neuen Ökumene aller Christen im Kampf gegen den Islam in Mexiko City von den Gläubigen ausgebuht und mit Steinen beworfen wurde. Mit der protestantischen »Gringo-Kirche« wollte kein aufrechter Katholik in Mexiko etwas zu tun haben.
Ganz Mexiko ist eine Nutte, die ihren Freier USA auf den Tod hasst, überlegte Lucia zynisch. Doch nun lag am helllichten Tag die Leiche eines Touristen vor der Kathedrale und sie war in der Nacht zuvor von seinen Mördern gefickt worden. Die wiederum Gringos waren. Lucia wollte nicht erleben, was da noch kam. Sie wollte weg aus diesem Dreck und Wolodyn würde ihr das Geld dafür geben.
Müde kam Wolodyn angetrottet, doch bei Lucias Anblick leuchteten seine Augen und seine Hose beulte sich aus. Ihr Geld an die Plastikmützen war nicht vergeblich gewesen, jetzt musste sie die Chance nutzen! Lucia lächelte und ließ den Rock über ihren Po etwas nach oben rutschen. Wolodyn legte seine Schlüsselkarte ein, tippte die Kombination auf das Schlüsselfeld und schob sie durch die sich öffnende Tür. Noch ehe sie sich wieder schloss, keuchte er: »Läufige Hündin! Hast wohl nicht genug bekommen, was?!«
»Gib mir Geld!«, zischte Lucia. »Fünfhundert! Sonst gehe ich zu Pablo und lass mich wieder von ihm vergewaltigen!«
Wolodyn lachte. »Hat er dich denn schon mal vergewaltigt?«
»Das erzähle ich dir, wenn du mich bezahlt hast. Fünfhundert und ich treibe es mit dir und all deinen Kollegen!«
»Das wirst du schön bleiben lassen. Obwohl, wenn ich mit dir fertig bin, können sie dich haben. Wenn du dann noch kannst.«
Er gab ihr eine Geldkarte. »Vom letzten Ausflug nach Texas. Sind noch 533 drauf, wäre nett, wenn du sie nach dem Abheben in der Bank abgibst.«
Lucias Prüfgerät, billige Hehlerware, bestätige die Echtheit und den Betrag und zufrieden steckte sie die Karte ein. »Das Schwein Pablo hat mich umsonst gefickt«, plapperte sie. »Aber er war geil und er hätte mich allein haben können, als seine Privatnutte. Du musst wissen, dass viele Weiber und Transen was mit einem Kerl anfangen, nachdem er sie vergewaltigt hat.« Sie seufzte bedauernd. »Pablo wollte das mit mir nicht, er meinte, er könnte mich ja auch so haben. Die anderen Männer störten ihn nicht. Er geht ja auch auf die Toilette, obwohl da schon andere drauf waren.«
Sie so reden zu hören, gefiel Wolodyn und Lucia plapperte munter weiter. Verena hatte ihr einmal neidisch gesagt, sie solle ein Buch über ihr Leben als Nutte schreiben und nun legte sie sich schon die einzelnen Kapitel zurecht. Wie sie auf die Idee gekommen war, auf den Strich zu gehen. Hunger und Verzweiflung hatten sie nur stehlen lassen, ihr erster Hurenlohn war für ein Paar roter Lackschuhe draufgegangen. Wie oft sie vergewaltigt worden war. Zwanzigmal und mehr als einmal hatte sie gehofft, der Kerl würde sie zu seiner Geliebten machen. Hatte sie es mit anderen Nutten getrieben? Ja, und ihre Freier hatten dabei zugeschaut. Wolodyn keuchte wütig, als Lucia davon erzählte, doch sie wollte nicht, dass er noch eine Nutte holte, mit der sie sich das Geld teilen müsste. »Beim nächsten Mal«, flüsterte sie und küsste seinen stocksteifen Schwanz. »Gib mir SPEID, aber fessel mich vorher! Du selbst kannst es dir in den Arsch schieben, aber nicht schlucken, sonst drehst du durch!«
Er band ihre ausgestreckten Arme an den Beinen seines Bettgestells fest und fesselte ihre Beine zusammen. Wie eine Gekreuzigte lag sie da, machte den Mund weit auf und empfing die alles vergessen machende Pille. Ihr After brannte, es musste eine zweite Pille SPEID sein. Sie schrie. Wollte er sie erstechen? Kein Messer, es war nur sein Schwanz. Er lag auf ihr, umarmte sie und Feuer hüllte ihre Leiber ein. Sie zerrte an ihren Fesseln und die Schlingen gruben sich schmerzhaft in ihre Handgelenke. Der Wahnsinn schüttelte ihren nackten Leib, doch Wolodyns kräftige Arme umklammerten ihren Brustkorb und drückten ihre Rippen zusammen.
»No!« »No!« »No!«, schrie Lucia, aber schon biss Wolodyn eine SPEID-Pille durch und schluckte eine Hälfte. Er riss sich die Kleider vom Leib, um sich splitternackt mit ihr zu vereinigen. Haut, die in Flammen stand, Fleisch, das von einem durch die Droge riesengroß und steinhart gemachten Schwanz gepfählt wurde, zwei Münder, die Wahnsinn, Schmerz und Lust hinausschrien. Wolodyn kam nur so weit zur Besinnung, dass er auch die andere Hälfte der durchgebissenen Pille schluckte, um wieder in süßen Wahn zu versinken. Wie eine Krake mit vier Armen schlang sich sein Leib um Lucia und seine Gier hatte nichts Menschliches mehr. Ich werde von einem Tier vergewaltigt, dachte Lucia und beneidete ihn zugleich. Auf dem Boden vor ihr lagen noch Pillen und tatsächlich erreichten ihre Zähne eine davon. Sie biss sie durch und folgte ihrem Freier in den Wahnsinn.
In den Wahn
sinn
sinn
si
si
nn
n
 



 
Oben Unten