Guten Abend, HerbertH!
Ein kraftvolles Meeresgedicht mit einer interessanten Robben-Allegorie:
Es herrscht ein ein starkes Gefühl des Sich-selbst-genügens vor. Die selbsterwählte Isolation wird zugunsten einer als sehr wichtig empfundenen Unabhängigkeit gewählt und nur kurz in bestimmten Abständen (am Atemloch) durchbrochen.
Das lyrische, einzelgängerische Ich scheint in den eisigen, einsamen Tiefen zu Hause zu sein, nicht in den gesellschaftlichen "Untiefen".
Dennoch erachtet es diesen Kontakt als zwingend, so, wie die Robbe nun einmal Luft zum Atmen braucht.
Das Eis trennt zwei Welten voneinander, womöglich den dichterischen Schaffensprozess vom gesellschaftlichen Kleinklein...? Aber hier verirre ich mich vielleicht in eigenen Assoziationen.
Auffällig auch das Präteritum. Wird nur eine zeitlich abgeschlossene Phase beschrieben?
Geheimnisvoll und faszinierend!
Gruß,
Artbeck