Hallo rothsten,
es ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, bei einem so guten und bewegenden Text Haare in der Suppe zu finden, aber ich versuche es:
"Myra begleitet ihn nicht mehr am Klavier, nur noch im Leben"
Hier war ich neugierig und hätte gern mehr erfahren. Rückblenden können ja manchmal nerven, aber wenn man den Leser „am Haken hat“, kann man das machen, ohne befürchten zu müssen, dass der Leser sich abwendet. Also zum Beispiel am Schluss, während er am Boden liegt, oder kurz danach, ein paar mehr Details aus dem Leben des Protagonisten und zu seiner Beziehung zu Myra.
„er baut Mirakel“
Meinst du das im Sinne von Wunder? Oder meinst du ein Mirakelspiel, laut Definition eine „Bezeichnung für eine Gattung des geistlichen Dramas, die sich um überlieferte Begebenheiten, Ereignisse und vorbildliche Handlungen aus dem Leben von Heiligen, Wundertätern und Märtyrern (Legendenspiel), aber auch um wundersame Bekehrungserlebnisse und die Erlösung von gemeinen Sündern aus den Fängen des Teufels rankte.“
Ich bin ein großer Fan des kreativen und originellen Umgangs mit Worten, in diesem Fall allerdings klingt für mich z.B. „Er erschafft Wunder/Wunderwerke“ besser und verständlicher.
„treibt jeden ihrer Dämonen gottwärts“
Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich den Satz genial oder eher übertrieben und inhaltlich schief finde.
„alle Münder offen“
Selbst ein noch so ergreifendes Konzert führt eher nicht dazu, dass alle Menschen ihren Mund offen halten. Das wäre eine hochkomische Szene für einen Sketch.
Inhaltlich würde mich noch interessieren, was es mit "Besançon, den 16. September 1950" auf sich hat.
LG
RicoCosta