töne des abends

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wiesner

Mitglied
töne des abends


aus allrundem kosmos
töne des abends
eingekocht ihr duft
nach himbeersoße
kraft voller liebe und
erinnerungen schiebt
sie sich mir entgegen
gebeugt aber gehe ich
gar nicht so ungern
die arme nach hinten
zum räuspern mal
einen nach vorne
den häusern entlang
in denen per knopfdruck
kriege flackern auf dem
rückweg fand ich keine
marmelade aus dem rest
der leiser wurde
 

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Mitglied
Jetzt weiß ich endlich, wonach die Töne des Abends duften und bekomme eine Ahnung, wie sie schmecken können, wenn keine Bitterstoffe das Aroma trüben.
Sehr "nah" macht mir deinen Text auch der Vorgang des Schlenderns und Räusperns, der einen Arm nach vorne schwingen lässt und so die Gemütlichikeit des Schenderns kurz unterbricht. Gut gemacht auch der Bruch der Idylle durch die in den Häusern auf den Bildschirmen flackernden Kriege...die muss man schon durchs Rausgehen "aussperren", um irgendwo etwas Marmeladenduft genießen zu können.

Ein kritischer Text also, der sich nur mit dem Duft des Beschaulichen "tarnt" - raffiniert! ;)

Sehr gerne gelesen!
LG,
fee
 

wiesner

Mitglied
hallo Scal & fee

'einen' arm

und eine überzeugende interpretation

habe eure post mit freude gelesen
danke


gruß
wiesner
 

Mimi

Mitglied
Von der akustischen Wahrnehmung, die auch titelgebend ist, zu der olfaktorischen, erscheint mir der Übergang doch etwas ruppig ...
Auf mich wirken die Zeilen insgesamt zu abgeschnitten, fast unvollständig.
Der kritisch anklingende Unterton bleibt hier eher ein Hauch von, verliert sich dabei im Synästhetischen.
Allenfalls die visuelle Ebene, Zeile 13-15, erzeugt eine Art Diskrepanz im Gedicht, die ich als durchaus stimmig empfinde.

Gruß
Mimi
 
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