Totenwache (gelöscht)

O

Open Mike

Gast
so sehnte sich der Baum nach Wurzeln, die in feuchte Erde reichten

Bäume empfinden nichts
die Totenwache für den sterbenden Baum

hielt einer sterbenden Pflanze die Totenwache
...
Warum sie dich umgebracht haben

Bäume sind nur gefühllose, tote Pflanzen

Stell dir das vor, ein Gott, der das Töten ausdrücklich verboten hat, fordert deinen Tod, wenn ihm Söhne geboren werden.
Auffallend widersprüchlich.

om
 
K

Kasper Grimm

Gast
Hallo Waldemar,
Dein Text erinnert mich an ein Andersen-Märchen, Der Tannenbaum, glaube ich.
Ja, ist mal interessant, die andere Perspektive einzunehmen, denn jedes Ding hat bekanntlich auch eine Kehrseite. Dafür sensibel zu werden, fällt den meisten schwer. Ich glaube sogar, daß dieser Baum als Metapher für ein viel größeres "Menschenverbrechen" steht: wie dieser Baum getötet wurde, geopfert den sentimentalen Interessen der Zweibeiner, so steht das Gesamtökologische-System des Planeten dank seiner Interessen auf dem Spiel.
(Der Horstmann hat in seinem Untier eine radikale These aufgestellt, die erst erschreckt, dann aber auch wachrüttelt)
Dir trotzdem schöne Weihnachten, wenn wahrscheinlich auch ohne Tannenbaum im Wohnzimmereck ;-)
LG Kasper
 

Odilo Plank

Mitglied
Totenwache

Hallo, Waldemar
Trostlos. Der Tod umgibt uns - media in vita.
Ich schrie den Förster an, als er mit seiner Sprayflasche Buchen und Eichen mit einem roten Strich das nahe Sterben ankündete. Und mir. Wieviel wollen Sie am Leben lassen? Genug, sagte er und wies auf die zarten Sprösslinge rings umher. Die wüchsen jetzt schneller.
Auch wir beide sind hineingezogen ins Töten und Sterben.
Glauben wir daran,dass das Leben am Ende Recht behält.Odilo
 
B

bluefin

Gast
kurz nachdem die grünen und deren katechismus einzug ins münchner rathaus genommen hatten, kam die stadt auf die idee, ihre bürger über weihnachten mit einem "käferbaum" aus dem bayerischen wald zu beglücken und ihnen mit diesem menetekel die lust am barocken feiern zu dämpfen.

es gab aber niemanden, der verständnis für solches gehabt hätte; männer, frauen, kinder und greise waren gleichemrmaßen empört darüber, dass der magistrat dem münchner christkindl zugunsten einer ideologie die flügel gebrochen und statt glaskugeln defätisitsche sprücherln an die verdorrten zweige einer krüppelkonifere geheftet hatte.

der schuss ging erst recht nach hinten los, als ruchbar wurde, keiner der verantwortlichen idiotologen habe auch nur auf einen einzigen bissen gänsbraten oder auf einen schluck glühwein verzichtet - im schnitt war jeder dieser pharisäer auf zweinundzwanzig komma sieben weihnachtsfeiern zugegen gewesen und hatte sich den wanst dabei vollgeschlagen: "stille nacht, heilige nacht; kling, glöckchen, klingelingg!"

seither ist alles wieder so, wie sich's gehört, und die andersen'schen tannenbäumchen brauchen um ihren schmuck nicht zu bangen.

nur voriges jahr, da war der baum nochmal krumm wie anton, hatte zwei spitzen und auf einer seite kaum äste.

aber das war kein verwaltungsakt wie vordem, sondern rache der tegernseer talbürger, die sich mit diesem hinterfotzigen "geschenk" an den münchnern rächen wollten, die ihnen im sommer die straßen rund um den see immer so gandenlos dicht machen und mit ihren auspuffgasen verpesten.

adeste fideles!

bluefin
 
@ Kaspar Grimm

Das mit den Weihnachtsbäumen steht im Zusammenhang mit noch größeren skrupellosen Massenmorden und Quälereien an Tieren, denk an Massentierhaltung, aus der die ganzen angeblich leckeren Festtagsbraten kommen, und denke an die mithilfe Weihnachten sinnlos erzeugten Müllberge und Rohstoffe-Verschwendungen.

Weihnachten ist nur ein Exemplum, es ist Alibi, damit im Dezembermonat die Konsummaschine mal so richtig Gas geben kann. Konsumenten, Geldschwachköpfe und Religion arbeiten dabei so richtig gut zusammen - so gut, dass mir speiübel wird.

Die christliche Scheußlichkeit erschöpft sich ja nicht im skrupellosen weihnachtlichen Rundumschlag, ihr Zentrum ist die Anbetung eines exemplarischen Menschenopfers, dessen Blut getrunken, und dessen Fleisch verzehrt wird in gemeinschaftlich zu begehender Nekrophagie, die euphemistisch "Eucharistie" genannt wird, und von der die lächerliche Unfehlbarkeit des Oberhirten dieser menschenfresserischen Gemeinschaft ausdrücklich behauptet, dass per Transsubstantiation tatsächlich Brot in Jesusfleisch und Rotwein in Jesusblut verwandelt werde, das die Gläubigen dann verputzen.

Stelle Dir Weihnachten mal aus Sicht einer mit grausamen Foltern zwangsgemästeten Weihnachtsgans vor ...
 
K

Kasper Grimm

Gast
Ja, Waldemar, das ist die Kehrseite der Medaille, die keiner wahrhaben will, und wer darauf deutet, ist ein Stänkerer und Gutelaunevermieser. Er wird mit allen Mitteln schlechtgemacht. Ich denke nur an die Arroganz der Autobosse, die damals die Ökofreaks für Verrückte erklärt, und diese Vorstellung allen Autofahrern einsuggeriert hat. Wer ist den nun verrückt, Mr. GM?!
Und überhaupt die christliche Menschenfresserei: schon ulkig, daß die Missionare, die in der täglichen Eucharistie einen kannibalischen Ritus vollziehen, auszogen, den Heiden und Menschenfressern die Wahre Religion zu bringen, auch frohe Botschaft genannt - was denn: Verwüstung des schwarzen Kontinents?
Noch heute läßt der Papst nicht die Finger vom Zündeln: siehe unterschwellige Ressentiments gegen Schwule - ach, wenn er könnte! Und dann erst seine verbrecherische Kondom-Verweigerungshaltung!
Kasper, tief geschüttelt
 
B

bluefin

Gast
jaja, die bösen, bösen bosse und das gute, kleine individuum, das sich den ökostrom aus der steckdose, das ökoschnitzel bei herrmannsdorfer und die gesinnung überall dort abholt, woher das zeitvergeistigte lüftchen weht. eine prise billiger empörung auf den festtagsbraten macht ihn doch erst so recht würzig, nicht wahr?

anyway - auch all diesen ein gutes, gesundes, glückliches neues jahr!

bluefin
 
K

Kasper Grimm

Gast
Darum geht es doch gar nicht. Und böse sind die nicht mal: einfach nur arrogant dumm - das ist etwas anderes. Aber das Ergebnis ist das gleiche: ob die Welt von Bösen oder Idioten kaputt gemacht wird.
Und das kann ja nicht geleugnet werden, daß es bereits fünf NACH zwölf ist?
Trotzdem wünsche ich ein schönes 2009
LG Kasper
 
B

bluefin

Gast
jaja, die arrogant dummen bosse und das bescheiden kluge individuum, das sich den ökostrom aus der steckdose, das ökoschnitzel bei herrmannsdorfer und die gesinnung überall dort abholt, woher das zeitvergeistigte lüftchen weht. eine prise billiger empörung auf den festtagsbraten macht ihn doch erst so recht würzig, nicht wahr?

anyway - auch all diesen ein gutes, gesundes, glückliches neues jahr!

bluefin
 
@ Kaspar Grimm

Das bekannte Gebäck "Christstollen" passt ebenfalls zur christlichen Nekrophilie, symbolisiert der feine, gepuderzuckerte Stollen doch keinen unterirdischen Bergwerkzugang, sondern ziemlich gut treffend ein ins weiße Leichentuch gehüllte tote Kind aus dem erfundenen Bethlehemer Kindermord.
Die geschwefelten Weintraubenmumien darin ("Rosinen" = "Rös-chen") und die geruchs- und geschmacks-aktiven Spezereien wie Zitronat und Orangeat, Zimt, Vanille stellen wohl symbolisch jene "Zutaten" dar, mit welchen man einst schnell-zersetzliche Kinderleichen überparfümierte um den Verwesungsgeruch zu übertönen.
Besonders süffisant auch die Anleitung aller guten Bäcker dazu, man müsse den Christstollen erstmal an offener Luft eine Zeitlang durchziehen lassen, damit er sein volles Aroma entwickele.
Und immerhin nach Obigem erstaunlich, dass gute Christen ihre Christstollen zu Weihnachten nicht etwa rituell beerdigen (was ja symbolisch logisch wäre), sondern sie genüsslich nekrophag aufessen (wie etwa auch den hefenen "Weckmann").

Ich habe mir, den Christstollen einfach weiterdenkend, eine neuartige urchristliche Symbolik erfunden, die auf die römischen Christenverfolgungen abhebt, wo ja damals bekannter Maßen Millionen von guten Christen getötet wurden (natürlich weit mehr als damals überhaupt lebten, genau wie beim Bethlehemer Kindermord).
Und zwar nehme ich mir dazu übliche "Miracoli" SpaghettiNudeln in roter Tomatensoße - nix Besonders also, aber ganz besonders in meinem neuerdings rituellen Verzehr:
Bibel vorm Essen neben den Teller, Gebete für verfolgte Christen sprechen, sich die Metzeleien möglichst bildhaft vorstellen, und dann beim rituellen Verzehr des SpaghettiNudel-Soße-Gemisches daran denken, dass die weißen Nudelwürmer die Würmer und Maden aus den verwesenden Körpern der verfolgt-ermordeten Christen darstellen, die damals Tage- und Wochen-lang an offener Luft an den Kreuzen vor sich hinverfaulten und mit Sicherheit dabei über und über von zahlreichen Fliegenmaden-Arten besetzt waren, die sich durch die faulenden Kadaver bohrten.
Die rote teil-thrombotisierte Tomatensoße (Suspension) ist mir halt treffendes Symbol für das aus den abhängenden Kadavern heraussuppende geronnene Leichenblut-Serum Gemisch.
Der geriebene weißgelbe Parmesankäse, denn ich mir unter großen vorfreudigen Verzückungen rituell vorm Essen noch über das miracolische Leichenblut-Maden-Wurm-Gemisch streue, nun ja, dies symbolisiert mir die überdeckende Unschuld und göttliche Generalabsolutions-Vergebung im Vorhinein, mit der ich dieses heilige Mahl dann in rituellem Gedenken verzehren darf.

Und selbst das Wort "Miracoli" stimmt, denn es steckt "mira" darin = das Wunder, das Wunderbare, und es war doch wahrhaft wunderbar, dass damals derart viele AnfangsChristen unter römischer Lenkung direkt haufenweise als Märtyrer in den Himmel kamen, damit dieser schonmal eine Anfangspopulation aus Seligen als Grundausstattung erhielt, genauso wie heute islamische Selbstmörder direkt unmittelbar zu Himmel gelangen, nachdem ihre sehr kleidsamen Sprengstoffgürtel-Schlangen "ja" gesagt haben.

Und weil Miracoli für mich eine derart hohe christliche Bedeutung haben, esse ich sie wie einst der Heilige Franz-Xaver von der SendnerAlm (kennst Du nicht? macht nix) nur noch Montags und Mittwochs, letzteres aber nur, falls der vierte August nicht der achte September ist und nicht in die Karwoche fällt und nach einem unbewölkten Neumond liegt, und falls mein Nachbar sein Auto rückwärts-herum abgestellt hat.
 
B

bluefin

Gast
lieber @waldemar,

man muss kein (wovon auch immer) verfolgter christ sein, um "miracoli" eklig zu finden: ich fand schon als kind, der im päckchen dazu gerichte, geriebene hartkäse röche wie kotze.

gut gelungen deine gedanken im tief(sinnig)en stollen. allein, mein freund, es fehlt der* butter!!

liebe grüße aus münchen

bluefin

*süddeutsch
 
@ bluefin

Wenn Parmesan nach Erbrochenem riecht, dann umso besser fürs christliche Gemüt, denn man schließt ja vom Riechen auf das Verursachende, und was kann einem demütigen Gläubigen lieber sein, als gottgefälliges Essens-Tun - schließlich trank und genoss überaus laut eigener Bekundungen auch die größte katholische Kirchenheilige, Theresia von Avila, das Waschwasser von Aussätzigen (Leprösen, Eitrigen, Krätzigen, Verflohten, jahrelang Ungewaschenen, Eingekoteten).

Möglicherweise kannte sie Parmesan nicht?, aber immerhin gab es keinen christlichen Waschzwang. Die damals christlich glaubenskonforme Hygieneregel lautete vielmehr "Der gute Christ wäscht sich nicht und nimmer", und falls er dennoch mit Wasser spielt, dann nur im Rahmen der weihwässrig-sparsamen Betupfungs-Taufe (denn Weihwasser ist kostbar) - was ein echter Fortschritt gegenüber früheren Zeiten war, als ein Johannes Täufer die Jünger immerhin noch skrupellos ganzkörperlich im Jordan untergetaucht und klargespült haben soll, und auch ein wegweisender Fortschritt gegen die schon damals andersgläubigen Araber und Mauren, die im allzu sonnigen Spanien massenhaft und gotteslästerlich in öffentliche Badeanstalten investiert hatten, weil sie völlig abwegig meinten, nur in sauberen Körpern wohnten auch wenigstens einigermaßen saubere Geister.

Zur Zeit des Täufers waren daher auch der spätere Spitzname für kuttelige Jesusjünger noch gänzlich unbekannt: "Kuttenbrunzer" = Mönchskutten-Urinstinkende = Ammoniakalen, und der berühmte Roman "Der Mönch und das Abwasserrohr" noch nicht geschrieben.
Und Kaiser Friedrich II, ansonsten mit Nehmerqualitäten begabt, wird wohl eine psychasthenische Phase gehabt haben, als er dem Heiligen Franz von Assisi gebot, ihm wegen des unerträglichen Gestankes des Heiligen stets mindestens acht Meter vom Leib zu bleiben.

Macht aber alles nix, denn die christlich-kirchenväterliche Weisheit des hochberühmten Augustinus "inter faeces et urinas nascimur" = zwischen Kot und Urin werden wir geboren, leitet ganz zwanglos zum späteren christlichen körper- und sinnenfeindlichen Hygieneverständnis über (auch wenn Altvater Augustin hier biologisch/physiologisch betrachtet absurden Oberblödsinn verzapft, so liegt er mit dieser Ansicht dennoch so recht inmitten des Glaubens und neben dem Wissen, wie ein Fisch auf dem Trocknen, und wie er selbst ebenfalls bei den Resultaten seiner Betrachtungen über "die Zeit").

Es ist schon auch lustig: Der Christ darf sich im Grunde nicht waschen und körperpflegen, weil er damit seinen verabscheuenswürdigen Körper über seine Seele stellt, der gute Muslim muss sich hingegen ständig waschen, weil sein antrainierter Beschmutzungswahn ihm sonst den Körperdreck bis in die Seele spült, wo ihn Seife dann nicht mehr erreicht, der gläubige Jude geht vorm Schabbes ins Badestübchen, damit sein Körpergeruch Gottes feine Nase nicht stört, denn falls er den Alten mit Lappalien aufschreckt, wirds meist ungemütlich, und die Philosophen, die sich Buddhisten nennen, halten Dreck und Gestank wie alles andere auch für pure Einbildung ("maja"), und haben das bedeutende Problem selbst Läuse nicht töten zu dürfen, obwohl auch diese natürlich sowieso nur eingebildet sind, weshalb sie sich die Körperhaare schon vorsorglich entfernen, damit das eingebildete Lausproblem gar nicht erst auftritt.

Es ist schwer, sich in Anbetracht all solcher grotesken Verrenkungen dem Eindruck zu verschließen, dass die meisten Menschen offenbar nicht ganz sauber ticken, was aber auch natürlich am Wasser liegen könnte, das immer so unscheinbar-farblos daherkommt, und aus dem dennoch auch Menschen zum größten Teil bestehen.
 
B

bluefin

Gast
bei aller toleranz, lieber @waldemar - du solltest die blasphemie nicht übertreiben.

es gibt eine reihe von mitmenschen, die von groben geschützen wie den deinen ihre persönlichen gefühle verletzt sehen. auf die solltest du ein wenig rücksicht nehmen.

übrigens - ich glaube nicht, dass in dem miracoli-tütchen wirklich geriebener parmeggiano war - dem gestank nach irgendein uralter dreck billigster provenienz.

etwas pikierte grüße aus münchen

bluefin
 



 
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