Hallo brumbaer,
Zum Inhalt assoziiere ich Folgendes: Ein schwer kranker, bettlägeriger (nur die anderen können sich bewegen, er/sie nicht) und einsamer Mensch (nur die anderen reden laut, er selber redet gar nicht oder nur leise mit sich selber) lebt in einer ungepflegten Umgebung (die Leute dort putzen ihre Schuhe nicht) offenbar als Obdachloser (regennasses Bett) und träumt von einem besseren Leben, wobei ihm wenig reichen würde: ein trockenes Bett, Gehfähigkeit und Kontakt zu Mitmenschen.
Positiv an deinem Gedicht finde ich, dass du dich an Konkretes, Beobachtbares hältst, knapp bleibst in der Sprache und ungezwungen: Nichts wirkt übertrieben, nichts lächerlich. Der Kontrast zwischen dem lyrischen Ich und den anderen wird in der spiegelbildlichen Struktur sehr gut verdeutlicht.
Mir persönlich ist der Text allerdings etwas zu schlicht, ich will von Eigenwilligem, Individuellem so gefesselt und beeindruckt werden, dass Wörter, Sätze, Melodisches, Rhythmisches noch lange hängen bleiben. Aber das ist mein ganz privater Geschmack. Ich wünsche dir viele Leser, denen deine bescheidene Art gefällt.
Gruß,
Ofterdingen