Fragezeichen sind nichts schlimmes. Der Text ist ein freier Fluss von Emfindungen und Bildern, die einen losen Zusammenhang haben, wie der Weg des Springers beim Schachspiel. Logische Erklärungen entziehen sich. Emotional entsteht eine Stimmung der Verwirrung, ein scheinbares Nichterkennenkönnen oder ein wirkliches.
Es ist wie bei einem im Gedicht erwähnten Kaleidoskop: schüttelt man, so ändern sich die Muster und es entstehen neue Symmetrien.
Mir gefällt der Ansatz, die Durchführung.
Durch die Kleinschreibung wird der Text mehrdeutiger. Es ist kein preskriptiver Text, aber auch kein deskriptiver.
[blue]es gibt nichts verschollenes im wunden silbenlosen [/blue]
Alles im silbenlosen sprachlosen ist klar.
[blue]das vorüber zieht in wankenden atemlosigkeiten[/blue]
Es ist die Pause, die Sprachlosigkeit, das Verstummen
[blue]die räume türmen zum kaleidoskop verwunschener bilder [/blue]
immer neue Symmetrien und Gedanken entstehen
[blue]und deinen betretenen wassern[/blue]
Eine Verbindung zur Bibel, Jesus schreitet über das Wasser
[blue]versuchst du bindungen[/blue]
Versuch, die Welt neu zusammenzusetzen
[blue]das ein zureißen [/blue]
ist es der Vorhang, der zugerissen wird? Der Vorhang fällt, das Stück ist aus
[blue]
um bei nahem wabenblick keinen genuss mehr zu empfinden [/blue]
Es ist der Blick einer Biene, die fleißig Honig sammelt, und ihre Individualität aufgibt für die Gemeinschaft
[blue]doch allgegenwärtig in zeit der duft o dem du keine falle zu stellen vermagst.[/blue]
hier assoziiere ich ein Spinngewebe, eine Falle
[blue]in neeren [/blue]
Ich kenne keine "Neere" - also eine Erfindung, ein Kunstwort, oder ein Tippfehler
[blue]schenkt das schippern noch bedeckte hände und zwischen träume kommt ein schleichen lebendiger ereignisse in lauer gesellschaft von zifferblättern die dem flieder entsponnen sind während vor dem hof folgende kreisel spielen auf unberührtes sein erinnerung.[/blue]
Und vielleicht war alles eine Traumsequenz, verschlungen mit dem Erwachen, die Realität kurvt um sich herum, ohne sich zu begreifen, sie schuppert wie ein Elbekahn im Wasser oder wie die verlorene Zeit in den Zifferblättern