Über den Sinn des Kutschefahrens oder Wenn die Seele lacht
Lange vor Aristroteles dürfte es Menschen gegeben haben, die intensiv über den Sinn des eigenen Daseins nachdachten.
In der jüngeren Philosophie geht es häufig um die Beantwortung dessen, welche Gedankengebäude und Lebenshaltungen für den einzelnen Menschen sinnstiftend sind.
Hier wird der Versuch unternommen, über den Sinn des Kutschefahrens Auskunft zu geben.
Nähern wir uns einer Antwort:
Leben in einer Datenverarbeitungsgesellschaft bedeutet, eingebunden zu sein, in einen Ablauf nie endener Geschäftigkeit. Der Alltag ist orientiert an Arbeitszielen, an den Terminkalender und an vielschichtige Erwartungshaltungen.
Jeder kennt es im Stau zu stehen und jeder weiß, wie es ist, mit Pflichten beladen zu sein. Es ist, ein knappes Gut, mal entpflichtet einige Stunden genießen zu dürfen. Viele Menschen bleiben dauerhaft in einer zielorientierten Grundanspannung haften.
Leider, stöhnt Mancher, dem die Zeit, die er für sich brauchen würde, zerrinnt. Um mit sich klar zu sein, braucht man Zeit, weil Selbstwahrnehmung eben zeitabhängig ist. Unbestritten ist, dass eine zu geringe Selbstzuwendung der seelischen Gesundheit schadet.
Betrachtet man nun das Kutschefahren, entdeckt man zunächst ein beschauliches Tempo. Das Tempo wird bestimmt durch die Verfassung der Pferde, den landschaftlichen Gegebenheiten und dem Wetter. Mit der Temporeduzierung verändert sich der persönliche Wahrnehmungsschwerpunkt. Die Umgebung während einer Fahrt kommt eingehender zur Geltung. Plötzlich wirkt die Landschaft, zeigt sich die Natur, nähert sich das Wild oder ein Regenbogen schafft Freude. Der Geist begnügt sich mit dem, was er gerade sieht und fühlt.
Zudem erfordert das Fahren die vollständige Konzentration auf den Moment. Wie ist die Anlehnung, wie die Kopfstellung, ziehen die Pferde gleichmäßig, sind die Tiere gelöst, wie ist der Weg ?
Genau dieser Vorgang ist seelischer Balsam. Ähnlich wirkt eine Meditation, weil nur die Gegenwart zählt und das was in ihr gerade geschieht.
Viele Kutscher kennen den Zustand, wenn die alltäglichen Bürden schwinden. Wenn die Verbindung mit den Pferden stimmig geworden ist, entsteht ein glücksähnliches Gefühl.
Eine Verschmelzung mit der Natur und den Pferden findet statt. Fahren fördert die Besinnlichkeit, erweicht gedankliche Knoten und unterstützt die eigene Offenheit dem Leben gegenüber. Als Kutschfahrer hat man die Chance, das Leben mit dem Gefühl begreifen zu können. Das ist eine höhere Ausbeute, als den meisten Menschen gegönnt ist. Dafür schulden wire den Pferden unseren Dank.
Letztlich entwickelt sich in der Arbeit mit Pferden eine gesteigerte Lebensfreude. Zusammengefasst heißt "Kutschefahren" der Seele das Lachen zu ermöglichen. Das meine ich, ist Sinn genug. J.B.
Lange vor Aristroteles dürfte es Menschen gegeben haben, die intensiv über den Sinn des eigenen Daseins nachdachten.
In der jüngeren Philosophie geht es häufig um die Beantwortung dessen, welche Gedankengebäude und Lebenshaltungen für den einzelnen Menschen sinnstiftend sind.
Hier wird der Versuch unternommen, über den Sinn des Kutschefahrens Auskunft zu geben.
Nähern wir uns einer Antwort:
Leben in einer Datenverarbeitungsgesellschaft bedeutet, eingebunden zu sein, in einen Ablauf nie endener Geschäftigkeit. Der Alltag ist orientiert an Arbeitszielen, an den Terminkalender und an vielschichtige Erwartungshaltungen.
Jeder kennt es im Stau zu stehen und jeder weiß, wie es ist, mit Pflichten beladen zu sein. Es ist, ein knappes Gut, mal entpflichtet einige Stunden genießen zu dürfen. Viele Menschen bleiben dauerhaft in einer zielorientierten Grundanspannung haften.
Leider, stöhnt Mancher, dem die Zeit, die er für sich brauchen würde, zerrinnt. Um mit sich klar zu sein, braucht man Zeit, weil Selbstwahrnehmung eben zeitabhängig ist. Unbestritten ist, dass eine zu geringe Selbstzuwendung der seelischen Gesundheit schadet.
Betrachtet man nun das Kutschefahren, entdeckt man zunächst ein beschauliches Tempo. Das Tempo wird bestimmt durch die Verfassung der Pferde, den landschaftlichen Gegebenheiten und dem Wetter. Mit der Temporeduzierung verändert sich der persönliche Wahrnehmungsschwerpunkt. Die Umgebung während einer Fahrt kommt eingehender zur Geltung. Plötzlich wirkt die Landschaft, zeigt sich die Natur, nähert sich das Wild oder ein Regenbogen schafft Freude. Der Geist begnügt sich mit dem, was er gerade sieht und fühlt.
Zudem erfordert das Fahren die vollständige Konzentration auf den Moment. Wie ist die Anlehnung, wie die Kopfstellung, ziehen die Pferde gleichmäßig, sind die Tiere gelöst, wie ist der Weg ?
Genau dieser Vorgang ist seelischer Balsam. Ähnlich wirkt eine Meditation, weil nur die Gegenwart zählt und das was in ihr gerade geschieht.
Viele Kutscher kennen den Zustand, wenn die alltäglichen Bürden schwinden. Wenn die Verbindung mit den Pferden stimmig geworden ist, entsteht ein glücksähnliches Gefühl.
Eine Verschmelzung mit der Natur und den Pferden findet statt. Fahren fördert die Besinnlichkeit, erweicht gedankliche Knoten und unterstützt die eigene Offenheit dem Leben gegenüber. Als Kutschfahrer hat man die Chance, das Leben mit dem Gefühl begreifen zu können. Das ist eine höhere Ausbeute, als den meisten Menschen gegönnt ist. Dafür schulden wire den Pferden unseren Dank.
Letztlich entwickelt sich in der Arbeit mit Pferden eine gesteigerte Lebensfreude. Zusammengefasst heißt "Kutschefahren" der Seele das Lachen zu ermöglichen. Das meine ich, ist Sinn genug. J.B.