Übermut

Mistralgitter

Mitglied
Übermut

Ständest du auf einer Leiter
ziemlich oben,
hättest auch im Sinn nichts weiter,
als nach oben
auf zu steigen auf der Leiter
nach ganz oben,
und du klettertest stets weiter,

würde ich als Schutz-Begleiter
dich herunterholen von der Leiter,
denn du wärest zu weit oben,
wo die feisten Stürme toben.

Eh's gedacht, schon kippt die Leiter,
und auch du von ganz, ganz oben
kopf und über, immer weiter
fällst genau neben die Leiter.

Und du siehst, dass ganz hoch oben
alle reifen Früchte weiter
locken, duften und von oben
leuchten bis zu dir.
Doch du stehst nicht mehr hoch oben,
sondern ruhst hier bei der Leiter,
die im Gras liegt – und so weiter.
Armes Tier.
 

anbas

Mitglied
Hallo Mistralgitter,

schade, dass dieser Text bisher keine Beachtung gefunden hat - finde ich jedenfalls.

Für mich ist dies ein Gedicht, in dem der eher Inhalt sekundär ist. Hier gefällt mir das Spiel mit dem Reim, den Worten und dem Rhythmus. Lediglich in der folgenden Zeile holpert es etwas:
fällst genau neben die Leiter.
Hier muss man "neben" auf der zweiten Silbe betonen, um in der Metrik zu bleiben. Jetzt kannst Du natürlich sagen, dass das genau so sein soll, weil es hier ums Fallen geht, Form und Inhalt eine Einheit bilden sollen undsoweiter undsoblabla ;). Nee, an dieser Stelle würde ich nachbessern.

Insgesamt gerne gelesen.

Liebe Grüße

Andreas
 

Mistralgitter

Mitglied
Hallo Andreas,

danke, dass du diese Verslein aus der Versenkung geholt hast.

Ja, du hast Recht, an der Stelle ist es nicht so doll.
Ich will mich auch gar nicht verteidigen, nichts ist dabei gewollt gewesen, alles ein bisschen hingeworfen und nur zum Teil zu Ende gedacht - und da hast du auch Recht: Es war ein Spiel.
Also denke ich nach und nach nach... ;-)
Und behaupte: Bei mir sind die "Werke" nie richtig "fertig", ich finde auch selbst oft noch nach langer Zeit, dass manches verbesserungswürdig ist. Manches habe ich allerdings auch schon verschlimmert. Man weiß nie so genau, wohin man kommt.

Also bis später ... muss jetzt gleich erst mal zum Zahnarzt

Liebe Grüße
Mistralgitter
 

anbas

Mitglied
Hallo Mistralgitter,

hier in der Leselupe hast Du die Chance, an Deiner Schreibe zu arbeiten, Dich weiterzuentwickeln. Leg los und schau, ob Du die Stelle glatt kriegst ;).

Gruß

Andreas
 

Mistralgitter

Mitglied
Übermut

Ständest du auf einer Leiter
ziemlich oben,
hättest auch im Sinn nichts weiter,
als nach oben
auf zu steigen auf der Leiter
nach ganz oben,
und du klettertest stets weiter,

würde ich als Schutz-Begleiter
dich herunterholen von der Leiter,
denn du wärest zu weit oben,
wo die feisten Stürme toben.

Eh's gedacht, schon kippt die Leiter,
und auch du von ganz, ganz oben
kopf und über, immer weiter
stürzt herunter samt der Leiter.

Und du siehst, dass ganz hoch oben
alle reifen Früchte weiter
locken, duften und von oben
leuchten bis zu dir.
Doch du stehst nicht mehr hoch oben,
sondern ruhst hier bei der Leiter,
die im Gras liegt – und so weiter.
Armes Tier.
 



 
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