G
Gelöschtes Mitglied 15780
Gast
umstülpung
die du in frühlingssäften quillst
des lebens blinde wahrheit
dir leihe ich mein aug und ohr
die stimme und den warmen flor
der farben: aller sinne chor
erblüht in dir so wie du willst
zu todes letzter klarheit
den schönen schein der dich verbirgt
kannst du in deiner reinheit
nicht einmal ahnen: dich umstellt
die knospenhülle meiner welt
und spannt ein enges seelenzelt
aus traumgespinst und nacht gewirkt
um deine sternenfeinheit
zerreisze nicht zu schnell mein herz
wenn du von amselliedern
getränkt vor wonne überflieszt
die morgenwolken übergieszt
bis dass all deine kraft verschieszt
und ich geblendet stumm vor schmerz
dir nichts mehr kann erwidern
vielleicht wirst du dann auch für mich
die neue welt durchscheinen
wenn ich in deinen schosz gebannt
erkeime dunkel unerkannt
von deiner sinnengier umbrannt
ein brunnen voll von schlaf für dich
in dem wir uns vereinen