Unterwegs (gelöscht)

jon

Mitglied
Teammitglied
Das Bild im ersten Satz stimmt nicht ganz, würd ich sagen: Wenn sich die Horizonte auf einer (?) Straße (im Nebel) verstecken, heißt das, dass rechts und links der Straße die Horizonte nicht versteckt sind. Da man aber – wenn man auf der Straße ist – rechts und links gucken kann, sieht ma dort die Horizonte – da ist es unerheblich, ob sie an dem winzigen Ausschnitt (Straßenbreit) versteckt sind. Oder? (Da alle andern Bilder sehr konkret sind, sollte auch dieses sehr konkret sein – EIN Horizont der sich komplett im Nebel versteckt. Vielleicht eine "Straße, die in den Nebel führt, in dem du den Horizont versteckt weißt"?)

Es heißt, glaub ich, "gebiert" nicht "gebärt".
 

Balu

Mitglied
Guten Tag Jon

es war in der Tat ein falsches Bild. Gerne habe ich Deinen Vorschlag umgesetzt.

Das gebärt kann nach meinem Wörterbusch und auch nach meinem Sprachempfinden so stehen bleiben, da es von gebären kommt.
Die Schreibweise gebiert ist älter und auch immer noch aktuell.

Danke für die gute Textarbeit
Grüße vom Bären
 
H

Heidrun D.

Gast
HuHu, Balu,

deine Kurzprosa gefällt mir s e h r, ist mir aber an zwei Stellen noch nicht kurz genug:

den Blick abwenden und den Schritt beschleunigen.
Und am Abend wirst du die Stirn gegen einen Felsbrocken schlagen [strike]um das Gefühl
aus dir herausprügeln[/strike].

Jahr um Jahr wirst du der gleichen Fährte folgen, und deine Schritte werden kürzer und müder werden.
Einmal wirst du hadern mit der Straße , die den Nebel auf dem Horizont nie lichtet.
Zornig wirst du einen anderen Weg durch Dornengestrüpp und über spitzes Gestein wählen.
Nach wenigen Tagen wirst du müde am Wegesrand niedersinken und vor Erschöpfung weinen, wirst eine Nacht lang von immer neuen salzigen Strömen gereinigt werden.
Und mit dem Hahnenschrei wirst du erkennen, dass du angekommen bist.

[strike]Du wirst die alten Kleider und dieses verdammte Bündel in den Fluss werfen und dich nackt
in den Erdenschoß stürzen, um mit der Sonne neu geboren zu werden.[/strike]

Ich finde diese Sätze überflüssig & auch störend, weil du vorher eigentlich alles gesagt hast ...

Aber: ansonsten super!

Liebe Grüße
Heidrun
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Kurz angemerkt:
Den letzten Satz würde ich lassen, weil: Es ist ein Unterschied, ob man nur "angekommen ist" (und sich endlich ausruht) oder einen solchen Befreiungschlag führt …
 

Balu

Mitglied
Hallo Heidrun

vorab ein Danke

er hätte auch gegen den Stein schlagen können, weil er an den Fenstern vorbei ging, die für ihn orangerot leuchteten

daher der Hinweis, dass er das Gefühl loswerden will

zum letzten Satz kann ich nur bestätigen, was jon dazu angemerkt hat

danke für die Textarbeit und Grüße vom Bären
 



 
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