Vernissage I

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HerrK

Mitglied
Die himmelsroten Stürme voller Hass
Verdrängen dunkel drohnde Wassermassen
Wo Geisterschiffe sich noch treiben lassen
Dem Rand entgegen stürzt das tote Nass

Am Steg speist du der Welt dein Leid entgegen
Doch selbst die nächsten hörn dein Schreien nicht
Vor dir verzerrt sich farbig deine Sicht
Nun irrst du suchend blind auf deinen Wegen

Wenn die Natur sich in die Anstalt weißt
Wenn Gott die Erde in der Luft zerreißt
Dann stehst du wie entgeistert da und schreist

Du schreist weil Angst weil Schmerz dich dazu zwingt
Du schreist weil Tod weil Folter mit dir ringt
So schreist du bis der letzte Ton erklingt
 

HerrK

Mitglied
Hallo equinox,

ich hoffe dein Kommentar bezieht sich auf die Atmosphäre des Werks und nicht meine Dichtkunst ;)

LG
HerrK
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo HerrK,

mit Lyrik habe ich so meine Probleme, meistens kommt sie nicht an mich heran. Dieses Gedicht aber sprach mich sofort an,und ich war zum längeren Nachdenken und mehrmaligen Lesen bereit - bis ich endlich den Munchschen "Schrei" vor mir sah.

Wunderbar geschrieben. Nur ein kleines Verständnisproblem habe ich noch mit der Zeile

Wenn die Natur sich in die Anstalt weißt
Müsste es nicht "weist" heissen? Eine Lyrik-Laiin (schreckliches Wort) bittet um Aufklärung!

Gruß Ciconia
 

HerrK

Mitglied
Hallo equinox,

puhh, da bin ich aber beruhigt :)

Hallo Ciconia,

es freut mich, dass dir mein Sonett gefällt, obwohl du kein Lyrikfan bist und dass ich es vielleicht ein klein wenig geschafft habe die Stimmung des "Schreis" zu imitieren. Ich selbst war mit dem Gedicht eigentlich gar nicht so zufrieden, weil es (mir) leider nicht möglich ist auch nur annähernd an die Aussagekraft des Vorbilds in der Malerei heranzukommen.

Was das einweißen/einweisen betrifft habe ich einfach kurz nicht aufmerksam gedacht. Danke für den Hinweis, wird ausgebessert.

Liebe Grüße
HerrK
 

HerrK

Mitglied
Die himmelsroten Stürme voller Hass
Verdrängen dunkel drohnde Wassermassen
Wo Geisterschiffe sich noch treiben lassen
Dem Rand entgegen stürzt das tote Nass

Am Steg speist du der Welt dein Leid entgegen
Doch selbst die nächsten hörn dein Schreien nicht
Vor dir verzerrt sich farbig deine Sicht
Nun irrst du suchend blind auf deinen Wegen

Wenn die Natur sich in die Anstalt weist
Wenn Gott die Erde in der Luft zerreißt
Dann stehst du wie entgeistert da und schreist

Du schreist weil Angst weil Schmerz dich dazu zwingt
Du schreist weil Tod weil Folter mit dir ringt
So schreist du bis der letzte Ton erklingt
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo HerrK,

an die Aussagekraft des Vorbilds in der Malerei heranzukommen.
Das ist ein sehr hoher Anspruch, den Du da an Dich stellst. Aus meiner bescheidenen Sicht hat Dein Gedicht eine enorme Aussagekraft!

Gruß Ciconia
 

HerrK

Mitglied
Naja, ich erwarte nicht an das Gemälde "heranzukommen", aber ich habe es mir eben als Vorbild für das Gedicht genommen, da ist und bleibt der Vergleich einfach ernüchternd :) aber deine Ansicht freut mich natürlich.

Lg
HerrK
 

HerrK

Mitglied
Die himmelsroten Stürme voller Hass
Verdrängen dunkel drohnde Wassermassen
Wo Geisterschiffe sich noch treiben lassen
Dem Rand entgegen stürzt das tote Nass

Am Steg speist du der Welt dein Leid entgegen
Doch selbst die nächsten hörn dein Schreien nicht
Vor dir verzerrt sich farbig deine Sicht
Nun irrst du suchend blind auf düstren Wegen

Wenn die Natur sich in die Anstalt weist
Wenn Gott die Erde in der Luft zerreißt
Dann stehst du wie entgeistert da und schreist

Du schreist weil Angst weil Schmerz dich dazu zwingt
Du schreist weil Tod weil Folter mit dir ringt
So schreist du bis der letzte Ton erklingt
 



 
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