And now for something different (oder wie hieß das im Flohzirkus der Bergschlangen immer?):
Sehr geehrter Foren-Redakteur mondnein,
Die Anrede "mondnein" genügt, zumal dieses Lied so wie alle, die ich hier einbringe, ohne die verfluchten Moderatorenrechte geschrieben wurde. Immerhin war ich damals schon ein arg verfluchtes Leselupenmitglied.
mit deinem Werk konnte ich auf Anhieb leider nichts anfangen. Da ich aber um zukunftorientiertes Lupen-Verstehen bemüht war, habe ich versuchsweise deinen Text durch Googles Übersetzungsmaschine laufen lassen. Mehrmals. Kam auf Chinesisch ganz wunderbar zischend rüber. Was aber nichts im Vergleich zur sanften Wiedergabe in ungarischer Lautmalerei war. Jedenfalls für meinen Geschmack. Für Version ungarisch gebe ich also vier grüne Sterne, fürs Chinesische 3 und, ja, die lateinische Sprachausgabe soll mir fünf grüne Sterne wert sein. Was sag ich: lateinisch – es war aufregendes Latein mit italienischem Zungenschlag!
"anfangen" Was willst Du denn mit Gedichten "anfangen"? Zum Anfang findet man es vor, weil es veröffentlicht ist. Dann lesen manche es. Dann gabelt es sich auf: Die einen lesen es sich vor, manche singen es oder spüren die Daktylen oder Jamben im Sprachrhythmus auf. Andere dagegen lesen es wie Prosa, sie suchen nach einem "Verständnis". Das ist auch verständlich, da es sich um ein Sprachkunstwerk handelt. In einem Bild sucht man das Kompositions-Gleichgewicht und die Beziehungsspannung der Farben auf, in einem Klangkunstwerk das Entsprechende. In einem Sprachkunstwerk kann die Bedeutungen-Ebene so hinzukommen wie beim Bild die Gegenständlichkeit. Es gibt abstrakte Kunst, nicht erst seit Kandinsky, sondern schon seit den Orientteppichen; und es gibt Klanggedichte, nicht erst seit Finnegans Wake, Jandl, dem Jazz und John Lennons Walrus, sondern schon seit dem Samaveda, den pfingstlichen Zungenreden und den jodelnden Hirten.
Eine Übersetzungsmaschine habe ich noch nie genutzt, so wenig wie ein Reimlexikon oder das Telephonbuch (zum Auflesen inflationärer Anaphern). Deshalb weiß ich nicht, ob Du meine Verse ins Chinesische übersetzen wolltest oder Chinesisches in ihnen auffinden wolltest. Wie auch immer, beide Wege sind nicht besonders fruchtbar.
Dieses Lied hier ist nicht so abstrakt wie die Samaveda-Hymnen auf Sanskrit-Basis, die immerhin (zitatlos) erwähnt werden: die nach innen gesprochenen Verse der Götter, übersetzt von den Dollmetzen, sondern eher so "kubistisch" (wie Picasso in der Malerei) oder "surrealistisch" wie James Joyce in "Finnegans Wake", das auf Basis des Englischen, aber mit irisch-keltischen, Innuit usw. Einsprengseln, die Wörter dekomponiert und synthetisch rekomponiert, siehe
http://12koerbe.de/pan/hesiod.htm#Nachtrag und
zum "Fall" vgl. auch http://12koerbe.de/arche/genesis3.htm#Fall
The fall (bababadalgharaghtakamminarronnkonnbronntonner- 15
ronntuonnthunntrovarrhounawnskawntoohoohoordenenthur- 16
nuk!) of a once wallstrait oldparr is retaled early in bed and later 17
on life down through all christian minstrelsy.
d.h. hier in diesen "versierten Versen" ist es natürlich Deutsch als Basis der De- und Re-Komposition.
Die sprachlichen Freiheiten zeigen sich selbstbezüglich an der Verballhornung der "Dolmetscherinnen" zu "dolle metzen" an Ende von Vers 2. Nicht Übersetzungsmaschinen, sondern Klangknüpfung, wie bei den allzu mißachteten fleißigen Teppichweberinnen.
grusz, hansz