Tochter des Ozeans
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Ihr wollt also jetzt eine Geschichte. Oder eine Story, wie der moderne Mensch sagt. Ich könnte euch jetzt was erzählen, was aufschreiben. Meine Hirngespinste, meine Wünsche, Träume, Ängste oder Spinnereien in Worte verfassen und euch hungernden Verlieren zu fressen geben. Ich soll „meiner Phantasie freien Lauf geben“, nur damit ihr eure leere Seelee füttert. Ihr erwartet eine Erzählung, die euch den Kick gibt, wenn auch nur kurz. Damit ihr euer Leben, das so trist und grau ist, aufpeppen könnt und der Welt für einen Moment, oder auch etwas länger, entfliehen könnt. Dann flieht ihr in meine Welt, die ich euch erträumt habe.
Ihr wollt verzaubert werden, Honig ums Maul geschmiert bekommen. Immer nur passiv sein, ja, das gefällt euch. Und wenn ich dann fertig bin, wenn meine Story beendet ist, dann, ja dann schlagt ihr zu. Hackt alles kurz und klein, bewertet und kritisiert meine Träume. MEINE Träume, nicht EURE. Ihr beschwert euch über Dies und Jenes, gebt mir Punkte, in denen ich mich zu verbessern habe. Dann zieht ihr weiter und macht alles so wie immer. Und wenn ihr dann wieder alle, leer und einsam seid, kommt ihr zu mir und bittet mich, euch eine Geschichte zu erzählen.
Findet ihr das eigentlich OK? Ihr urteilt über meinen Service, der für euch selbstverständlich geworden ist. Mit euerer verkorksten Vorstellungskraft zieht über meine Ideen her. Stopp! So kann das doch nicht weitergehen! Merkt ihr nicht, dass euch dieser kurze Kick euch nicht weiter bringt? Ein Hungriger sollte schließlich auch nicht zum Traubenzucker greifen, nur weil der am schnellsten ins Blut geht; er sollte lieber einen Teller Nudeln essen. Nudeln halten länger satt. Also, ihr bräuchtet meine Geschichten gar nicht, wenn ihr eure Phantasie regelmäßig in Einsatz brächtet.
Natürlich schreibe ich gerne, klar. Aber ich will nicht nur Serotinfutter erschaffen! Ich schreibe wann und wie ich will. Mit meinen Wünschen, Vorstellungen und Träumen. Hey, stopp, so geht’s jetzt nicht. Ihr müsst mich jetzt nicht voll jammern oder meine Geschichten hoch jubeln. Ich will eure ausgekotzten Seelen nicht. Ich will, dass ihr eure grauen Zellen wieder anmalt. Dass ihr euch selber zum Kick bringt.
Was, ihr streikt? Was sagt ihr? Ihr braucht mich gar nicht? Ach ja, hätte ich fast vergessen. Da gibt es ja das Fernsehen. Das liefert euch Tag und Nacht, rund um die Uhr Storys. Meine Damen und Herren, ich präsentiere Ihnen den einmaligen Serotinlieferant: Das Fernsehen! Schön, wie der Kasten bei euch im Wohnzimmer, oder noch schlimmer, im Schlafzimmer thront. Supper! Wenn euch eure Partner nicht richtig aufgeilt, mal wieder stresst oder nicht zu hause ist, zieht ihr euch ein tolles Unterhaltunsprogramm rein. Dann taucht ihr ab, in eine künstliche, unrealistische und ideale Welt. Ihr fühlt euch dem Moderator oder dem Helden so nah, ja ihr habt beinah das Gefühl selbst den Täter zu überführen, oder Heidi Klum zu interviewen. Ihr fühlt euch den tollen Leuten so nah, habt den Eindruck, sie zu kennen. Boah, eine schöne Welt, nicht wahr?
Das kann lange so gehen. Aber irgendwann kommt der Moment, an dem es Klick macht. Dann zerbrechen die Illusionen, die Bilder, und euch wird bewusst, dass das alles falsche Träume waren. Dass ihr mit dem Wirklichen nichts zu tun habt. Ihr fühlt eine immer größer werdende Leere in euch. Ihr fühlt euch einsam. Und ihr erinnert euch vielleicht an mich. Ihr erinnert euch an meine Geschichten. Aber leider wisst ihr nicht mehr wo ich wohne, kennt meine Telefonnummer nicht mehr. Ich bin eurem Gedächtnis fast entschwunden. Fast. Aber jetzt kramt ihr die Erinnerungen wieder raus. Denkt an meine banalen Wörter, die euch nun so süß und lieblich vorkommen.
Was macht ihr? Eigentlich habt ihr nur zwei Möglichkeiten. Entweder, ihr lebt weiter wie bisher, versucht, das Loch, den Hunger eurer Seele zu übersehen, werdet schön cool und gefühllos um den Schmerz nicht wahrnehmen zu müssen, verliert dabei eure Menschlichkeit, oder aber ihr lasst euch fallen. Lasst die High-Tech-Geräte ausgeschaltet, vergesst das Nichts, von dem ihr umgeben seit und konzentriert euch mal ganz auf euch selbst. Versucht, an nichts zu denken. Entdeckt das, was euch sonst nie auffällt. Das Verborgene. Ihr könnt natürlich nicht erwarten, dass ihr sofort Erfolg habt und eine spannende Geschichte erlebt. Habt Geduld mit euch und nehmt alles und nichts wahr. Die Phantasie ist nicht zu erzwingen. Aber vielleicht zurückzugewinnen.
Ihr wollt verzaubert werden, Honig ums Maul geschmiert bekommen. Immer nur passiv sein, ja, das gefällt euch. Und wenn ich dann fertig bin, wenn meine Story beendet ist, dann, ja dann schlagt ihr zu. Hackt alles kurz und klein, bewertet und kritisiert meine Träume. MEINE Träume, nicht EURE. Ihr beschwert euch über Dies und Jenes, gebt mir Punkte, in denen ich mich zu verbessern habe. Dann zieht ihr weiter und macht alles so wie immer. Und wenn ihr dann wieder alle, leer und einsam seid, kommt ihr zu mir und bittet mich, euch eine Geschichte zu erzählen.
Findet ihr das eigentlich OK? Ihr urteilt über meinen Service, der für euch selbstverständlich geworden ist. Mit euerer verkorksten Vorstellungskraft zieht über meine Ideen her. Stopp! So kann das doch nicht weitergehen! Merkt ihr nicht, dass euch dieser kurze Kick euch nicht weiter bringt? Ein Hungriger sollte schließlich auch nicht zum Traubenzucker greifen, nur weil der am schnellsten ins Blut geht; er sollte lieber einen Teller Nudeln essen. Nudeln halten länger satt. Also, ihr bräuchtet meine Geschichten gar nicht, wenn ihr eure Phantasie regelmäßig in Einsatz brächtet.
Natürlich schreibe ich gerne, klar. Aber ich will nicht nur Serotinfutter erschaffen! Ich schreibe wann und wie ich will. Mit meinen Wünschen, Vorstellungen und Träumen. Hey, stopp, so geht’s jetzt nicht. Ihr müsst mich jetzt nicht voll jammern oder meine Geschichten hoch jubeln. Ich will eure ausgekotzten Seelen nicht. Ich will, dass ihr eure grauen Zellen wieder anmalt. Dass ihr euch selber zum Kick bringt.
Was, ihr streikt? Was sagt ihr? Ihr braucht mich gar nicht? Ach ja, hätte ich fast vergessen. Da gibt es ja das Fernsehen. Das liefert euch Tag und Nacht, rund um die Uhr Storys. Meine Damen und Herren, ich präsentiere Ihnen den einmaligen Serotinlieferant: Das Fernsehen! Schön, wie der Kasten bei euch im Wohnzimmer, oder noch schlimmer, im Schlafzimmer thront. Supper! Wenn euch eure Partner nicht richtig aufgeilt, mal wieder stresst oder nicht zu hause ist, zieht ihr euch ein tolles Unterhaltunsprogramm rein. Dann taucht ihr ab, in eine künstliche, unrealistische und ideale Welt. Ihr fühlt euch dem Moderator oder dem Helden so nah, ja ihr habt beinah das Gefühl selbst den Täter zu überführen, oder Heidi Klum zu interviewen. Ihr fühlt euch den tollen Leuten so nah, habt den Eindruck, sie zu kennen. Boah, eine schöne Welt, nicht wahr?
Das kann lange so gehen. Aber irgendwann kommt der Moment, an dem es Klick macht. Dann zerbrechen die Illusionen, die Bilder, und euch wird bewusst, dass das alles falsche Träume waren. Dass ihr mit dem Wirklichen nichts zu tun habt. Ihr fühlt eine immer größer werdende Leere in euch. Ihr fühlt euch einsam. Und ihr erinnert euch vielleicht an mich. Ihr erinnert euch an meine Geschichten. Aber leider wisst ihr nicht mehr wo ich wohne, kennt meine Telefonnummer nicht mehr. Ich bin eurem Gedächtnis fast entschwunden. Fast. Aber jetzt kramt ihr die Erinnerungen wieder raus. Denkt an meine banalen Wörter, die euch nun so süß und lieblich vorkommen.
Was macht ihr? Eigentlich habt ihr nur zwei Möglichkeiten. Entweder, ihr lebt weiter wie bisher, versucht, das Loch, den Hunger eurer Seele zu übersehen, werdet schön cool und gefühllos um den Schmerz nicht wahrnehmen zu müssen, verliert dabei eure Menschlichkeit, oder aber ihr lasst euch fallen. Lasst die High-Tech-Geräte ausgeschaltet, vergesst das Nichts, von dem ihr umgeben seit und konzentriert euch mal ganz auf euch selbst. Versucht, an nichts zu denken. Entdeckt das, was euch sonst nie auffällt. Das Verborgene. Ihr könnt natürlich nicht erwarten, dass ihr sofort Erfolg habt und eine spannende Geschichte erlebt. Habt Geduld mit euch und nehmt alles und nichts wahr. Die Phantasie ist nicht zu erzwingen. Aber vielleicht zurückzugewinnen.