ich hab so meine probleme mit diesem text.
zum einen ist er kitsch. mit kitsch kann man tolle sachen machen, wenn man mit ihm spielt. allerdings reizt du das nichtssagende aus ohne es beispielsweise zu ironisieren, ihm, dem nichtssagenden, eine neue perspektive zu spenden oder eine überraschende wendung zu geben: sterne, bäume, himmel, wasser, nacht + licht - mehr ist da nicht.
dann die bilder.
Die Sterne sind vom Himmel gefallen
Schwarz und leer
steht er über mir
ohne Botschaften
so weit so gut. da ist der passive himmel, die fallenden sterne.
und jetzt wird's konfus.
Er hat den Teich ausgetrunken
stumpf und blind
liegt er da
schwarz vergiftet er Bäume und Blätter
verschluckt die Welt
jetzt wird der himmel aktiv, denn er hat mal nen teich ausgetrunken. nun, wer liegt anschließend stumpf und blind? der teich? das wird nicht deutlich genug. den möcht ich sehen, der sich einen liegenden himmel vorstellen kann. unterstützt wird das sich-am-kopf-kratzen durch den wechsel der zeiten: "hat...ausgetrunken" - "vergiftet ... verschluckt".
daran solltest du also nochmal arbeiten. im übrigen ist ein ausgetrunkener teich auch kein teich mehr.
der text fließt rein formal weiter, obwohl du mit einer neuen bildebene beginnst, die keinen bezug zu zuvor geschriebenem nimmt. ein absatz, eine neu beginnende 2te strophe also, wäre hier sinnvoll.
Eine Laterne
gießt scheu ihr Licht
in meine stummen Augen
wiederum so weit so gut.
was du danach aber sagst ergibt keinen sinn für mich. die laterne steht ahnungslos. hm. aha. ahnungslos vom trost der lichter auch noch. da passt doch was nicht. sie selbst ist ein licht. und dann, wundergraue hei/l/ig/samkeit, geht die welt nicht unter, wenn die laterne ausgeht. noch größeres wunder: die 3 bildebenen (sterne, teich, laterne) werden nicht verknüpft, ent- und erhalten keine verbindenden dichterischen elemente, von den ersten 2 vielleicht abgesehen, wobei aber dort die ungereimtheiten zu groß sind, wie schon beschrieben. anders ausgedrückt: das werk ist nicht rund.
zu unbemüht scheinen mir deine worte, zu wenig originell um poesie zu sein, zu ahnungslos von echten inhalten.
viele grüße,
Prosa.