HelenaSofie
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Da soll sich einer noch auskennen. Mama nennt sie Tunwörter. Bei Oma heißen sie Tätigkeitswörter oder Tuwörter. Eben weil man etwas tut. Deshalb werden sie auch klein geschrieben. Ich soll sie aber jetzt Werben nennen, hat meine Lehrerin gesagt. In meinen Augen haben sie zwar nichts mit Werbung zu tun, aber sie wird schon wissen, was sie uns beibringt.
Als Hausaufgabe müssen wir nun zehn Sätze mit Werben aufschreiben. Dann kann sie sehen, ob wir wissen, was Werben sind.
Wie finde ich aber so schnell die passenden Sätze? Papa kann ich nicht fragen. Der fühlt sich für Hausaufgaben nicht zuständig und Opa hat keine Meinung dazu. Da fällt mein Blick auf die Apothekenzeitschrift auf der Fensterbank.
Schneller als erwartet habe ich die Sätze zusammen und aufgeschrieben.
Die Nase läuft.
Die Augen brennen.
Die Haut juckt.
Die Seiten stechen.
Der Magen drückt.
Die Beine kribbeln.
Die Gelenke reißen.
Der Hals kratzt.
Der Bauch kneift.
Die Ohren sausen.
Irgendwie schien meine Lehrerin am nächsten Tag ausgerechnet mit meinen Beispielen nicht ganz zufrieden zu sein.
Zur Übung noch einmal acht Beispiele als Hausaufgabe, dieses Mal mit klarer Ansage: Was getan wird, kann man auch sehen.
Der Platz am Küchentisch ist ideal zum Beobachten. Bald stand in meinem Heft:
Der Mixer mixt.
Der Kocher kocht.
Der Tortenheber hebt.
Der Sprudel sprudelt.
Der Schaum schäumt.
Der Regen regnet.
Der Putzlappen putzt.
Der Handfeger fegt.
Ich habe es mir fast gedacht. Wieder nicht zu ihrer vollen Zufriedenheit. Langsam verunsichert sie mich. Dabei sollen die Lehrer doch das Selbstbewusstsein ihrer Schüler stärken.
Aber eins weiß ich aus Erfahrung. Sie ist ziemlich stur und erst zufrieden, wenn alles so gemacht wird, wie sie sich das vorgestellt hat. Deshalb war die neue Hausaufgabe auch keine Überraschung für mich.
Acht Beispiele, aber nur von Menschen und Tieren.
Was jemand tut, soll man auch hören können.
Ich habe genau auf die Geräusche in unserem Haus geachtet.
Am nächsten Morgen las ich in der Klasse vor:
Die Katze miaut.
Der Vogel singt.
Mama lacht.
Oma schnarcht.
Opa rülpst.
Papa f... „Stopp, stopp!“, rief sie mir einfach dazwischen. „Das genügt, die andern Kinder wollen auch noch vorlesen.“
Na gut, aber die letzten fünf Wörter vorzulesen, hätte auch nicht so viel Zeit gekostet.
Falls ihr euch dafür interessiert, das stand in meinem Heft:
Papa flucht. Mia hüpft. Lenni weint.
Papa fluchte, weil meine Schwester Mia im Flur hin und her hüpfte und dadurch den kleinen Lenni aufweckte, der dann anfing zu weinen.
So viel Zeit hätte doch sein müssen!
Aber sie weiß jetzt, dass wir wissen, was Werben sind.
Als Hausaufgabe müssen wir nun zehn Sätze mit Werben aufschreiben. Dann kann sie sehen, ob wir wissen, was Werben sind.
Wie finde ich aber so schnell die passenden Sätze? Papa kann ich nicht fragen. Der fühlt sich für Hausaufgaben nicht zuständig und Opa hat keine Meinung dazu. Da fällt mein Blick auf die Apothekenzeitschrift auf der Fensterbank.
Schneller als erwartet habe ich die Sätze zusammen und aufgeschrieben.
Die Nase läuft.
Die Augen brennen.
Die Haut juckt.
Die Seiten stechen.
Der Magen drückt.
Die Beine kribbeln.
Die Gelenke reißen.
Der Hals kratzt.
Der Bauch kneift.
Die Ohren sausen.
Irgendwie schien meine Lehrerin am nächsten Tag ausgerechnet mit meinen Beispielen nicht ganz zufrieden zu sein.
Zur Übung noch einmal acht Beispiele als Hausaufgabe, dieses Mal mit klarer Ansage: Was getan wird, kann man auch sehen.
Der Platz am Küchentisch ist ideal zum Beobachten. Bald stand in meinem Heft:
Der Mixer mixt.
Der Kocher kocht.
Der Tortenheber hebt.
Der Sprudel sprudelt.
Der Schaum schäumt.
Der Regen regnet.
Der Putzlappen putzt.
Der Handfeger fegt.
Ich habe es mir fast gedacht. Wieder nicht zu ihrer vollen Zufriedenheit. Langsam verunsichert sie mich. Dabei sollen die Lehrer doch das Selbstbewusstsein ihrer Schüler stärken.
Aber eins weiß ich aus Erfahrung. Sie ist ziemlich stur und erst zufrieden, wenn alles so gemacht wird, wie sie sich das vorgestellt hat. Deshalb war die neue Hausaufgabe auch keine Überraschung für mich.
Acht Beispiele, aber nur von Menschen und Tieren.
Was jemand tut, soll man auch hören können.
Ich habe genau auf die Geräusche in unserem Haus geachtet.
Am nächsten Morgen las ich in der Klasse vor:
Die Katze miaut.
Der Vogel singt.
Mama lacht.
Oma schnarcht.
Opa rülpst.
Papa f... „Stopp, stopp!“, rief sie mir einfach dazwischen. „Das genügt, die andern Kinder wollen auch noch vorlesen.“
Na gut, aber die letzten fünf Wörter vorzulesen, hätte auch nicht so viel Zeit gekostet.
Falls ihr euch dafür interessiert, das stand in meinem Heft:
Papa flucht. Mia hüpft. Lenni weint.
Papa fluchte, weil meine Schwester Mia im Flur hin und her hüpfte und dadurch den kleinen Lenni aufweckte, der dann anfing zu weinen.
So viel Zeit hätte doch sein müssen!
Aber sie weiß jetzt, dass wir wissen, was Werben sind.