Der Kater pflegt mit mir zu reden.
Ich sage „der“ Kater, weil er nicht „mein“ Kater ist. Der Stiefpapa hat ihn gefunden, die Oma hat ihn aufgenommen und der Opa flucht, wenn das schwarze Teufelsvieh auch nur in seine Nähe kommt.
Die Oma hat ihn „Cäsar“ genannt, nach dem Kater, den wir kein halbes Jahr zuvor durch eine letale Begegnung mit einer Stoßstange verloren hatten. Das schien mir damals irgendwie ... unfair. Dem Andenken des ersten Katers nicht würdig. Vor allem, weil mir dieser Kater vom ersten Augenblick an unsympathisch war. Ich habe dieses Vieh inzwischen liebgewonnen, aber noch nie im Leben „Cäsar“ genannt. Wozu überhaupt einem Tier einen Namen geben, dass sowieso nicht hört, wenn man ruft.
Eines Tages saß ich vor dem Fernseher in einem dieser wahnsinnig bequemen Fernsehsessel aus den Siebzigern, bei denen man froh ist, darauf zu sitzen, da man sie sonst ansehen müsste. Der Kater sprang auf meinen Bauch, glotzte mich an, begann ohne ersichtlichen Grund zu schnurren, fiel um, rollte sich zusammen und schlief ein. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war es um mich geschehen.
Etwa ein Jahr später sprach er mich das erste Mal an. Wieder saß ich in jenem Sessel, wieder sprang mir der Häusltschik auf den Bauch. Er glotzte mich aus viel zu großen Augen, als selbst für eine Katze gesund sein kann, an und sagte: „Wie alt bist du?“
„Sechzehn“, sagte ich. Ich war nicht überrascht, dass ein gemeines Haustier mich auf einmal ansprach. Dieser Kater hatte von Anfang an viel zu intelligent auf mich gewirkt, was, wie ich jetzt erkannte, auch der Grund für meine anfängliche Antipathie war.
„Wieso?“
„Du bist ein Wappler“, stellte der Kater fest.
„Entschuldige mal, habe ich dir irgendwas getan, oder ...“
„Nein, das nicht, bist ein netter Kerl“, widersprach der Kater. „Aber heute ist Samstag und du sitzt zuhause und ziehst dir irgendwelchen Mist im Fernsehen rein. Bleibst lang auf und schaust dir Softsex-Filme an. Gibt’s da nicht mehr?“
„Keine Ahnung . Ich ... zum weggehen braucht man Geld ...“
„Völliger Schaß. Wenn du nur wolltest ...“
„Also, Moment mal, ja. Du willst mir was erzählen? Du bist doch noch keine zwei Jahre alt.“
„Und habe schon mehr Kinder gezeugt, als du jemals zu Gesicht bekommen wirst.“
„Läuft es darauf hinaus? Sex?“
Der Kater schien perplex. Ein erstaunlicher Anblick, selbst wenn man die Feinheiten der Katzenmimik kennt.
„Natürlich läuft es darauf hinaus, du Depp. Du bist doch noch in der Pubertät, oder?“
„Ich ziehe es vor, von mir nicht als Pubertierendem zu denken, herzlichen Dank.“
„Dann bist du halt nicht mehr in der Pubertät, aber das macht keinen Unterschied. Glaubst du es wird später besser? Doch, du hast recht, es wird besser, aber nur deswegen, weil du es unter Kontrolle hast ... mehr oder weniger.“
Ich war regelrecht verwirrt. Zuerst redete das Haustier mit mir und jetzt versuchte es auch noch mir Ratschläge in Sachen Liebe zu geben.
„Besser? Kontrolle? Ich weiß nicht was du ...“
„Stell dich nicht dümmer als du bist. Obwohl ich zugeben muß, dass du nicht wirklich einer von den Blitzkneißern bist. Sei froh, dass du wenigstens Hände hast. Ihr lasst mich ja nie aus dem Haus und da ich keine Hände habe, muß ich mit flauschigen Decken vorlieb nehmen.“
Ich begriff erst nach einigen Momenten was er eigentlich meinte, aber dann färbte sich mein jugendlicher Teint rosig.
„In deinem Alter, mein Lieber“, fuhr der Kater fort, „ist die Onanie dein bester Freund. Du brauchst dich dafür nicht zu genieren, es liegt in der Natur der Sache.“
Den Rest meiner Mannwerdung verbrachte ich nach diesem Ratschlag recht unbeschwert.
Zehn Jahre später kam ich von der Arbeit nach Hause, warf alles außer meiner Unterhose von mir und flegelte mich in den Fernsehsessel, um mich von Wellen staatlich subventionierter Blödheit berieseln zu lassen. Wieder sprang mir der Kater auf den Bauch.
„Ach, laß das doch“, sagte ich. „Heute ist es zu heiß zum schmusen. Vor allem, weil du ein Fell hast.“
„Halts Maul, du Schwuchtel.“
Seit der Kater die zehn Jahre überschritten hatte, war er unleidlich geworden. Katzen werden in dem Alter normalerweise anhänglicher, aber dieses besondere Exemplar hatte das Gefühl mich beleidigen zu müssen, seit es zwei war. In letzter Zeit allerdings war er unerträglich und das ging mir langsam über die Hutschnur.
„Hör mal zu, du flohverseuchter zeckengespickter Fetzen Fell!“, rief ich, rechtschaffen empört. „Es gibt überhaupt keinen Grund, dass du...“
Da bemerkte ich des Katers Blick. Wer Comics liest, der weiß, was Batman für eine Wirkung auf andere Charaktere in seinem Universum hat, selbst auf andere Superhelden. Ich habe ein Heft in dem Superman das Flederohr als „gefährlichsten Mann der Welt“ bezeichnet. Wer in Batmans Augen geblickt hat, wenn er unzufrieden mit einem ist, der hat eine Ahnung davon, wie der Kater mich jetzt ansah. Folgerichtig verstummte ich.
„Hast du inzwischen wieder eine Alte?“
„Nein.“ Ich verkniff mir das zwischen den Lippen hervordrängende „Sir“.
„Wie lange bist du jetzt solo, zwei Jahre?“
„Ja.“
„Schwuchtel.“
„Aber ich kann doch gar nichts dafür“, wagte ich zu widersprechen. „Es ist ja nicht so, dass ich es nicht versuche, aber irgendwas mache ich falsch. Wenn ich versuche lustig zu sein, will die entsprechende Frau einen ernsthaften Typen, wenn ich den Sensiblen raushängen lasse, will sie einen echten Kerl und wenn ich auf den Tisch haue, dann ist `verständnisvoll` angesagt. Soll einer mal die Frauen verstehen.“
„Ich geb dir gleich ein paar Watschen“, schmetterte der Kater meine Einwände ab. „Jammer hier nicht rum, mach endlich was. Das ist ja nicht mit anzusehen. Sechsundzwanzig Jahre und redet mit seiner Katze!“
„Ach ja? Wenn du so schlau bist, dann gib mir doch einen Rat! Aber nein, du lümmelst nur auf meinem Bauch rum und scherst dich einen Dreck um meine Gefühle! Glaubst du ich finde es lustig ständig allein zu sein? Glaubst du ich hätte nicht viel lieber eine menschliche Gefährtin?“
Der Kater taxierte mich mit eiskaltem Blick. Irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck sagte mir, dass ich entweder einige allzu freche Worte bereuen, oder eine tiefe Weisheit empfangen würde.
„Hmja“, murmelte der Kater. „Ich nehme an, dass ich dir durchaus einen Rat geben kann, schließlich hast du mich durchgefüttert und alles. Aber ich glaube, du wirst dich in den Arsch beißen, wenn du hörst, was ich dir zu sagen habe. Du hast diesen Trick nämlich schon selbst angewandt und das mit großem Erfolg.“
„Ja? Sprich, machs nicht so spannend.“
Der Kater sagte nur ein einziges Wort und nachdem ich es im Wörterbuch nachgeschlagen hatte, biß ich mich tatsächlich in mein zweitedelstes Körperteil. Ich bin recht gelenkig.
Trotzdem, wie der Kater versprochen hatte, lief plötzlich alles wie am Schnürchen. Ich bin noch immer solo, verstehen sie mich nicht falsch, aber ich sehe mich imstande, mein Singledasein zu genießen, was beileibe nicht jeder von sich behaupten kann.
Sie, werter Leser, werden sich nun fragen, wie dieses geheimnisvolle Wort denn nun gelautet haben mag, was ich gut verstehen kann. Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich ein derart mächtiges Geheimnis preisgeben darf oder nicht, aber da früher oder später eh jeder von selbst drauf kommt, will ich es ihnen nicht vorenthalten.
Der Kater sagte damals nur ein Wort und ich verstand ihn, aber da nicht jeder mein Einfühlungsvermögen besitzt, sei hier erwähnt, dass man vor dieses Wort am besten einen Satz setzt, welcher folgendermaßen lautet: „Wenn du willst, dass sich eine Frau in dich verliebt, dann....“
Einigermaßen erstaunt über die Weisheit des Katzenviehs fragte ich ihn einmal, wo er denn herkäme, wo er solcherlei Wissen her hätte.
„Österreich“, antwortete der Kater. „Aber in Menschenjahren bin ich immerhin vierundachtzig, das läppert sich. Schau mich nicht so an, was hast du erwartet? Etwa Ägypten? Oder, noch besser, Neu-Katzedonien? Katzachstan?“
Der Kater ist ein Zyniker, man soll es nicht beschönigen. Aber mit der Zeit habe ich seine quengelnde, satirische, bissige, mieselsüchtige und durchaus auch nervige Art liebgewonnen, vor allem seit er mir jenes Wort genannt hat. Jenes Wort, das ich ihnen, lieber Leser, nun nicht mehr länger vorenthalten will.
Es lautet:
DEFLORIERE
Ich sage „der“ Kater, weil er nicht „mein“ Kater ist. Der Stiefpapa hat ihn gefunden, die Oma hat ihn aufgenommen und der Opa flucht, wenn das schwarze Teufelsvieh auch nur in seine Nähe kommt.
Die Oma hat ihn „Cäsar“ genannt, nach dem Kater, den wir kein halbes Jahr zuvor durch eine letale Begegnung mit einer Stoßstange verloren hatten. Das schien mir damals irgendwie ... unfair. Dem Andenken des ersten Katers nicht würdig. Vor allem, weil mir dieser Kater vom ersten Augenblick an unsympathisch war. Ich habe dieses Vieh inzwischen liebgewonnen, aber noch nie im Leben „Cäsar“ genannt. Wozu überhaupt einem Tier einen Namen geben, dass sowieso nicht hört, wenn man ruft.
Eines Tages saß ich vor dem Fernseher in einem dieser wahnsinnig bequemen Fernsehsessel aus den Siebzigern, bei denen man froh ist, darauf zu sitzen, da man sie sonst ansehen müsste. Der Kater sprang auf meinen Bauch, glotzte mich an, begann ohne ersichtlichen Grund zu schnurren, fiel um, rollte sich zusammen und schlief ein. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war es um mich geschehen.
Etwa ein Jahr später sprach er mich das erste Mal an. Wieder saß ich in jenem Sessel, wieder sprang mir der Häusltschik auf den Bauch. Er glotzte mich aus viel zu großen Augen, als selbst für eine Katze gesund sein kann, an und sagte: „Wie alt bist du?“
„Sechzehn“, sagte ich. Ich war nicht überrascht, dass ein gemeines Haustier mich auf einmal ansprach. Dieser Kater hatte von Anfang an viel zu intelligent auf mich gewirkt, was, wie ich jetzt erkannte, auch der Grund für meine anfängliche Antipathie war.
„Wieso?“
„Du bist ein Wappler“, stellte der Kater fest.
„Entschuldige mal, habe ich dir irgendwas getan, oder ...“
„Nein, das nicht, bist ein netter Kerl“, widersprach der Kater. „Aber heute ist Samstag und du sitzt zuhause und ziehst dir irgendwelchen Mist im Fernsehen rein. Bleibst lang auf und schaust dir Softsex-Filme an. Gibt’s da nicht mehr?“
„Keine Ahnung . Ich ... zum weggehen braucht man Geld ...“
„Völliger Schaß. Wenn du nur wolltest ...“
„Also, Moment mal, ja. Du willst mir was erzählen? Du bist doch noch keine zwei Jahre alt.“
„Und habe schon mehr Kinder gezeugt, als du jemals zu Gesicht bekommen wirst.“
„Läuft es darauf hinaus? Sex?“
Der Kater schien perplex. Ein erstaunlicher Anblick, selbst wenn man die Feinheiten der Katzenmimik kennt.
„Natürlich läuft es darauf hinaus, du Depp. Du bist doch noch in der Pubertät, oder?“
„Ich ziehe es vor, von mir nicht als Pubertierendem zu denken, herzlichen Dank.“
„Dann bist du halt nicht mehr in der Pubertät, aber das macht keinen Unterschied. Glaubst du es wird später besser? Doch, du hast recht, es wird besser, aber nur deswegen, weil du es unter Kontrolle hast ... mehr oder weniger.“
Ich war regelrecht verwirrt. Zuerst redete das Haustier mit mir und jetzt versuchte es auch noch mir Ratschläge in Sachen Liebe zu geben.
„Besser? Kontrolle? Ich weiß nicht was du ...“
„Stell dich nicht dümmer als du bist. Obwohl ich zugeben muß, dass du nicht wirklich einer von den Blitzkneißern bist. Sei froh, dass du wenigstens Hände hast. Ihr lasst mich ja nie aus dem Haus und da ich keine Hände habe, muß ich mit flauschigen Decken vorlieb nehmen.“
Ich begriff erst nach einigen Momenten was er eigentlich meinte, aber dann färbte sich mein jugendlicher Teint rosig.
„In deinem Alter, mein Lieber“, fuhr der Kater fort, „ist die Onanie dein bester Freund. Du brauchst dich dafür nicht zu genieren, es liegt in der Natur der Sache.“
Den Rest meiner Mannwerdung verbrachte ich nach diesem Ratschlag recht unbeschwert.
Zehn Jahre später kam ich von der Arbeit nach Hause, warf alles außer meiner Unterhose von mir und flegelte mich in den Fernsehsessel, um mich von Wellen staatlich subventionierter Blödheit berieseln zu lassen. Wieder sprang mir der Kater auf den Bauch.
„Ach, laß das doch“, sagte ich. „Heute ist es zu heiß zum schmusen. Vor allem, weil du ein Fell hast.“
„Halts Maul, du Schwuchtel.“
Seit der Kater die zehn Jahre überschritten hatte, war er unleidlich geworden. Katzen werden in dem Alter normalerweise anhänglicher, aber dieses besondere Exemplar hatte das Gefühl mich beleidigen zu müssen, seit es zwei war. In letzter Zeit allerdings war er unerträglich und das ging mir langsam über die Hutschnur.
„Hör mal zu, du flohverseuchter zeckengespickter Fetzen Fell!“, rief ich, rechtschaffen empört. „Es gibt überhaupt keinen Grund, dass du...“
Da bemerkte ich des Katers Blick. Wer Comics liest, der weiß, was Batman für eine Wirkung auf andere Charaktere in seinem Universum hat, selbst auf andere Superhelden. Ich habe ein Heft in dem Superman das Flederohr als „gefährlichsten Mann der Welt“ bezeichnet. Wer in Batmans Augen geblickt hat, wenn er unzufrieden mit einem ist, der hat eine Ahnung davon, wie der Kater mich jetzt ansah. Folgerichtig verstummte ich.
„Hast du inzwischen wieder eine Alte?“
„Nein.“ Ich verkniff mir das zwischen den Lippen hervordrängende „Sir“.
„Wie lange bist du jetzt solo, zwei Jahre?“
„Ja.“
„Schwuchtel.“
„Aber ich kann doch gar nichts dafür“, wagte ich zu widersprechen. „Es ist ja nicht so, dass ich es nicht versuche, aber irgendwas mache ich falsch. Wenn ich versuche lustig zu sein, will die entsprechende Frau einen ernsthaften Typen, wenn ich den Sensiblen raushängen lasse, will sie einen echten Kerl und wenn ich auf den Tisch haue, dann ist `verständnisvoll` angesagt. Soll einer mal die Frauen verstehen.“
„Ich geb dir gleich ein paar Watschen“, schmetterte der Kater meine Einwände ab. „Jammer hier nicht rum, mach endlich was. Das ist ja nicht mit anzusehen. Sechsundzwanzig Jahre und redet mit seiner Katze!“
„Ach ja? Wenn du so schlau bist, dann gib mir doch einen Rat! Aber nein, du lümmelst nur auf meinem Bauch rum und scherst dich einen Dreck um meine Gefühle! Glaubst du ich finde es lustig ständig allein zu sein? Glaubst du ich hätte nicht viel lieber eine menschliche Gefährtin?“
Der Kater taxierte mich mit eiskaltem Blick. Irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck sagte mir, dass ich entweder einige allzu freche Worte bereuen, oder eine tiefe Weisheit empfangen würde.
„Hmja“, murmelte der Kater. „Ich nehme an, dass ich dir durchaus einen Rat geben kann, schließlich hast du mich durchgefüttert und alles. Aber ich glaube, du wirst dich in den Arsch beißen, wenn du hörst, was ich dir zu sagen habe. Du hast diesen Trick nämlich schon selbst angewandt und das mit großem Erfolg.“
„Ja? Sprich, machs nicht so spannend.“
Der Kater sagte nur ein einziges Wort und nachdem ich es im Wörterbuch nachgeschlagen hatte, biß ich mich tatsächlich in mein zweitedelstes Körperteil. Ich bin recht gelenkig.
Trotzdem, wie der Kater versprochen hatte, lief plötzlich alles wie am Schnürchen. Ich bin noch immer solo, verstehen sie mich nicht falsch, aber ich sehe mich imstande, mein Singledasein zu genießen, was beileibe nicht jeder von sich behaupten kann.
Sie, werter Leser, werden sich nun fragen, wie dieses geheimnisvolle Wort denn nun gelautet haben mag, was ich gut verstehen kann. Lange habe ich mit mir gerungen, ob ich ein derart mächtiges Geheimnis preisgeben darf oder nicht, aber da früher oder später eh jeder von selbst drauf kommt, will ich es ihnen nicht vorenthalten.
Der Kater sagte damals nur ein Wort und ich verstand ihn, aber da nicht jeder mein Einfühlungsvermögen besitzt, sei hier erwähnt, dass man vor dieses Wort am besten einen Satz setzt, welcher folgendermaßen lautet: „Wenn du willst, dass sich eine Frau in dich verliebt, dann....“
Einigermaßen erstaunt über die Weisheit des Katzenviehs fragte ich ihn einmal, wo er denn herkäme, wo er solcherlei Wissen her hätte.
„Österreich“, antwortete der Kater. „Aber in Menschenjahren bin ich immerhin vierundachtzig, das läppert sich. Schau mich nicht so an, was hast du erwartet? Etwa Ägypten? Oder, noch besser, Neu-Katzedonien? Katzachstan?“
Der Kater ist ein Zyniker, man soll es nicht beschönigen. Aber mit der Zeit habe ich seine quengelnde, satirische, bissige, mieselsüchtige und durchaus auch nervige Art liebgewonnen, vor allem seit er mir jenes Wort genannt hat. Jenes Wort, das ich ihnen, lieber Leser, nun nicht mehr länger vorenthalten will.
Es lautet:
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