wenn du erfrierst (gelöscht)

stella.m. r.

Mitglied
wenn du erfrierst

in unserer gesellschaft ist es ueblich seine gefuehle abzuspalten, um sich allein mit dem verstand zu indentifizieren.
die meisten menschen sind so von ihrem denken beherscht, dass sie es nicht mal fuer eine minute stoppen koennen. so ist die beherrschung des vestandes immer noch den meistern vorbehalten.

doch ab und zu merken wir, dass wir nur funktionieren und nicht wirklich leben. ;)
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe stella,

ich habe jetzt mal den Text für mich in die Ich-Form übersetzt, aber da klingt er nach herzzerreißender Mitleid-Suche. Das kann man nicht aushalten. So wie er jetzt da steht klingt er völlig undifferenziert nach erhobenem Zeigefinger und auch Deine eigene Antwort unter dem Text klingt total nach Verallgemeinerung, so als wüsstest Du allein, wie es in der Welt zugeht, aber Andere wissen es nicht.

Ich schreibe Dir das hier, damit Du Dir die schlechten Bewertungen erklären kannst.

Wenn Du das Thema: "Menschen verdrängen häufig ihre Empfindungen" in aller Kürze und großer Einfachheit mit Hilfe von ein oder zwei Metaphern bearbeiten würdest, könnte noch etwas Brauchbares daraus werden.

Vielleicht fällt Dir ja dazu etwas ein. Einen ganz allgemeinen Rat könnte ich Dir auch noch geben: Lies viel Lyrik von vielen verschiedenen Autoren. Irgendwann bekommst Du dann vielleicht doch den richtigen Dreh.

Lass Dich nicht entmutigen!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
A

Architheutis

Gast
Hallo stella,

ich muss mich Vera-Lena anschliessen. Hinzufügen möchte ich noch den Einwand, dass Du 13 Strophen aufwendest, um immer das Selbe zu sagen. Das hält einfach kein Mensch aus, der Lyrik lesen möchte. Ver-Dichtung heisst vor allem, das Wesentliche in aller Kürze zu schildern. Metaphern schenken uns einen neuen Blick auf die Welt. Hieran mangelt es Deinem Text in jeder Hinsicht.

Dein LyrIch nimmt die Sicht eines Weltverstehers ein und blickt daher von oben auf den Leser herab. Dass er sich das aber nicht im Ansatz leisten kann, muss man nicht weiter vertiefen.

Ich kann mich dem Rat nur anschliessen: Such die Kernaussage des Textes, verwurstel ihn mit 2 Metaphern, und fertig. In diesem Falle blieben uns zumindest 12 Strophen grausamster "Lyrik" erspart.

Sorry, aber schönere Worte wollen mir nicht entfleuchen. Auch nicht zum zweiten Advent. Harte Worte wähle ich deshalb, weil Du dir es einfach machst: Einfach alles aufschreiben, was einem einfällt. Nichts streichen, nichts überdenken, überarbeiten und ins Lyrische wandeln. Nicht einmal die Rechtschreibfehler sind dir die Mühe einer Korrektur wert.

So geht das einfach nicht. Schreiben heisst, sich zu mühen. Das gilt gerade für Ungeübte (wie auch ich es einer bin). Der Leser darf einen fertigen Text erwarten. Bei Deinem Text wird man von einem lehrerhaften LyrIch erschlagen, dessen Gedanken unklar, einfältig und sorgfaltlos gewählt sind.

WAS außer Verärgerung soll ich unter diesen Bedingungen denn bitte beim Lesen empfinden?

Gruß,
Archi
 

stella.m. r.

Mitglied
hallo liebe vera- lena und lieber archi,

natuerlich wollte ich euch nicht veraergern und schon gar nicht mit dem zeigefinger kommen. (uebrigens, ich zaehle mich auch nicht zu den meistern). ich habe wirklich nicht damit gerechnet, dass mein text so ankommt.

ich machte eine erfahrung und ich versuchte meine empfindungen und gefuehle in worte zu fassen und damit gab ich mir echt muehe. es war aber nicht meine absicht ein gedicht zu schreiben, ehrlich gesagt es ergab sich so.
sich mitzuteielen ist fuer mich oft: "mir geht es auch so wie dir " oder "kennst du dies, wie geht es dir damit?"

ich sehe schon, dass moderne werke kurz gefasst sind und sich aller unnoetigen schnoerkel entledigen. manche gefallen mir, aber viele kommen mir sehr fremd vor.
nun ich dachte, dass es wie bei der malerei oder bei der musik ist und vieles nebeneinander liegen kann. der eine begeistert sich tatsaechlich fuer schlager, fuer den anderen ist es klassik und, und ......
fuer jeden ist es etwas anderes.....

ich danke euch sehr fuer eure erklaerung und fuer die muehe die ihr aufgewendet habt.

liebe gruesse eure stella
 
A

Architheutis

Gast
Liebe Stella,

lass Dich nicht entmutigen, auch nicht von klarer Kritik. Wir alle sind Lernende. Es geht nicht darum, einem gewissen Stil zu entsprechen ("moderne Werke", wie Du es ausdrückst). Wenn Dein Stil ein ausschweifender, gefühlsbetonter ist, dann ist das halt Dein Stil.

Es geht aber darum, Deine Gedanken klar, präzise und ausgearbeitet dem Leser vorzulegen. Das fängt an bei schlichtem Korrekturlesen und hört auf, überfüssiges zu streichen. Auch ein "Text direkt aus dem Herzen" will in eine handwerklich gute Form gegossen werden.

Meistens hilft es, den ersten Entwurf ein paar Tage zur Seite zu legen. Wenn man mit etwas Abstand den eigenen Text erneut liest, fallen einem oft Sequenzen auf, die zu gewollt, zu überladen, zu üppig, zu *schwülstig* und/oder doppelt-gemoppelt sind.

Eigentlich ist es der richtige Weg, eine erste Empfindung niederzuschreiben. Ich weiß nicht, ob man Gedichte herbeidenken kann, also mit Vernunft. Sind es nicht vornehmlich Empfindungen, die ein Gedicht ausmachen? Der Kopf stört wohl bei der Findung eines lyrischen Gegenstandes. Der Kopf ist aber bei der Werdung unabdingbar. Hieran hat Dein Text scheinbar gelitten. Vielleicht melden sich hierzu mal geneigte Theoretiker zu Wort und entkräften/bestätigen meine Annahme?

Ich finde es falsch, dass Du den Text gelöscht hast. An solch misslungenen Texten nochmal zu arbeiten, selbst hart damit ins Gericht zu gehen und sich wirklich zwingen, daraus noch was halbwegs Gelungenes zu formen: Das übt.

Mach Dir nichts draus, auch ich habe derartige Kritik schon hinnehmen müssen. Und wir beide sind bei Weitem nicht die Einzigen hier. Wer keine Fehler macht, macht wohl alles falsch. Klingt unlogisch, ist bestimmt auch so. :)

Von daher: Nur Mut, es geht um Leidenschaft.

Gruß,
Archi
 

stella.m. r.

Mitglied
.....also lieber architheutis :)
nochmals vielen dank fuer die wirklich konstruktive kritik.

ich denke, ich weiss jetzt was du meinst. aber diese "handwerkliche gute form", die fehlt mir einfach.
sei es die geringe schulbildung, dass ich zwar viel lese aber mich jetzt erst fuer lyrik interessiere, oder was weiss ich....

aber ich entdeckte jetzt die schreibwerkstatt. das koennte fuer mich der richtige platz sein. ich werde es ausprobieren.

....und manchmal ist eine harte kritik heilsamer und liebevoller als ein schmeicheldes kombliment.

in diesem sinne,
hoffe ich treffe dich wieder

und mit lieben gruessen

deine stella ;)
 
A

Architheutis

Gast
Liebe Stella,

das mit der Werkstatt ist eine gute Idee. Da findest Du auch mich wieder. :)

Eine gewisse Schulbildung ist sicher nicht hinderlich. Ob Grundvoraussetzung, lasse ich mal mit erheblichen Bedenken dahingestellt.

Es gibt keine also keine Ausreden, keine Gedichte zu schreiben. :)

Bis bald,
Archi
 



 
Oben Unten