Wie gehabt

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H

HFleiss

Gast
Da irrt sich der Dichter aber mächtig gewaltig und verirrt sich in den Klüften der Tiefenpsychologie. Ich stell mir nur vor, wie es gelaufen wäre, hätten wir 1989 alle zusammen erst mal das "Kapital" eines gewissen Marx gelesen.

Gruß
Hanna
 

Svalin

Mitglied
Hallo Hanna,

Mich macht das nachdenklich: Wenn schon wir beide, die sowohl den Ort, dieselbe Vergangenheit als auch den gleichen Text vor Augen haben, nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, welches Licht wirft das dann auf das >uns<, von dem hier die Rede ist?

Viele Grüße
Martin
 
H

HFleiss

Gast
Weiß nicht, Martin. Kenn deine Vergangenheit nicht.

Gruß
Hanna
 
M

Micha v.d. Rosenhöhe

Gast
Also Hanna,

das da wieder ein Konsumtempel die Pforten öffnet, na ja sei es drum. Besser als ein Denkmal. Aber mal jenseits der etwas desillisionierten Melancholie des Protas, gefiel mir ausdrücklich der Weg, den die Gedanken zurücklegten. So ist es auch bei mir oft, wenn ich jogge oder eben irgendwo rumspaziere. Das gefiel mir und zeigt mir auch das Menschen gern strukturiert denken, selbst wenn sie meinen sie denken an nichts. Ansonsten emfinde ich das Gedicht für mich trostlos.

Lg
Micha
 
H

HFleiss

Gast
Da hast du recht, Micha. Erheiternd ist dieses Gedicht nicht, schon gar nicht versucht es Harmonie herzustellen (da würde ich doch eher einen Groschenroman schreiben), es wäre völlig verfehlt, derartiges von mir zu erwarten, wenn ich durch Ostberlin laufe. Ich habe aufgeschrieben, was ich sehe und was ich mir dabei denke. Dass das nicht immer aufbauend sein kann, liegt nicht an mir, sondern an den Gegebenheiten.
Das Sein bestimmt eben das Bewusstsein und nicht das Bewusstsein das Sein, wie man uns heute einreden will. Doch die Verhältnisse sind nicht so, um mal ein Wort von Brecht zu gebrauchen.

Lieben Gruß
Hanna
 

Svalin

Mitglied
Hallo Hanna,

Weiß nicht, Martin. Kenn deine Vergangenheit nicht.
Zumindest scheinen mir bestimmte sprachliche Eigenheiten vertraut: neben der ideologischen Notation in "die uns nicht gehören" ist es z.B. das kollektive Denken. Damit ist die Pointe m.E. ein spezielles Abbild ostdeutscher Befindlichkeit. Was es in meinen Augen schwierig macht, diesen Text wirklich bis zum Ende mitzugehen. Viele Leser haben sich hier dem >flüssigem Gedankenstrom mit Hintersinn/Symbolik< anvertraut, um ein Stück weit darin mitzuschwimmen. Zu den gefühlten Größen Wohlstandsgefälle, Ungerechtigkeit und Frustration reicht es bei allen. Die Identitäts-Aspekte Entwurzelung und Fremdbestimmung fanden da schon weniger Beachtung. Ich hoffe einfach, dass du mit diesem Text annähernd so verstanden wurdest, wie es dir wichtig war. Mehr bleibt mir hier nicht zu sagen übrig.

Viele Grüße
Martin
 
H

HFleiss

Gast
Nein, sehe ich nicht so. Hier ist viel Gefühl, manchmal geglückter Metapher, auch recht viel Gefühl reiner Innerlichkeit, aber darüber hinaus gibt es meines Wissens wenig bis nichts.

Gruß
Hanna
 



 
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