Wie ich dem Tod begegnete
Nebenan lachten sie und sangen ausgelassen. Ich hatte mich in die Bibliothek geflüchtet, mir war ein wenig übel und ich glaubte kurz vor einer Ohnmacht zu stehen. Ich setzte mich in die dunkelste Ecke, niemand sollte mich sehen, niemand Fragen stellen. Während ich versuchte meine Atemzüge zu kontrollieren und den Kopf in meine Hände vergrub, betrat ein junges Mädchen die Bibliothek. Ich bemerkte sie erst nicht, nur ihr Weinen verriet ihre Anwesenheit. Ich erschrak und lehnte mich lautlos in die Dunkelheit meiner Ecke. Ich wollte zu ihr gehn, sie tröstend umarmen, aber das ging nicht. Ich könnte doch nicht einfach, in meinem Zustand, schließlich sah ich sie zum ersten Mal und was sollte ich sagen, ich der in dunkle Ecken flüchtet. Sie ging zu einem Fenster und öffnete es. Die frische nach Regen duftende Luft streichelte sie und tanzte in ihrem Haar. Sie schloß die Augen und atmete tief ein. Was war nur geschehen fragte ich mich, als ich wiedermals erschrak, ein kleines Kind auf einem Dreirad fuhr an mir vorüber. Es hatte eine kleine Klingel in der Hand, mit der es schellte. Ich blickte ihm verwundert hinterher, wie es stumm, ohne mich anzusehen, durch die Wand ins nächste Zimmer fuhr. Verstört von diesem Anblick rieb ich mir die Augen, als ich mich wieder umwandte, war sie verschwunden. Ich rannte nervös zum Fenster. Das Mädchen lag regungslos auf der Straße. Eine Zeitlang blickte ich starr auf ihren Körper, bis ich mich mit aller Kraft von ihrem Anblick losreißen konnte. Erst jetzt fiel mir die Stille auf. Das Gelächter der feiernden Gesellschaft war verstummt und der Wind hatte sich gänzlich gelegt. Die Stille war so vollkommen, dass ich nicht einmal meinem Atem hörte. Nein, ich atmete nicht mehr! Ich schaute an mir herab, meine Hände hatten sich schützend auf meinen Brustkorb gelegt. Ich geriet nicht in Panik. Ich schnappte nicht nach Luft. Ganz im Gegenteil, ich war völlig ruhig und eine unbändige Sehnsucht überkam mich. Als hätte ich es geahnt, hörte ich das Schellen des Kindes in weiter Entfernung. Im nächsten Moment hatte sich das Schellen schon bedrohlich genähert. Mein Blick verschwamm und ich erkannte die Umrisse des Kindes, vielleicht ein zwei Meter vor mir. Dann wurde mir schwarz vor Augen. Als ich erwachte, sah ich in die Gesichter einiger Partygäste die sich um mich versammelten. Der Tod hatte sich einen Scherz mit mir erlaubt, doch die bleichen Gesichter verrieten die Ernsthaftigkeit mit der er das Mädchen behandelte.
Nebenan lachten sie und sangen ausgelassen. Ich hatte mich in die Bibliothek geflüchtet, mir war ein wenig übel und ich glaubte kurz vor einer Ohnmacht zu stehen. Ich setzte mich in die dunkelste Ecke, niemand sollte mich sehen, niemand Fragen stellen. Während ich versuchte meine Atemzüge zu kontrollieren und den Kopf in meine Hände vergrub, betrat ein junges Mädchen die Bibliothek. Ich bemerkte sie erst nicht, nur ihr Weinen verriet ihre Anwesenheit. Ich erschrak und lehnte mich lautlos in die Dunkelheit meiner Ecke. Ich wollte zu ihr gehn, sie tröstend umarmen, aber das ging nicht. Ich könnte doch nicht einfach, in meinem Zustand, schließlich sah ich sie zum ersten Mal und was sollte ich sagen, ich der in dunkle Ecken flüchtet. Sie ging zu einem Fenster und öffnete es. Die frische nach Regen duftende Luft streichelte sie und tanzte in ihrem Haar. Sie schloß die Augen und atmete tief ein. Was war nur geschehen fragte ich mich, als ich wiedermals erschrak, ein kleines Kind auf einem Dreirad fuhr an mir vorüber. Es hatte eine kleine Klingel in der Hand, mit der es schellte. Ich blickte ihm verwundert hinterher, wie es stumm, ohne mich anzusehen, durch die Wand ins nächste Zimmer fuhr. Verstört von diesem Anblick rieb ich mir die Augen, als ich mich wieder umwandte, war sie verschwunden. Ich rannte nervös zum Fenster. Das Mädchen lag regungslos auf der Straße. Eine Zeitlang blickte ich starr auf ihren Körper, bis ich mich mit aller Kraft von ihrem Anblick losreißen konnte. Erst jetzt fiel mir die Stille auf. Das Gelächter der feiernden Gesellschaft war verstummt und der Wind hatte sich gänzlich gelegt. Die Stille war so vollkommen, dass ich nicht einmal meinem Atem hörte. Nein, ich atmete nicht mehr! Ich schaute an mir herab, meine Hände hatten sich schützend auf meinen Brustkorb gelegt. Ich geriet nicht in Panik. Ich schnappte nicht nach Luft. Ganz im Gegenteil, ich war völlig ruhig und eine unbändige Sehnsucht überkam mich. Als hätte ich es geahnt, hörte ich das Schellen des Kindes in weiter Entfernung. Im nächsten Moment hatte sich das Schellen schon bedrohlich genähert. Mein Blick verschwamm und ich erkannte die Umrisse des Kindes, vielleicht ein zwei Meter vor mir. Dann wurde mir schwarz vor Augen. Als ich erwachte, sah ich in die Gesichter einiger Partygäste die sich um mich versammelten. Der Tod hatte sich einen Scherz mit mir erlaubt, doch die bleichen Gesichter verrieten die Ernsthaftigkeit mit der er das Mädchen behandelte.