Wie werde ich als Schriftsteller reich und berühmt....

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Fea

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abstract...steht nicht am Anfang meines Beitrages, daß das Produkt gut sein muss? Oder hast du da was missverstanden, ausserdem waren es nur Tipps für Leute, die mit BOD verlegen, also keinen Verlag hinter sich haben.

Und wie du deinen Roman an einen Verlag bringst, ist einfach...du musst als Newcomer besser sein als der Rest. Sprich, dein Manuskript muss einen Lektor umhauen, auf den ersten zwei Seiten, mehr lesen die in der Regel nicht.

Dann das Format, sechzig Zeichen, dreissig Zeilen, Abstand anderhalb. Seitenzahlen oben mittig anbringen. Links genügend Rand lassen zum eventuellen Abheften, rechts genügend Rand lassen für Bemerkungen.
Unten am Seitenrand Name und Telefonnr. klein vermerken, damit käme der Stapel durcheinander, man weiss von wem es ist. Zusammen mit einem kurzen Anschreiben, das auf einer Seite Platz haben sollte und einem Expose wegschicken.


Den Verlag heraussuchen, zu dem dein Manuskript passt. Also wenn dort kein SF verlegt wird, dann hat es wenig sind, wenn du einen Science Fiction Roman einsendest. Er muss ins Verlagsprogramm passen. Auf viele Absagen gefasst machen und solange nicht aufgeben, bis es klappt. Wenn dein Buch gut ist, dann wird es auch irgendwann mal einer erkennen...

Das ist der Weg, wenn du kein Vitamin B hast oder schon ein namhafter Autor bist.

Die Aufzählung ist ohne Gewähr und wenn jemand noch was weiss oder ich mich geirrt habe..bitte dazu schreiben.
 

abstrakt

Mitglied
Vielen Dank, Fea, Deine Auflistung entspricht ungefähr den Tips, die ich schon von anderen bekommen habe. Es gibt Leute, die raten, nur einen Auszug von etwa 10 Seiten an den Verlag zu schicken. (Das ist vielleicht gar nicht dumm.) Außerdem sollte man versuchen, bereits Auszüge in renommierten Literaturzeitschriften wie Edit unterzubringen.
 

abstrakt

Mitglied
Manuskript-Layout

Die üblichen Vorgaben für Manuskripte stammen doch ganz offensichtlich noch aus Schreibmaschinen-Zeiten: 60 Zeichen pro Zeile, davon 30, Zeilenabstand 1.5. Wenn man aber mit einer Textverarbeitung arbeitet und den dort üblichen proportionalen Zeichensätzen, dann paßt viel mehr auf eine Seite. Ist das so schlimm? Und welche Schriftart sollte man verwenden? (Man müßte ja bspw. Courier verwenden, um die Anzahl der Zeichen pro Zeile optimal zu kontrollieren.) Sollte man Blocksatz oder Flattersatz einstellen?
 

Fea

Mitglied
Man sollte Flattersatz verwenden, Blocksatz mag bei Briefen gut kommen, aber bei einem Manuskript ist es hinderlich, da er die Zeilenumbrüche verfälscht.

Und mehr wie die üblichen 1800 Anschläge draufpacken, würde ich lassen. Es ist das Maß für die Bücher. Packst du mehr drauf, auch wenn mehr Platz ist, dann kann der Lektor gar nicht erkennen, wieviele Seiten es wirklich hat.
z.B. du hast 300 Seiten dem Verlag geschickt und mehr draufgepackt, dann ist das schlecht, dann können es im Satz leicht 500 werden! Das würde den Verleger kaum freuen.

Unbekannte Autoren sollten sowieso, nie mehr wie 300 Seiten, á 1800 Anschläge einsenden. Weil mit dieser Seitenzahl kann man es noch als günstigeres Paperpack verkaufen.

Schrift...am besten Courier, Times New Roman, 10-12 Schriftgrösse.


Ich weiss nicht mehr ob das alles ist, denn ich habe es nicht mehr so ganz im Kopf.
Wir mussten mal eine Marktstudie für einen grossen Verlag machen, da hatte ich Gelegenheit mal ein paar Lektoren zu löchern.

Wenn es jemand besser weiss, dann bitte reinschreiben....
 

ex-mact

Mitglied
Moin,

> Die üblichen Vorgaben für Manuskripte stammen doch ganz
> offensichtlich noch aus Schreibmaschinen-Zeiten

Richtig. Da man aber Richtwerte braucht, sind eben diese Werte so wichtig: es sind ca-Angaben, an denen man sich sehr leicht orientieren kann.

Dabei darf nicht vergessen werden: die Formulierung 1800 Zeichen pro Seite heisst, daß INKLUSIVE aller Leerräume (Weissflächen) 1800 Zeichen draufgingen. Da die Seite aber nunmal aus Absätzen besteht (bestehen sollte - rund 20% aller Manuskripte, die wir bekommen, sind VÖLLIG absatzfrei geschrieben. Die Autoren finden das wohl modern - nun, sie landen auch in einem sehr modernen Mülleimer. Und hier geht der Satz nun weiter...) sind natürlich sehr viel weniger Zeichen auf der Seite. Für ein Buch kann man mit 1300-1500 Zeichen MAXIMAL pro Seite rechnen. Auch das sollte nur als Richtwert verstanden werden...

> Man sollte Flattersatz verwenden, Blocksatz mag bei Briefen
> gut kommen, aber bei einem Manuskript ist es hinderlich, da
> er die Zeilenumbrüche verfälscht.

Ich glaube, hier verwechselst Du Flatter- und Blocksatz. Blocksatz ist rechts- und linksbündig, Flattersatz nur linksbündig. Flattersatz wird in Briefen verwendet, da er das Halten der Zeilen erleichtert. Blocksatz wird in "Publikationen" verwendet, da er ein "ruhigeres" Layout ermöglicht. Für die Textprobe an einen Verlag ist beides denkbar, solange...

> Schrift...am besten Courier, Times New Roman, 10-12
> Schriftgrösse.

... das nicht _so_ gemacht wird. Courier gehört nicht in die Textprobe (Courier ist ein Block-Zeichensatz, nicht proportional und daher schlecht leserlich). Schriftgröße 10 ist zu klein, 12 ist der Richtwert. Üblich ist ein Antiqua-Schrifttyp (also Buchdruck-Type) wie Times, Bookman etc.

> Unbekannte Autoren sollten sowieso, nie mehr wie 300
> Seiten, á 1800 Anschläge einsenden. Weil mit dieser
> Seitenzahl kann man es noch als günstigeres Paperpack
> verkaufen.

Nach "Weil" folgt - ohne Doppelpunkt - nie ein Hauptsatz.

Unbekannte Autoren sollten, genau wie bekannte Autoren, dem Verlag nur nach Aufforderung Texte mit mehr als 3 Seiten Umfang schicken. Und kommt die Aufforderung, WEISS der Verlag mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits, um wieviele Seiten es sich beim Manuskript handelt - und kann entsprechend den Autor "voreichen".

Paperbacks können auch problemlos 800 Seiten fassen (siehe moderne Fantasy). Diese Beschränkung auf 300 Seiten aufgrund der Publikationsmethode sollte man nicht machen. Richtig ist aber, daß Bücher mit mehr als 300 Seiten in der Produktion deutlich teurer sind als solche bis 300 Seiten (wobei - wieder - dieser Wert sehr vage zu verstehen ist). Allerdings lohnt es auch nicht, Romane mit 80 Seiten anzubieten, wie dies oft getan wird.

Auch hier gilt: der angehende Autor muss sich VORHER erkundigen, in welcher Form der angeschriebene Verlag veröffentlicht. Ist es ein Taschenbuchverlag (wie Blanvalet, Bastei Lübbe etc), dann gilt es zu sehen, welchen Umfang die Titel der anvisierten Reihe haben. In Blanvalet Fantasy dürften kaum 200-Seiten-Titel veröffentlicht werden.
 

abstrakt

Mitglied
Nochmal zu Schriftgröße etc.

Wenn ich 1800 Zeichen (inkl. Leerzeichen) bei Schriftgröße 12pt und anderthalbfachen Zeilenabstand in Times New Roman auf einer DIN A4-Seite unterbringen will, dann ist doch bestimmt die Hälfte der Seite leer. Es gibt oben und unten einen ziemlich großen Abstand zwischen Text und Seitenrand und der Abstand zum rechten Rand muß auch recht groß gewählt werden. Oder täusche ich mich da?

Müßen leere Zeilen (zwecks Absatzformatierung) ebenfalls mitgezählt werden (beim 30-Zeilen-Limit)?

Und proportionale Zeichensätze machen die Kalkulation von 1800 Zeichen bei 30 Zeilen doch fast unmöglich, oder nicht? (Ich denke hierbei an Word-Dokumente.)
 

ex-mact

Mitglied
ich habe ja versucht, es zu erklären. Die Zahlen sind SCHÄTZWERTE, die eine grobe Richtung vorgeben.

Nimm mal ein Buch in die Hand.

Zähl die Zeilen (sind meist ca. 35, nicht nur 30).

Zähl in einigen VOLLEN Zeilen die ZEICHEN (also inkl. Leer- und Saztzeichen).

Mach das auf ein paar Seiten, bilde die Mittelwerte.


Nun hast Du einen weiteren Schätzwert. Diesen könntest Du mit den von mir angegebenen Zeichen (weniger als 1800) vergleichen.

Es geht darum, daß sich diese Textmenge eingebürgert hat und ALLE, die mit Büchern und deren Produktion zu tun haben, diese Werte verwenden. Warum also diese groß hinterfragen? Sie tun niemandem weh. Halt' Dich einfach (ungefähr) dran - und gut.
 

Fea

Mitglied
hi mact,

bei Block und Flattersatz bin ich mir sicher, daß ich das nicht verwechselt habe. Ich habs aus erster Hand, das einem Lektor "roher" Text lieber ist als formatierter. Aber kann jeder machen wie er will...

Natürlich gibts auch Paperback von 800 Seiten und mehr...die sind wie du richtig sagst, teurer als ein Paperback von ca 350 Seiten. Und da haben wir das Problem, daß der Leser nicht so gerne bereit ist, für einen unbekannten Autor soviel Geld auszugeben. Das belegen einige Marktstudien. Deshalb lieber beim ersten Manuskript die 300 Seiten Marke nicht überschreiten, natürlich kann man auch trotzdem seine 1000 Seiten Werke einschicken oder auch nur eine Übersicht...bleibt jedem selbst überlassen.
Unterschreiten ist natürlich kein Problem....


Und sorry für meine Rechtschreibung....ich kenn die Regeln..meine Finger sind nur manchmal zu schnell dafür und ausserdem bin ich auch öfters mal zu faul dazu....


abstract...kannst du dir denn nicht vorstellen, wo man den leeren Platz braucht? Für Anmerkungen des Lektors...!!!
Auch wenn dir das wie Verschwendung vorkommt....machs mit...! Beim Manuskript empfiehlt es sich, die Regeln einzuhalten....
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Abstract,

Wenn ich 1800 Zeichen (inkl. Leerzeichen) bei Schriftgröße 12pt und anderthalbfachen Zeilenabstand in Times New Roman auf einer DIN A4-Seite unterbringen will, ...
Anderthalbfacher Zeilenabstand ist oft zu wenig. Wenn ich es richtig sehe, ist zweizeilig besser. Noch besser ist es, seinem Text einen festen Zeilenabstand zu verpassen, z.B. 12 pt/24 pt, was zweizeilig entspricht.
Das kann man auch besser mit den anderen Randbedingungen abgleichen. (Seitenränder)

Bei den Fragen der Schriftart ist es manchmal günstig, wenn man vom betreffenden Verlag schon Hinweise hat.

---

Warum so großer Zeilenabstand? Einmal erhält man dann die entsprechende Textmenge pro Seite (Standardseite), ein eher praktischer Grund aber sind Bemerkungen, die Platz finden können.

Soviel ich weiß, sollten die Manuscriptseiten einseitig bedruckt werden, da bin ich aber nicht sicher.

Am besten ist, man erzeugt eine Formatvorlage, ein template, das dann schon alles richtig enthält.
Kritisch können Sonderzeichen sein. Auf diese sollte man extra hinweisen.

Insbesondere, wenn man die Texte "elektronisch" versendet, (auf Diskette oder im Internet) kann es da Probleme geben.

Ein wichtiger Hinweis: jemand anderen das Manuskript prüfen lassen auf Rechtschreib- und Formatierungsfehler. Auch hierfür ist genügend Platz für Korrekturhinweise von Vorteil.

Ein Vorteil, wenn man die Normen einhält, ist: Die Verlage, bzw. Lektoren sehen, dass man sie ernst nimmt.

Viele Grüße von Bernd
 

abstrakt

Mitglied
Vielen Dank für die vielen Hinweise. Ich habe ja gar nicht vor, den Richtwert von 1800 Zeichen zu hinterfragen, eben weil ich das Verlagswesen durchaus ernst nehme. Sonst würde ich mich ja auch hier nicht schlau machen.
 

abstrakt

Mitglied
@mact:

Jetzt kommen wir zwar völlig vom Thema ab, aber genau das, was Du mir da rätst, habe ich mal gemacht: bei Büchern die Zeichen (allerdings ohne Leerzeichen) gezählt. Auffällig ist, daß Buchseiten früher erheblich enger bedruckt wurden. Bei Rolf Dieter Brinkmanns "Keiner weiß mehr" (VÖ 1970) sind bis zu circa 2100 Zeichen (ohne Leerzeichen) auf der Seite (bei 42 Zeilen). Bei Rainald Goetz' "Rave" (VÖ 2001) hingegen sind wir mit circa 1650 Zeichen im "normalen" Bereich.
Hat das vielleicht technische Gründe? Auch scheinen die Taschenbücher heute prinzipiell dicker zu sein als früher: also dickeres Papier. Weiß daß jemand? Ich mag dünnere Taschenbücher eigentlich lieber: die nehmen nicht so viel Platz weg. Mein Buchregal ist bereits riesig und quillt total über.

Bei vielen Belletristik-Neuerscheinungen (auch Hardcover) habe ich den Eindruck, daß da gewollt die Seitenanzahl in die die Länge gezogen wird, um überhaupt noch auf 200-250 Seiten zu kommen. Ich mag zwar dünne Bücher auch lieber, aber das ist doch bescheuert. Bei wissenschaftlichen (Taschen-)Büchern hat man den gegenteiligen Effekt: da wird viel auf eine Seite gequetscht. Die Wissenschaftler haben wohl heutzutage mehr zu sagen als die Literaten.
 
W

willow

Gast
Hallo,

das nenne ich ja mal gute Tipps... obwohl ich viel zu schüchtern wäre, in einem Buchladen meine Bücher zu... was zum Teufel ist das Gegenteil von stehlen???

Ich gebe Monfu recht: Man muss nur verdammt gut schreiben. Aber wer kann das schon. Leider schreibt nunmal die ganze Welt, jeder Teenager kennt die Zeit des Gedichteschreibens und selbst Hartcoreautoren, die täglich mehrere wirklich gute Geschichten schreiben, sind deshalb noch lange keine Schriftsteller. An der Spitze ist eben wenig Platz. Und den Mittelfeldschreibern, die schon verdammt gut sein müssen, um überhaupt eine Chance bei einem Verlag zu bekommen, bleibt meist nichts anderes übrig, als feas Ratschläge zu befolgen oder sich etwas wirklich Originelles einfallen zu lassen, um überhaupt erstmal wahrgenommen zu werden.

Einen schönen Abend noch,

willow
 

ex-mact

Mitglied
Moin,

ich muss da mal eben
Einspruch erheben!
,,Nur perfektes Schreiben''
und niemand würd' leiden -
wie schön wäre das,
doch genügte schon was:
Nicht gar so viel Holz
und'n klein bisschen Stolz
auf vierzig Korrekturen
brächt den Lektor auf Touren.

Mit anderen Worten:

Ich habe mich gerade heute wieder durch einen aufgelaufenen Stapel von Manuskripten und Exposés gewühlt. Und was soll ich sagen? Nahezu alle machen die exakt gleichen stilistischen Fehler (immer gleiche Sätze, SPO Konstruktion, zu viele chaotische Namen, Zeitenfehler, Fokus-Wechsel etc). Wenn denn überhaupt mal ein Anschreiben dabei ist, fehlt garantiert der Name des Autors oder die Adresse - oder ein Bezug zum eingereichten Text. Wenn denn überhaupt mal ein Exposé vorhanden ist, fehlt auf diesem natürlich beides... und es ist lediglich ein Klappentext, kein Exposé.

Was will ich damit sagen? Monfou hat Recht, wenn er sagt: man muss nur perfekt schreiben. Aber das heisst nicht, daß jemand, der nicht perfekt schreibt, keine Chance hat - es heisst lediglich, daß ein Weg zum Erfolg der über das Genie ist. Alle anderen, die nicht a priori perfekt sind (und zu diesen zählen Größen wie Hemmingway und viele andere, die ihre Texte dutzendfach überarbeiteten, einzelne Absätze sogar 40-50 mal!) tun gut daran, den Ansprechpartner im Verlag nicht mit unfertigem Mist zu verärgern. Was ich hier in der Lupe immer wieder, vor ein paar Tagen erst erneut, erlebe (daß auf handwerkliche Kritik die Reaktion kommt, der Text sei durch den Vorgang des Veröffentlichens in der Lupe ,,fertig'' und damit ,,nicht mehr änderungsbedürftig'' ) sollte nicht die Anspruchshaltung sein, wenn man wirklich ,,erfolgreich'' werden will. Der Witz ist: Deutlich über 95% der ,,Autoren'', die einen Text an einen Verlag schicken, haben exakt diese Anspruchshaltung: Ihr Text sei perfekt, so, wie er ist - und sie haben nicht ein einziges Mal Korrektur gelesen (so will es allzu oft erscheinen).

Aber ich will Abstrakt noch eine Antwort geben:

> Auch scheinen die Taschenbücher heute prinzipiell dicker zu
> sein als früher: also dickeres Papier

Es gab früher - genau wie heute - ganz unterschiedliche Bücher und Layouts. Meine Frau hat einen ,,Hanni und Nanni'' Sammelband, der zweispaltig pro Seite mit jeweils rund 90 Zeilen bedruckt ist. Ich finde es unmöglich zu lesen, aber das Buch ist wohl erfolgreich gewesen. Die ,,Standardseite'' kann auf solche unterschiedlichen Format ja keine Rücksicht nehmen - sie stellt lediglich eine Regel dar, auf die man sich im Zweifel jederzeit einigen kann. Wie ein Verlag ein Buch letztlich layoutet, hängt dennoch vom Einzelfall ab.

Und: Ja, es gab früher andere Papiere als heute (moderne hochwertige, säurefreie Papiere sind z.B. alterungsbeständig - was man von vielen Taschenbüchern der 50er und 60er Jahre ja nun definitiv nicht behaupten kann). Heute wird recht viel mit ,,Digitaldruck'' produziert - auch bei größeren Verlagen zunehmend. Digitaldruck-Bücher sind aber nur wenige Jahrzehnte (wenn überhaupt) haltbar, weil der Pudertoner abfällt und das häufig minderwertige Papier (das für eben diesen Toner aber benötigt wird) in der Qualität nachlässt. Ausserdem wird oft mit Silikon gearbeitet (Fixierung etc) - und der Leim der Bücher ist selbstverständlich nicht Silikon-kompatibel (Kleben und Silikon hat noch nie zusammen gepasst). Was will ich damit sagen? Nur eines: wie ein Buch aussieht, wie es gemacht wird und wie man es nach 40 Jahren betrachtet ändert sich auch heute noch fortwährend. Um so wichtiger, daß es ,,irgendwelche Standards'' gibt.
 

abstrakt

Mitglied
Hallo mact!
Danke für die Infos, über die technische Seite von Büchern weiß ich nämlich nicht viel und mache mir kaum Gedanken darüber. Ich verstehe schon, was ein Standard ist und will den Standard, der sagt: eine Manuskript hat 1800 Anschläge pro Seite, auch gar nicht aushebeln. Nicht zuletzt, um den Leute im Verlag zu signalisieren, daß ich ein Manuskript zumindest den formalen Standars gemäß verfassen kann. Was die sprachlichen Probleme sehr vieler Autoren angeht, die Du ansprichst, ist das für die (Möchtegern-)Autoren natürlich ein großes Problem: sie selbst merken das ja nicht und wenn sie jemanden Korrektur lesen lassen, dann muß dieser Leser ein gutes Wissen über Sprache besitzen, um der Eitelkeit des Autors mit guten Gründen Paroli bieten zu können. Da ich kein Lektor bin, ist das zum Glück nicht meine Problem. Obwohl: ich habe mal an der Uni wissenschaftliche Texte quasi-lektoriert. Das sind natürlich andere Sprachstandards, aber unsere Herren Professoren könnten auch oft ein bißchen Nachhilfe in Stilkunde oder so gebrauchen. Ich möchte also definitiv nicht in der Haut eines professionellen Lektors stecken.

Daß ich oben so beharrlich weitergefragt habe, war einfach Neugier, vor allem was die Dicke von Büchern angeht. Es ist mir auch klar, daß sich ein Text besser lesen läßt, wenn man die Seite nicht zu eng bedruckt, aber ich finde es halt sehr auffällig, wie manche recht kurze Erzählungen durch die Formatierung auf Buchlänge gestreckt werden. Naja, auch das kann mir eigentlich egal sein.
 
M

margot

Gast
ich hätte da noch einen brainstorming-vorschlag:
reich heiraten.
zb. als dichter eine abgehalfterte, reiche schnepfe
vollsülzen und sie heiraten. ist man (dichter) erstmal
an ihre kohle gekommen, ist das vermarkten der
dichtkunstergüsse ein leichtes. das berühmtwerden
ergibt sich auf cocktailpartys und vernissagen der
high-society. man (dichter) muß sich fortan nur
mit den richtigen leuten sehen lassen.
stellt sich dann auch der erfolg durch steigende
verkaufszahlen der werke ein, kann man (dichter)
die alte wieder sausen lassen und sich stattdessen
zwecks stoffsammlung durch die betten der verwöhnten
töchter seiner dichterfreunde bumsen. alles ganz
einfach.
 

abstrakt

Mitglied
Hey, Margot, daran habe ich auch schon öfters gedacht. Nur leben hier in Bochum keine reichen Schnepfen und ich habe nicht die Kohle, in eine Metropole zu ziehen. Auch mit Cocktailpartys und Vernissagen ist es hier nicht weit her. Der Haken bei Deinem Tip ist aber, daß man sich mit den "verwöhnten Töchtern seiner Dichterfreunde" vergnügen soll. Erstens habe ich keine Dichterfreunde und sinnvoller wäre es doch, sich eine reiche Schnepfe mit hübscher Tochter zu suchen, so könnte man Arbeit und Vergnügen am besten miteinander verbinden. Sobald ich Erfolg damit habe, werde ich das hier posten. Aber dann kennt Ihr mich ja schon alle aus dem TV! ;-)
 
M

margot

Gast
reiche schnepfe mit hübscher tochter - das macht
es nur unnötig kompliziert. aber wenn es klappt,
warum nicht? ich würde an deiner stelle aus bochum
fortziehen. am besten nach new york. wenn du dort
mit deinem vorhaben scheiterst, kannst du immer
noch an die börse gehen. solltest du da auch
pech haben, hängst du dich im central park auf
und machst einen auf verzweifeltes und mißachtetes
dichtergenie. dann bist du zwar tot, aber gelangst
vielleicht zu später berühmtheit, und deine kinder
oder neffen werden reich. falls du welche hast.
 



 
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