Tja, Ihr Lieben,
wie man/frau sieht, ist das Silbenbild perfekt:
Ich sitz und hänge in den Träumen
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Einer Jugend lächelnd nach.
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Es gab schon vieles zu versäumen!
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Regen hör ich auf dem Dach,
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Die ersten Frühjahrsstürme rauschen.
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Fenster zieren Spuren: Tropf,
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Wer möchte wirklich mit dir tauschen!
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Als ichs in die Tasten klopf,
XxXxXxX
Erscheints, als wäre kaum vergangen,
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Dass ein Anfang Aufbruch schien.
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Das nach Veränderung Verlangen
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Kann sich in die Länge ziehn,
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Wenn man zur Umsetzung dann schreitet.
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Draußen, spür ich, kommt bald Schnee.
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Und, während mich mein Traum begleitet,
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Wünsch ich: Winter, Alter, geh!
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Es läßt sich auch flüssig lesen, wenn man erst einmal den Rhythmus erkannt hat. Auch hier wieder spannend, wie sich die Rezeption von Publikum zu Publikum unterscheidet. Ehrlich gesagt sind mir manchmal die vierhebigen Jamben oder Trochäen einfach zu ratternd, ab und zu muß mal ein Rhythmenwechsel her wie dieser, der ja dann doch wieder keiner ist, weil immer, beim Lesen, eine Hebung auf eine Senkung trifft und sich der Rhythmus bis ans Ende durchschunkelt.
Einzig der Vers
Wenn man zur Umsetzung dann schreitet.
wird bekrittelt, geradeso, wie Du, liebe Heidrun, das hier machst. Es hülfe ein wenig Zutrauen in den Autor, daß ihm das durchaus bewußt ist und er das mit einer gewissen Absicht so schreibt.
Hier gilt nämlich: Er muß nur mit der nötigen Süffisanz vorgetragen werden, und er wirkt wahre Wunder. Die falsche betonte Silbe macht übrigens die triefende Selbstironie, die dieses Gedicht sowieso durchzieht, bitte folgendes
Tropf,
Wer möchte wirklich mit dir tauschen
in der Worte doppelter Bedeutung zu lesen, noch deutlicher. Ich schreibe Gedichte immer mit dem Vortrag im Kopf. Das mag den einen oder anderen verwundern, ist aber so. Ein Gedicht ist zum Vorsprechen/Aufsagen da und nicht zum leise Vorsichhinlesen. Noch im 19. Jahrhundert war das Deklamieren die gesetzte Art des Lyrikkonsums. Leider ist das verloren gegangen. Ich gehe hier mal Wetten ein, daß sogesehen ungefähr 99% des Ungereimten, da auch noch ohne Rhythmus, niemals geschrieben worden wäre, würde der Gedichtlesevorgang ein aufsagender sein.
Also, an die Humorapostel: Wo ist er nur beim Lesen dieses Gedichts geblieben, Euer Sinn für hintergründige Komik?
Aber danke für Eure Einträge. Natürlich hat die Gerd'sche Version einiges für sich, ohne Frage. Kein Wunder: Der Gerd ist ja auch eigentlich der bessere Dichter von uns beiden. Meine ich jedenfalls (und bin damit wohl eher nicht alleine
).
Lieber Gruß W.