Wir Missbrauchte (gelöscht)

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K

kal

Gast
hi,

denen der missbrauch schon als kind widerfahren ist, wissen, es ist etwas ganz besonderes, denn es gestaltet jeden tag davon, unser ganzes leben

dazu fällt mir nix mehr ein ..ich bin sprachlos.
und kann nur hoffen, du hast dir zeit genommen, um mit diesen kindern/erwachsenen zu sprechen , ob die es auch so sehen.
unglaublich!!!


kal
 
K

kal

Gast
hallo mavys.
du verstehst dein eigenes geschriebenes nicht?

mit dem satz, den ich dir markiert habe, behauptest du, für ALLE missbrauchte ist es was "besonderes, denn gestaltet ...";
darum frage ich dich: hast du mit allen missbrauchten gesprochen und dir angehört, ob sie es auch so sehen??

ich glaube nicht.

von daher - empfinde ich -, sollte man sich 2x überlegen, wie und ob man so was schreibt.

hoffe, es ist jetzt etwas verständlicher für dich.


lg
kal


ps: mit dem rest des textes magst du recht haben.
 

mavys

Mitglied
Meinen Text verstehe ich. Ich habe nur deinen Kommentar nicht verstanden. Es tut mir Leid wenn mein Text für dich eine komische Formulierung beinhaltet, die dich gegen mein Wort aufbringt.
Aber Recht hast du. Man sollte sich nicht anmaßen über etwas zu urteilen.
Etwas Besonders ist zunächst etwas wertfreies (kann besonders schlimm oder besonders gut), im Moment hervorstechend. Besondere Momente leiten ein Leben in eine neue Richtung.....
Freue mich, dass der erste Kommentar die Zweideutigkeit hervorhebt, die dort eine Falle sein soll für alle.
Missbrauch ist Falle.
Alles Liebe Mavys
 
K

kal

Gast
hallo mavys,
als falle würde ich es nicht betrachten, denn es geht klar hervor was du beschreiben/sagen willst.
also besitzt es - so wie von dir gedacht - nicht diese zweideutigkeit ..sorry.

aber wir könnten uns jetzt gegenseitig die haare ausreißen ... es bleibt wie es: ungünstig ausgedrückt.

auf jeden fall mutig, denn nicht jeder schreibt solche offenen texte.


lg
andrea
 

mavys

Mitglied
Ich würde dir niemals die Haare ausreißen. Die schlimmsten Fallen in die man tappt sind die offensichtlichen. Einen Text zum Missbrauch mutig zu nennen ist.......
Alles Liebe mavys
 

Val Sidal

Mitglied
mavys,

ich bin etwas einfach strukturiert -- daher brauche ich Hilfe:

Du hast den Text als Tagebuch-Eintrag platziert. Mein Verständnis ist, dass Tagebücher Gedanken aus dem persönlichen (mitunter intimen) Erlebnis-/Gefühlsbereich des Schreibers beinhalten. Tagebuchtexte können freilich Fiktives und Reales trennen -- oder auch nicht, Geschehenes/Erlittenes und Befürchtetes/Erhofftes zeigen, verstecken, fälschen, dabei sich jeglicher kritischer Betrachtung entziehend -- alles ist erlaubt. Autor und Erzähler sind identisch, und das ist wesentlich bei einem Tagebucheintrag.

Wenn Du also schreibst:
Wir Missbrauchten...
gehe ich bei einem Tagebucheintrag davon aus, dass die Autor/Erzähler-Einheit sich zu den Missbrauchten zählt, aus dieser Perspektive erzählt. Sehe ich das richtig?

So gelesen, möchte ich folgende Passage besonders hervorheben:
Vor allem diejenigen unter uns, denen der Missbrauch schon als Kind widerfahren ist, wissen, es ist etwas ganz besonderes, denn es gestaltet unser ganzes Leben, jeden Tag davon. Einmal in unserem Leben waren wir der absolute Mittelpunkt eines anderen. Ich nenne es wahre Liebe im Minusbereich. Diese Liebe ist ein extremes, intensives Gefühl. Ein Kind wird durch dieses Gefühl für immer auf eine Bahn geschickt, auf der es dieses Gefühl zu wiederholen sucht, denn es war sinngebend und prägend, so wie wahre Liebe im Plusbereich ja auch. Nur in dem Maße, wie uns die Plusbereich-Liebe ein Urvertrauen schenkt, das uns dazu leitet uns mit der Welt zu verbinden und Wunden zu heilen. Verleitet uns die Minusbereich-Liebe zum Zerreißen und zum Schlagen neuer Wunden. Wir definieren uns über Schmerz, schlagen Wunden, anderen und wenn sonst niemand da ist, uns selbst. Wir möchten lieben. Lieben heißt für uns Missbrauchen, geliebt werden heißt missbraucht werden.
Das von Dir aufgespannte "Koordinatensystem der Liebe" spannt eine tragfähige Leinwand auf und ermöglicht, eigene Gedanken und Gefühle anzuschließen, darin zu orten und zu beobachten.

Sollte der Text eine Camouflage eines Werkes sein, d.i. Autor und Erzähler nicht identisch, dann bliebe ich (ge/ent)täuscht zurück.
 
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