Zwillingsjungfrau
Mitglied
Wir teilen alles
Auf der Rückreise von einem Besuch bei Freunden bekam Ingrid Hunger. Kurz entschlossen fuhr sie von der Autobahn ab und suchte im nächsten Ort nach einem Gasthof.
Die Räume der Gastwirtschaft „Beim Ochsen“ wirkten gemütlich. Auf den Einzeltischen standen kleine Vasen mit Gartenblumen. An einem Tisch saß ein älteres Ehepaar. Ingrid wählte den Nebentisch. So konnte sie beim Blick aus dem Fenster ihr Auto beobachten, gleichzeitig aber auch das Geschehen im Lokal verfolgen.
Der Kellner kam aus der Küche und gab sowohl Ingrid wie dem älteren Ehepaar eine Speisekarte. Dann nahm er die Getränkebestellung auf. Sehr schnell war er mit einer erfrischenden Apfelschorle zurück. Danach wandte er sich an das Ehepaar, welches er scheinbar gut kannte.
„Na Karl, was soll es denn heute sein? Darf ich dir was empfehlen? Ich habe heute gebratenen Leberkäse, den ihr so gern esst. Oder habt ihr Appetit auf Königsberger Klopse? Zum Leberkäse kannst du dir ein Gemüse aussuchen, zu den Königsberger Klopsen mache ich euch einen großen Teller Salat.“
Karl schaute seine Frau an, die nickte nur. „Bring mir einen Teller Hühnersuppe und eine Portion Leberkäse. Ein großes Bier darfst du mir auch zapfen.“ Der Kellner nickte und verschwand. Ingrid wunderte sich ein wenig. Franz hatte für sich bestellt, für seine Frau aber nicht? Die Ärmste. Vielleicht war ihr Geld knapp. Das wollte Ingrid, ohne neugierig zu sein, nun doch genauer wissen. So wandte sie sich an den Nachbartisch und sprach die alte Dame an.
„Haben Sie denn keinen Hunger? Darf ich Ihnen vielleicht etwas bestellen? Worauf haben Sie Appetit?“ „Das ist lieb von Ihnen“ antwortete die Frau. „Mein Mann gibt mir von seinem Essen ab, wir teilen alles.“
Damit musste Ingrid sich zufrieden geben. Vielleicht erbat Karl ja einen zweiten Teller. Doch nichts geschah. Karl aß erst die Suppe. Einige Löffel voll ließ er nach. Seiner Frau schob er den Teller mit der Suppe aber nicht rüber. Mit großem Appetit verspeiste er dann die saftigen Scheiben Leberkäse, die dazu gereichten Bratkartoffeln und auch von dem Rosenkohl langte er kräftig zu. Seine Frau sah ihm beim Essen zu.
Ingrid tat das Muttchen richtig leid. „Soll ich Ihnen auch eine Portion Leberkäse bestellen?“ fragte Ingrid nochmals. Wieder schüttelte die alte Frau den Kopf. „Nein, ich sagte es doch schon. Mein Mann und ich teilen wirklich alles. Jetzt warte ich, bis mein Mann mit dem Essen fertig ist. Dann gibt er mir seine Zähne.“
Auf der Rückreise von einem Besuch bei Freunden bekam Ingrid Hunger. Kurz entschlossen fuhr sie von der Autobahn ab und suchte im nächsten Ort nach einem Gasthof.
Die Räume der Gastwirtschaft „Beim Ochsen“ wirkten gemütlich. Auf den Einzeltischen standen kleine Vasen mit Gartenblumen. An einem Tisch saß ein älteres Ehepaar. Ingrid wählte den Nebentisch. So konnte sie beim Blick aus dem Fenster ihr Auto beobachten, gleichzeitig aber auch das Geschehen im Lokal verfolgen.
Der Kellner kam aus der Küche und gab sowohl Ingrid wie dem älteren Ehepaar eine Speisekarte. Dann nahm er die Getränkebestellung auf. Sehr schnell war er mit einer erfrischenden Apfelschorle zurück. Danach wandte er sich an das Ehepaar, welches er scheinbar gut kannte.
„Na Karl, was soll es denn heute sein? Darf ich dir was empfehlen? Ich habe heute gebratenen Leberkäse, den ihr so gern esst. Oder habt ihr Appetit auf Königsberger Klopse? Zum Leberkäse kannst du dir ein Gemüse aussuchen, zu den Königsberger Klopsen mache ich euch einen großen Teller Salat.“
Karl schaute seine Frau an, die nickte nur. „Bring mir einen Teller Hühnersuppe und eine Portion Leberkäse. Ein großes Bier darfst du mir auch zapfen.“ Der Kellner nickte und verschwand. Ingrid wunderte sich ein wenig. Franz hatte für sich bestellt, für seine Frau aber nicht? Die Ärmste. Vielleicht war ihr Geld knapp. Das wollte Ingrid, ohne neugierig zu sein, nun doch genauer wissen. So wandte sie sich an den Nachbartisch und sprach die alte Dame an.
„Haben Sie denn keinen Hunger? Darf ich Ihnen vielleicht etwas bestellen? Worauf haben Sie Appetit?“ „Das ist lieb von Ihnen“ antwortete die Frau. „Mein Mann gibt mir von seinem Essen ab, wir teilen alles.“
Damit musste Ingrid sich zufrieden geben. Vielleicht erbat Karl ja einen zweiten Teller. Doch nichts geschah. Karl aß erst die Suppe. Einige Löffel voll ließ er nach. Seiner Frau schob er den Teller mit der Suppe aber nicht rüber. Mit großem Appetit verspeiste er dann die saftigen Scheiben Leberkäse, die dazu gereichten Bratkartoffeln und auch von dem Rosenkohl langte er kräftig zu. Seine Frau sah ihm beim Essen zu.
Ingrid tat das Muttchen richtig leid. „Soll ich Ihnen auch eine Portion Leberkäse bestellen?“ fragte Ingrid nochmals. Wieder schüttelte die alte Frau den Kopf. „Nein, ich sagte es doch schon. Mein Mann und ich teilen wirklich alles. Jetzt warte ich, bis mein Mann mit dem Essen fertig ist. Dann gibt er mir seine Zähne.“