Handeln - endlich handeln!
"handeln" ist ein gutes und inhaltssattes Wort. Da steht nicht "sein Geschäft machen", auch nicht "Handel treiben", sondern, verdammt noch mal, "handeln".
In der Philosophie des Deutschen Idealismus ist "Handlung" die Weltsubstanz: das, wodurch die Ichquelle wirksam wird, sich in Subjekt und Objekt polarisiert und in beiden Seiten des Ganzen sich als Selbstsetzung wiedererkennt. Fichte nennt diese Selbstschöpfung "Tathandlung". "Handlung" ist schon bei Kant das einzig selbstschlüssige "Ding an sich", nämlich eben kein dingliches Objekt, sondern die (unendlich aufgegebene, vielleicht nie zum Ende kommende) Erfüllung des kategorischen Imperativs, wo reine Vernunft sich selbst als "Handlung" bestimmt. Schelling formuliert diesen Imperativ der absoluten Handlung mit dem kurzen Wort "Sey!" Und der alte aristotelische Traditionsstrom, der da einmündet, nennt dieses absolute Wirken, die Wirklichkeit an sich: "en-ergeia", Hinein-Arbeiten der idellen Form in das stoffliche Potential. Es klingt sogar noch bei Marx in dessen "Arbeits"-Basis aller Wertschöpfung an.
Gewiß gibt es schwächere Begriffe für den Schlußvers Deines Lieds als ausgerechnet den des "Handelns", aber keinen stärkeren - "nicht wirk-lich", wie es auf Neudeutsch heißt.