W O L K E N
An der Oberfläche des Sees schlagen die Wolken Purzelbäume. Der Wind treibt Schaumkronen an die Ufer. Sie begegnet einem streunenden Hund, aber niemandem sonst. Im Ufermorast liegen umgestürzte Bäume. Sie setzt die Schultasche auf einen Stein. Es ist kalt. Aber das macht ihr nichts. Sie ist fortgelaufen. Sie sieht auf die Häuser in der Ferne und hält ihr Gesicht in das milchige Licht der Sonne. Unter ihren Schuhen knistert das erfrorene Laub. Ein Vogelschwarm hinterlässt winzige Tupfer im Ufersand. Sie lacht. Vor der blassen Linie des Horizonts verschwindet ein Radfahrer, dann zwei Kinder wie sie. Staunend setzt sie sich auf den Stein. Die Schultasche stürzt zu Boden. Sie sieht auf den Stoß Schulhefte, ihre Pausenbrote und ein Packen Lineale, die die durchsichtig gefrorenen Spitzen der Grashalme brechen. Das Ufer ist voll gerundeter und glänzender Steine. Zwischen ihnen ist alles unbewegt, wie daheim. Sie läuft. Der See wird kleiner und kleiner, bis er verschwindet. Sie rennt den Wolken nach, denn sie will fort. Sie staunt über alles was es noch gibt neben den stillen Stunden , die sie in Schulräumen abgesessen hat. Oft bleibt sie stehen. Sie kommt sich betrogen vor. Die Sonne verschwindet sehr früh hinter dem Saum des Waldes. Auch dafür haben sie ihr dort keine Wörter beigebracht. Zum Ende hin, als Überhänge um Bäume, Sträucher, Schilder und schottergefrorene Wege wachsen, brennt ihr der Frost schlimm in Fingern und Zehen. Der Wind macht kleine Schnitte in ihre Haut. Sie weint. Sie denkt nicht mehr, sie fühlt: ich bin ein Stein. Der Himmel ist schwarz und lautlos. Die Wolken tragen offene Schnäbel in den klaren Raum. Dort sinkt ein Stein tiefer als in jedem Wasser. Die Mama hat das getan.
An der Oberfläche des Sees schlagen die Wolken Purzelbäume. Der Wind treibt Schaumkronen an die Ufer. Sie begegnet einem streunenden Hund, aber niemandem sonst. Im Ufermorast liegen umgestürzte Bäume. Sie setzt die Schultasche auf einen Stein. Es ist kalt. Aber das macht ihr nichts. Sie ist fortgelaufen. Sie sieht auf die Häuser in der Ferne und hält ihr Gesicht in das milchige Licht der Sonne. Unter ihren Schuhen knistert das erfrorene Laub. Ein Vogelschwarm hinterlässt winzige Tupfer im Ufersand. Sie lacht. Vor der blassen Linie des Horizonts verschwindet ein Radfahrer, dann zwei Kinder wie sie. Staunend setzt sie sich auf den Stein. Die Schultasche stürzt zu Boden. Sie sieht auf den Stoß Schulhefte, ihre Pausenbrote und ein Packen Lineale, die die durchsichtig gefrorenen Spitzen der Grashalme brechen. Das Ufer ist voll gerundeter und glänzender Steine. Zwischen ihnen ist alles unbewegt, wie daheim. Sie läuft. Der See wird kleiner und kleiner, bis er verschwindet. Sie rennt den Wolken nach, denn sie will fort. Sie staunt über alles was es noch gibt neben den stillen Stunden , die sie in Schulräumen abgesessen hat. Oft bleibt sie stehen. Sie kommt sich betrogen vor. Die Sonne verschwindet sehr früh hinter dem Saum des Waldes. Auch dafür haben sie ihr dort keine Wörter beigebracht. Zum Ende hin, als Überhänge um Bäume, Sträucher, Schilder und schottergefrorene Wege wachsen, brennt ihr der Frost schlimm in Fingern und Zehen. Der Wind macht kleine Schnitte in ihre Haut. Sie weint. Sie denkt nicht mehr, sie fühlt: ich bin ein Stein. Der Himmel ist schwarz und lautlos. Die Wolken tragen offene Schnäbel in den klaren Raum. Dort sinkt ein Stein tiefer als in jedem Wasser. Die Mama hat das getan.