Zamarowsky, Masken, Impfstoff und die Galgenfrist.

3,50 Stern(e) 4 Bewertungen

Maribu

Mitglied
Da ihr letzter Treffpunkt, der Glühweinstand, vor einigen Tagen abgebaut werden musste,
stimmte Karls Frau zu, dass sie sich mit Maske zum Frühschoppen und Skatspielen in ihrer Wohnung
treffen konnten. Bertha hatte gleichzeitig eine Möglichkeit, sich mit ihrer Freundin zu treffen.

"Heute morgen als ich Brötchen holen wollte, standen vor meiner "Medikamenten-Apotheke"
nur wenige Menschen und ich dachte, holst dir gleich noch Masken, wer weiß, wie lange die
ganze Scheiße noch dauert!", begann Walter, machte eine Pause und trank einen Schluck
Bier aus der von Karl verteilten Flasche.
"Die Apothekerin fragte: 'Den Standardmundschutz zu einem Euro oder die sichereren
FFP-2 Masken zu 2,95?'. Nein, keine von beiden, die kostenlosen für die Risikogruppe, antwortete ich.
'Die sind im Moment vergriffen! - Haben Sie unseren Hinweis im Schaufenster nicht gelesen?
Kommen Sie nach Weihnachten noch mal wieder, dann soll es Nachschub geben.'"

"Dann hatte ich gestern ja noch Glück", meinte Karl. "Ich war bei einer Apotheke, zu der ich selten
gehe. Der Apotheker fragte nach meinem Ausweis. Ich zeigte ihn und fragte spöttisch, ob ich noch
so jung aussehe. Er konnte nicht darüber lachen, legte mir die eingeschweißten Dinger vor die Nase
und antwortete schnippisch: 'Ich guck mir die Leute nicht an, mache nur meinen Dienst nach
Vorschrift. Da bekam ich sofort einen dicken Hals, hätte ein blutdrucksenkendes Mittel verlangen
müssen und erwiderte so laut, dass es die hinter mir stehenden Kunden mitbekamen:
Für diesen Dienst nach Vorschrift werden Sie aber fürstlich mit unseren Steuergeldern entlohnt!
An diesen drei Masken, die Sie mir so aufreizend auf den Tresen geknallt haben, verdienen Sie
siebzig Euro!"

"Stimmt das?" fragte Ralf.

"Ich habe gehört, dass die Apotheken die Masken für zwanzig Euro einkaufen und für die
Verteilung pro Kunde neunzig Euro erstattet bekommen."

"Das darf doch nicht wahr sein!" empörte sich Walter. "Wo sollen bloß die ganzen Milliarden
herkommen? Anstatt Künstler und Kulturschaffende zu unterstützen, bekommen das wieder
mal die Falschen! Man spricht doch nicht unbegründet von 'Apothekenpreisen'! Was haben wir
für einen großzügigen Sozialstaat: 'Bäckerkinder mit Stuten füttern'!"

Ralf mischte und verteilte die Karten und beschwichtete: "Nun ist ja sowieso bald alles vorbei!
Ab 27. Dezember wird geimpft!"

Karl lachte. "Ja, Walter kann die Maske bald in die Tonne knicken! Er gehört zu den Priviligierten,
die als erstes geimpft werden. Er ist nicht systemrelevant, wird aber im Januar achtzig! - Ist das
auch ein Verdienst?"

"Wie beruhigend, dass ich noch zwei Jahre Zeit habe", erwiderte Ralf und sah Walter lächelnd an.
"Bist du beleidigt, wenn ich Versuchskaninchen zu dir sage? Oder bist du Impfgegner?"

"Als mein Freund, darfst du das ruhig sagen. Aber auch Versuchskaninchen haben Kinder und auch
Enkelkinder, die es verdient haben, geschützt zu werden. Die paar Nebenwirkungen werde ich
schon überleben!"

"Die sind ja noch gar nicht bekanntgegeben worden oder überhaupt noch nicht bekannt!",
konterte Ralf. "Aber bis ich dran bin, sind sie sicherlich herausgefiltert oder der
Impfstoff ist vom Markt genommen worden. Jetzt sagt man ja schon, soundsoviele sind im
Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Das heißt im Klartext: Dass sie sowieso bald
über den Jordan gegangen wären!"

"In unserem Alter ist der Grund doch gar nicht mehr so wichtig!", meinte Karl. "In meinem
Allter haben meine Elltern schon acht Jahre nicht mehr gelebt!" Er überlegte kurz. "Kann man das
so formulieren? Ein Erstickungstod durch "Corona" soll quälend und grausam sein, aber sind
ein Herzinfarkt, ein Schlaganfall oder Nierenversagen eine Alternative?" Er griff zur Bierflasche,
nahm einen großen Schluck und sagte schelmisch: "Meine Oma hat immer gesagt, einen Tod
kann man nur sterben!'"

"So schnell stirbt es sich nicht!" sagte Ralf. "Walter, ich wollte dir keine Angst machen, sondern
nur die Problematik aufzeigen, für die weder Politiker, Virologen noch sonstige Experten eine
Erklärung haben. - Aber damit du noch in Ruhe Weihnachten feiern kannst: Die Aufforderungen
zum Impfen erfolgen alphabetisch. Da du Zamarowski heißt, hast du noch eine Galgenfrist!"
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Sehr gut getroffen, Maribu.

Auch bei uns waren die Gratis-Masken an mehreren Tagen schon mittags „vergriffen“, wie ich erfahren habe.
Ich hatte Glück – nach Vorlage meines Personalausweises übertrug die freundliche Apothekerin meinen Namen und das Geburtsdatum handschriftlich auf einen losen DIN-A5-Zettel. Auf meine Frage, was denn mit diesen Daten geschehe und ob diese noch irgendwo zentral erfasst würden, meinte sie, das wisse sie noch gar nicht … :eek:

Gruß, Ciconia
 
Hallo Maribu,

der Text über die Corona-Krise ist ganz gut gelungen, auch wenn es nicht so richtig mein Thema ist.
Ich ziehe mich aktuell lieber in meine vier Wände zurück und versuche alte Genres wiederzubeleben, die
meiner Ansicht nach zu unterbewertet sind.

Ich wünsche Dir und allen Angehörigen eine gute Gesundheit und hoffe, dass in dieser Situation die Menschen
zeigen und beweisen können, das Solidarität und Subsidiarität, die Pfeiler unserer Gesellschaft sind.

Gruß
Derufin Denthor Heller
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Maribu,

Dein Text erscheint mir eher wie eine Aneinanderreihung von Stammtischparolen und Mutmaßungen.

Ich fand es übrigens schon seltsam, dass die Masken so schnell vergriffen waren - es gab eben etwas umsonst und dann rennen alle dahin ...

Nichts für ungut.

Viele Grüße

DS
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
es gab eben etwas umsonst und dann rennen alle dahin ...
Würdest Du das beim Impfen auch so nennen?

Das ist eine sehr oberflächliche Betrachtung, DocSchneider. Vielleicht ist nicht ganz klar geworden, was ich in meinem Kommentar ausdrücken wollte: Es wird Missbrauch mit den Masken getrieben, weil eben keine zentrale Erfassung erfolgt und ganz Schlaue mehrfach in verschiedenen Apotheken zugreifen und sie dann im Internet weiterverkaufen.

Gruß, Ciconia
 
Dein Text erscheint mir eher wie eine Aneinanderreihung von Stammtischparolen und Mutmaßungen.
Das ist auch mein Eindruck, Maribu. Es ist insgesamt ein recht gut formuliertes Gesprächsprotokoll, mehr nicht. Ich vermisse Kern und Ablauf einer eigentlichen Geschichte. Und was mir noch auffällt (das ist aber keine Textkritik): Die Teilnehmer der Unterhaltung kümmern sich fast nur um ihr persönliches Schicksal. Kann schon sein, dass die Beschränkung auf den Suppenschüsselhorizont ein bisschen typisch ist.

Freundliche Grüße
Arno Abendschön
 



 
Oben Unten