Zum Christfest

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Herr H.

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Sind wir noch der Weihnacht würdig
und des hohen Festes wert?
Oder sind wir schon so geistlos,
oberflächlich und verkehrt,
dass wir kein Gespür mehr haben,
weder Sinn noch Phantasie
für den Zauber dieses Festes,
seine Mystik und Magie?

Es muss doch zu denken geben,
dass heut viele taub und blind
an dem Fest vorüber gehen
und nicht mehr empfänglich sind,
ja, dass sie nicht einmal ahnen,
welche Fülle in ihm ruht,
welche tief verborgne Schönheit
und geheimnisvolle Glut.

Haben sich nicht unsre Ahnen
immer treu zu ihm bekannt
und an Ausdruck und Gestaltung
ihre beste Kraft gewandt?
Leider kennen wir die Schätze
aus der alten Zeit nicht mehr.
Und so bleiben unsre Herzen
dunkel, unberührt und leer.

Bettelarm sind wir geworden
in dem Drang nach Gut und Geld
und wir leiden an der Kälte,
Not und Unrast dieser Welt.
Jeder wird nach dem bemessen,
was er darstellt, was er hat.
Doch das schürt ja nur die Ängste
und die Gier macht keinen satt.

Wenn die Weihnacht uns entgleitet,
liegt’s an uns, nicht an dem Fest.
Dessen Licht strahlt auch noch heute,
falls man sich nicht blenden lässt
vom Konsum und seinen Zwängen.
Denn die trüben leicht den Blick
für den wahren Sinn der Feier
und ihr reines, stilles Glück.

Werden wir noch einmal wieder
diesem Fest gewachsen sein,
es ganz neu für uns entdecken
und uns innig an ihm freun?
Werden wir von ihm her lernen,
ob als Heide oder Christ,
was tatsächlich hier auf Erden
wertvoll, groß und wichtig ist?
 



 
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